Gummersbacher BandSuperthousand veröffentlicht neues Album auf Vinyl

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Handgemachte Musik (v.l.): Markus Missbrandt, Dominik Mertens und Lars Dreier legen ihre neue Platte auf.

Handgemachte Musik (v.l.): Markus Missbrandt, Dominik Mertens und Lars Dreier legen ihre neue Platte auf.

  • „#TRNSIT“ heißt das neue Album der Gummersbacher Band Superthousand.
  • Das gibt es nicht nur auf CD, die Vinylfans haben auch Platten pressen lassen.
  • Wir haben reingehört und die Macher nach ihrer Musik, ihrer Freude an Platten und ihren Jugenderinnerungen gefragt.

Gummersbach – „Edel, klassisch und opulent retro“ ist ihre Musik in einer Plattenkritik genannt worden. Das passt, wenn „retro“ nicht missverstanden wird als „irgendwie in der Vergangenheit hängengeblieben“. Sie sehen sich entschieden im Hier und Jetzt. Sie stehen mitten in einem Leben, von dem Sänger und Gitarrist Dominik Mertens (44), Bassist und Keyboarder Lars Dreier (38) und Markus Missbrandt (38) an den Drums, seit 2012 als Superthousand erzählen.

Ihr drittes Album ist gerade erschienen. „#TRNSIT“ haben die Jungs es getauft und diesmal nicht nur auf CD gebannt, sondern auch 200 Langspielplatten pressen lassen. So retro sind sie dann doch. „Wir hören selbst auch gerne Vinyl“, sagt Markus Missbrandt. „Die Entscheidung für den Kauf einer Platte ist nicht so beliebig wie das Anklicken eines Albums bei einem Streamingdienst, das ich vielleicht nach dem ersten Anhören schon wieder lösche.“

Vinyl löste besonderes Gefühl aus

Er erinnert sich, dass die Idee für „cooles Vinyl“ bei den Arbeiten am Album plötzlich einfach im Raum stand und alle sofort begeisterte. Als die Band die Testpressung in Händen hielt und auf verschiedenen Plattenspielern ausprobierte, sei das schon ein toller Moment gewesen.

Und als die fertigen Exemplare eintrafen, sagt Dominik Mertens, hätten alle drei den Augenblick regelrecht ausgekostet: „Ein fertiges Album vor sich zu haben, in das man so viel Arbeit gesteckt hat, ist ein unbeschreibliches Gefühl.“ Lars Dreier sagt, dass es wunderbar analog war, die Platte aus der Hülle zu ziehen. „Das erste Knistern, wenn die Nadel aufgesetzt wird, entschleunigt schon total. Es ist eine andere Art des Musikhörens.“

Nachfrage nach Vinyl steigt

Vinylplatten werden schon seit einiger Zeit wieder verstärkt nachgefragt. Insofern haben Superthousand einen Nerv getroffen, 50 Stück waren in kürzester Zeit verkauft. Die CD ist zwar inklusive beim Kauf der LP, aber Markus Missbrandt hat festgestellt, dass in Musikforen von Vinylfans in der letzten Zeit viel gerade auch über Superthousand gesprochen wurde. „Leute, die Musik auf Vinyl genießen und neugierig sind, haben uns kontaktiert. Das war durchaus nicht nur unser unmittelbares Umfeld.“

Wenn es um Langspielplatten geht, entwickelt sich das Gespräch unweigerlich in Richtung Jugenderinnerungen. Das passiert auch beim Termin mit Superthousand. Dominik Mertens berichtet, wo er in Bergneustadt seine Platten kaufte. Markus Missbrandt erinnert sich an Hamsterfahrten nach Köln, und Lars Dreier berichtet von Flohmarktfunden. An einer vor dem Auflagen sorgfältig entstaubten LP hängen offensichtlich mehr Emotionen als an einer Datei auf dem Smartphone.

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Voller Emotionen ist übrigens auch „#TRNSIT“, es ist kein Album zum Nebenbeihören. Es sind Stücke voller kleiner Details. Dominiks rauer Gesang, spannende Tempowechsel, viel Akustik und ein perfektes Quantum Elektronik verdienen die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers. Wer wissen will, wie das klingt, findet alle Infos zu den Alben auf der Website der Band.

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