Ungewöhnliche MaßnahmenSo will ein Online-Shop klimafreundlicher arbeiten

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Gar nicht so einfach: Anna und Ran (r) Yona samt Team auf Ideensuche für die Nachhaltigkeit ihres Unternehmens.

  • Die Firma „Wildling Shoes“ vertreibt ihre regional produzierten Minimalschuhe online – will aber Verantwortung für Klimaschutz übernehmen.
  • Dafür griff das Team kürzlich zu einer außergewöhnlichen Maßnahme, die es so online sonst nicht gibt: Für einen Tag wurde der Online-Shop geschlossen.
  • Wie kam die Maßnahme an? Und: Wie will das Unternehmen in Zukunft klimafreundlicher arbeiten? Die nächste innovative Idee steht bereit.

Gummersbach – Wie kann ein Unternehmen, das bislang komplett online vertreibt, mehr Verantwortung für Umweltschutz und Nachhaltigkeit übernehmen?

Ein Problem, mit dem sich die im vergangenen Jahr mit dem NRW-Gründerpreis ausgezeichnete Gummersbacher Firma „Wildling Shoes“ intensiv auseinandersetzen will. Denn Nachhaltigkeit ist für die Chef-Wildlinge Anna und Ran Yona und ihr inzwischen 83-köpfiges Team wichtig – schon seit der Unternehmensgründung vor 15 Jahren.

Produziert werden die Minimalschuhe in Europa. Bei der Auswahl der Materialien spielen Regionalität und Arbeitsbedingungen eine große Rolle. Was bleibt, sind die neuen, aber auch schon klassischen Probleme des Online-Handels – wie allein schon der Umgang mit Retouren.

Geschlossen für einen Tag

Dafür griff das Team kürzlich zu einer außergewöhnlichen Maßnahme, die es so online sonst nicht gibt: Für einen Tag wurde der Online-Shop geschlossen. Wer ein Paar Schuhe bestellen wollte, merkte schnell: Hier geht heute nichts.

Stattdessen hatten Anna und Ran Yona ihr Team für eine virtuelle Diskussion zusammengetrommelt. Kunden und Interessierte konnten die Diskussionsrunde, die von der gebürtigen Engelskirchnerin Janine Steeger moderiert wurde, im Live-Stream verfolgen und hatten die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Vorschläge zu machen.

„Sehr schade, aber leider war das Feedback noch sehr verhalten“, sagt Anna Yona. Die Kommentare hätten sich in der Regel auf die Produkte oder die Eröffnung eines Showrooms in Köln bezogen.

Reparieren statt zurückschicken

Trotzdem brachte der Tag des geschlossenen Online-Shops Ergebnisse: In Zukunft will das Unternehmen verstärkt an der Entwicklung wiederverwertbarer Schuhe arbeiten.

„Und wir möchten unsere Kunden in die Verantwortung nehmen, Retouren möglichst zu vermeiden und defekte Schuhe mit unserer Unterstützung lieber zu reparieren als wegzuwerfen“, erklärt Anna Yona. Bislang, so die 41-Jährige, habe das Unternehmen eine Retourenquote von 25 Prozent.

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