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Vergütung statt SchulgeldKlinikum Oberberg übernimmt Ausbildung der Physiotherapeuten

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Jessica Hornschuh und Phil Niggemann sind angehende Physiotherapeuten. Sascha Klein, Elisabeth Jülich, Dirk Bross und Elke Bordich freuen sich, dass die Ausbildung jetzt unter dem Dach des Klinikums stattfindet. 

Jessica Hornschuh und Phil Niggemann erwartet eine goldene berufliche Zukunft. Die beiden angehenden Physiotherapeuten haben ihre Ausbildung erst im vergangenen Jahr begonnen und eine spätere Festanstellung im Klinikum Oberberg bereits sicher. Und ein „Willkommensgeld“ in Höhe von 2000 Euro gibt es noch dazu, verspricht Klinikumsgeschäftsführer Sascha Klein. Denn auch von anderen Arbeitgebern werden die Mittzwanziger umworben werden.

Der Fachkräftemangel hat die Ausbildung zum Physiotherapeuten grundlegend verändert. Bis 2020 mussten die Nachwuchskräfte in Gummersbach monatlich 465 Euro Schulgeld zahlen. Dass das Land seit dem vergangenen Jahr das Schulgeld übernimmt, reichte nicht aus, um ausreichend geeignete Bewerber zu erreichen, inzwischen ist eine Ausbildungsvergütung zum Standard geworden.

Physiotherapie-Schule in Gummersbach kommt unter das Dach des Klinikums Oberberg

Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Angestellten-Akademie (DAA) sich entschieden, ihre seit 30 Jahren in Gummersbach beheimatete Physiotherapie-Schule unter das Dach des Klinikums Oberberg zu geben. Denn das Klinikum kann das Gehalt, das sie ihren Auszubildenden zahlt, über ihre Kostenträger refinanzieren. Die Ausbildung wird Teil des Angebotes des Gesundheits- und Bildungszentrums Oberberg (GBZ).

Zunächst bleibt die Schule am alten Standort an der Becketalstraße. Wenn der geplante Neubau auf dem Gesundheitscampus auf dem Steinmüller-Gelände fertig ist, steht ein Umzug an. GBZ-Leiter Dirk Bross erhofft sich von dem Miteinander der Gesundheitsberufe in seinem Haus Synergieeffekte. So könnten die Physiotherapeuten den angehenden Pflegekräften Hinweise im rückenschonenden Umgang mit Patienten geben.

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Für Elke Bordich, die 1990 die Gummersbacher Fachschule initiiert und seitdem geleitet hat, ist die Übernahme „ein historischer Moment“. Das Kreiskrankenhaus war damals der erste Kooperationspartner für den praktischen Teil der Ausbildung, mit dem Trägerwechsel schließe sich ein Kreis. Bordich wird wie das ganze pädagogische Team der Schule übernommen.

Die Ausbildung ist anspruchsvoll. Von 28 Kandidaten, die in der Regel das Bewerbungsverfahren absolvieren, machen nur rund 20 den Abschluss. Zurzeit sind es je zur Hälfte Männer und Frauen. Elisabeth Jülich, die als ärztliche Leiterin ebenfalls von Anfang an dabei ist, weiß als Unfallchirurgin, wie wichtig gut ausgebildete Physiotherapeuten in einer ganzen Reihe von Fachbereichen sind, von der Neurologie bis zur Orthopädie. Geschäftsführer Klein hofft darum, mit der Ausbildung im eigenen Haus mehr Fachkräfte ans Klinikum binden zu können. „Derzeit könnten wir sofort sieben offene Stellen besetzen.“

Die nächste Ausbildung startet im November. Bei einem Tag der offenen Tür am 24. August können sich Interessierte die Physiotherapieschule anschauen. 

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