Wenn der Computer orakeltBüchereien in Oberberg widmen sich der MINT-Förderung

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Bienen und Sterne zum Lernen: Das Thema MINT liegt Büchereileiter Christian Bürgin und Brigitte Stauf-Preidt am Herzen.

Bienen und Sterne zum Lernen: Das Thema MINT liegt Büchereileiter Christian Bürgin und Brigitte Stauf-Preidt am Herzen.

Gummersbach – Als Christian Bürgin, Leiter der Gummersbacher Kreis- und Stadtbücherei, die frisch angeschafften Calliope Einplatinencomputer mit den Sechstklässlern der Gesamtschule in Derschlag ausprobierte, hatten die Schüler besonderen Spaß an der Orakelfunktion des blinkenden Sterns voller Technik.

„Calliope kann, richtig programmiert, nicht nur Dinge voraussagen, sondern auch herausfinden, ob zwei Menschen sich sympathisch sind. Auch das fanden die Schüler enorm spannend“, erläutert Christian Bürgin schmunzelnd. Um die Sympathie zu testen, halten zwei Personen je eine Sternzacke fest und Calliope blinkt ein Ergebnis: Die Zahlen eins bis neun geben den Grad der Sympathie an, ein Blitz heißt „lieber nicht“, ein Herz: Nun, das kann man sich ja denken.

Vier dieser Geräte, die deutlich mehr können, als nur zu orakeln, entsprechende Handbücher und vier putzige Bee Bots hat das Team der Kreis- und Stadtbücherei in den vergangenen Wochen angeschafft und damit in der Kinderabteilung ein ganzes MINT-Regal bestückt. Hinter MINT stehen die Fachbereiche Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.

Das Regal in der Bücherei ist allerdings immer so gut wie leer gefegt, denn die Neuanschaffungen sind unglaublich begehrt. „Es gab schon einige Voranmeldungen, weil Kinder einfach nicht zum Zuge kamen“, hat Brigitte Stauf-Preidt, stellvertretende Leiterin der Kreis- und Stadtbücherei, erfreut beobachtet. Denn die MINT-Förderung liegt den Mitarbeitern der Bücherei in Gummersbach am Herzen. „MINT ist ja schon länger in Oberberg ein großes Thema und wir als Bibliothek wollen das mit unserem Angebot gerne unterstützen“, so der Leiter der Bücherei.

Grundlagen schon für die Kleinsten

Während die Calliope-Minicomputer, die an den heimischen Computer gekoppelt werden müssen, um programmiert zu werden, eher etwas für größere Kinder im Grundschulalter sind, entzücken die sausenden Bee Bots schon die Kleinsten. Sie fahren über ein in Kästchen eingeteiltes durchsichtiges Feld und finden dabei bestimmte Bildkarten. Im Themenfeld Blumen zum Beispiel könnten sie alle violetten Blüten finden – sofern der Spieler der Biene vorher per Knopfdruck die Richtung vorgegeben hat.

Christian Bürgin sagt: „So entdecken Kindergartenkinder die Grundlagen des Programmierens, denn sie müssen erfassen, welchen Weg die Biene nehmen soll und diesen Schritt für Schritt planen, bevor sie die Knöpfe in der entsprechenden Reihenfolge drücken.“ Einige Boxen mit Themenfeldern wurden schon in der Bibliothek angefertigt, wer lieber selber Karten gestalten will, kann sich zu Hause sein Thema aussuchen.

Experimentierkästen für elektronische Spielereien standen ebenfalls auf der Einkaufsliste des Büchereiteams, das sich selbst natürlich auch eingehend mit den Neuanschaffungen beschäftigt hat. „Wir saßen im Kreis und haben alles ausprobiert, während Christian Bürgin, der sich ordentlich eingelesen hatte, uns alles erklärte“, berichtet Brigitte Stauf-Preidt lachend.

Zwei Wochen dürfen die Kids die Minicomputer und die Roboter jeweils ausleihen. Die Bücher dazu dürfen sie vier Wochen behalten. Und, da die Nachfrage so groß ist, so haben Christian Bürgin und Brigitte Stauf-Preidt versichert, werden demnächst weitere Calliopes und Bee Bots angeschafft.

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