IDM-SuperbikeFlorian Alt gewinnt im Finale – Tödlicher Unfall sorgt für Schock

Lesezeit 3 Minuten
Neuer Inhalt (1)

Gebremste Freude: Florian Alt gewann, nach einem tödlichen Unfall eines Fahrers im Training, das Finale der IDM.

Oberberg – Eigentlich hätte Florian Alt am Sonntag allen Grund zum Feiern gehabt. Beim Finale der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) in der Superbike-Klasse am Hockenheimring fuhr der Oberberger, der für das Team Wilbers Racing startet, am Sonntag als erster über die Ziellinie. Doch in Feierstimmung war an diesem Wochenende niemand, die Siegesfeier fiel aus. Ein Unfall beim Training am Freitag hatte das Rennwochenende überschattet.

Tödlicher Sturz von 24-Jährigem sorgt für Schock

Der 24-jährige Leon Langstädter war mit seinem Motorrad gestürzt und von einem weiteren Fahrer voll erfasst worden. Langstädter erlag noch vor Ort seinen schweren Verletzungen. Für Florian Alt und die anderen Finalteilnehmer ein Schock. „Man versucht damit irgendwie umzugehen, aber das ist nicht leicht“, erzählt der 26-Jährige Oberberger, der es dennoch schaffte, den Unfall am Samstag und Sonntag zumindest kurzzeitig auszublenden, um im Finalrennen seine Bestleistung abzurufen. „Das ist mir auch ganz gut gelungen“, erzählt der 26-Jährige, der in der Qualifikation auf die Pole-Position fuhr und von Platz eins ins erste Rennen ging.

Das könnte Sie auch interessieren:

Die Wetterbedingungen am Hockenheimring waren allerdings alles andere als gut. „Es hatte die ganze Nacht von Samstag auf Sonntag geregnet und die Strecke war nass. Hinzu kam, dass einer der Fahrer beim Warm-Up Öl verloren hatte. Fast die gesamte Strecke war mit rotem Bindemittel abgestreut“, berichtet Alt. Und auch die Pole-Position brachte Alt kein Glück.

Er startete unmittelbar an der weißen Start- und Ziellinie mit einem durchdrehenden Reifen auf der weißen Farbe ins erste Rennen. „Ich bin sofort auf Platz sechs zurückgefallen. Das war ärgerlich“, sagt Alt. Einen Platz machte er noch gut und fuhr im ersten Rennen auf Platz fünf.

Mit einer Sekunde Vorsprung Sieger am Hockenheimring

Im zweiten Rennen lief es dann aber besser. Die Strecke war abgetrocknet und es nieselte nur noch. „Ich hatte das große Ziel, Meister Markus Reiterberger zu schlagen“, erzählt der Oberberger. Nach einer Weile konnten sich Alt und fünf weitere Fahrer vom restlichen Feld absetzen. „Vier Runden vor dem Ziel hatte ich dann die Chance und konnte Reiterberger überholen“, berichtet Alt, der sich an die Spitze brachte. „Ich war in den letzten Runden sehr schnell.“

Mit nur einer Sekunde Vorsprung fuhr Alt als Sieger des Finalrennens am Hockenheimring ins Ziel. Nach dem Sieg des Bol d’ Or in der Langstrecken WM ist es der zweite große Erfolg des Oberbergers in kurzer Zeit. Die IDM Suberbike-Klasse beendet Florian Alt auf Platz zwei der Gesamtwertung.

Unter Tränen verunglückten Leon Langstädter gedacht

„Nach der Zieleinfahrt kamen die unterdrückten Emotionen dann raus“, berichtet der 26-Jährige, der niederkniete und unter Tränen dem verunglückten Leon Langstädter gedachte. „Ich haben mich mit Leon gut verstanden. Es war ein sehr emotionales Wochenende.“ Angst vor dem Motorradsport habe er dennoch nicht. „Ich weiß, dass es ein Risikosport ist und habe natürlich Respekt. Aber meistens passieren solche Unfälle nicht aus normalen Situationen heraus, so wie es auch hier der Fall war.“

Nach Ende der IDM freut sich Florian Alt nun auf Zeit bei der Familie. Im November stehen zwei Wochen Urlaub in Thailand an. „Vielleicht werde ich dieses Jahr auch noch ein paar Testfahrten machen“, sagt Alt, der auch neue Verträge für die kommende Saison abschließen möchte.

Rundschau abonnieren