20 Verletzte in MarienheideReizgas an Gesamtschule versprüht – Lehrer helfen Schülern

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Gesamtschule Marienheide

Feuerwehr und Rettungsdienst mussten am Montag zu einem Einsatz an der Gesamtschule Marienheide ausrücken.

Marienheide – Weil im Schulflur Reizgas versprüht wurde, sind Rettungsdienst und Feuerwehr am Montagmittag mit einem Großaufgebot an der Gesamtschule Marienheide angerückt. 20 Kinder und Jugendliche wurden von Notärzten und Notfallsanitätern medizinisch versorgt, fünf Schüler zur stationären Behandlung ins Kreiskrankenhaus Gummersbach gebracht.

Nach bisherigen Erkenntnissen hatte ein bislang Unbekannter eine Art Pfefferspray im Flur des Gebäudeteils A versprüht. Um 11.58 Uhr schickte die Kreisleitstelle den Rettungsdienst los, wenig später auch die Feuerwehr wegen „ABC-Alarms“. Um kurz nach 12 Uhr hatten zwei Dutzend Einsatzfahrzeuge auf den Schulhöfen an der Pestalozzistraße Position bezogen.

Marienheide: Zwei Dutzend Fahrzeuge im Einsatz

Die Besatzungen von sechs Rettungswagen, sechs Krankentransportwagen und drei Notarztfahrzeugen sowie 40 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit zehn Fahrzeugen des Löschzugs Zentrum und der Einheit Kempershöhe waren zur Hilfe geeilt.

Als der Rettungsdienst eintraf, warteten die verletzten Schüler bereits vor dem Gebäude. Sie klagten unter anderem über brennende Augen und Atembeschwerden, berichtet Bürgermeister Stefan Meisenberg, der sich an der Schule einen Überblick verschaffte, weil ein „Massenanfall von Verletzten“ gemeldet worden war – doch als ganz so dramatisch stellte sich die Situation nicht heraus. Die Schüler wurden in der Mensa von den Rettungsdienstmitarbeitern versorgt, fünf Jugendliche dann vorsorglich in die Klinik nach Gummersbach gebracht.

Lehrer kümmerten sich um Schüler

Dass nicht noch mehr Schüler in Kontakt mit dem Reizgas kamen, sei dem besonnenen Vorgehen der Lehrer zu verdanken, vermutet Meisenberg. Sie hätten die Klassentüren schnell geschlossen und die Jugendlichen so vom Flur ferngehalten. Die Feuerwehr machte auf dem Schulflur Messungen – und gab schon bald Entwarnung. Das Gas hatte sich schnell verflüchtigt.

So mussten die Einsatzkräfte nur die Fenster öffnen, um den Gebäudeteil zu lüften. Nach rund 20 Minuten konnten die in den Klassen gebliebenen Schüler die Räume verlassen.

Nach zwei Stunden war das Gebäude durch die angerückte Polizei wieder frei gegeben. Wie genau das Gas freigesetzt wurde, konnte die Polizei noch nicht abschließend ermitteln. Aber nach Hinweisen von Schülern hat sie ein Tierabwehrspray sichergestellt, das vermutlich einem 14-jährigen Schüler gehöre. Ob das Spray mit dem Vorfall in Verbindung stehe, sei allerdings noch unklar.

Das Deutsche Rote Kreuz unterstützte den Rettungsdienst des Kreis mit drei ihrer Rettungswagen: Sie standen für andere Notfälle bereit, weil so viele Einsatzkräfte an der Gesamtschule gebunden waren.

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