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Erfolg für Marienheider Peter VollmannZweiter Aufstieg mit Eintracht Braunschweig

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Marienheide – Peter Vollmann (64) aus Marienheide-Linge kann den nächsten großen Erfolg in seiner Fußballlaufbahn feiern. Als Geschäftsführer Sport führte er den Drittligisten und Traditionsclubs Eintracht Braunschweig nach nur einem Jahr zurück in die Zweite Fußball-Bundesliga.

Es war der berühmte Aufstieg auf dem Sofa. Am 37. Spieltag vergab der Deutsche Meister der Saison 1966/1967 den Aufstiegsmatchball in Meppen und verlor mit 2:3. Damit deutete alles auf einen finalen Showdown am letzten Spieltag hin. „Einige dachten wohl in dem Moment: Wir nehmen die Punkte mal eben mit“, blickt der 64-Jährige zurück. Der Katzenjammer wich allerdings innerhalb von 24 Stunden der totalen Ekstase. Völlig überraschend unterlag Mitkonkurrenten Kaiserslautern 0:2 bei Viktoria Köln, und am 8. Mai 2022 waren die Löwen wieder zweitklassig. Kurzerhand traf man sich mit Tausenden von Fans im Stadion und feierte ausgelassen. Kurze Zeit später kam auch Erfolgstrainer Michael Schiele ein, der sich während der Partie auf der Autobahn befunden hatte.

Spiel gegen Viktoria Köln nur Makulatur

Das letzte Spiel gegen Viktoria Köln war dann nur noch Makulatur und musste in der 87. Minute abgebrochen werden, da die Braunschweiger Fans den Platz stürmte. Gegner und „Aufstiegsmacher“ Viktoria Köln wurde bereits vor der Partie von den Eintracht-Fans gefeiert und gewann am Ende mit 1:0.

Während die Spieler jetzt ihren wohl verdienten Urlaub genießen, beginnt für Peter Vollmann die Arbeit. Schließlich geht es darum, längerfristig in der Zweiten Liga zu bleiben und nicht zur Fahrstuhlmannschaft zu werden: „Dafür müssen wir uns auf allen Positionen verstärken. Wir haben einige Spieler mit Zweitligaerfahrung und etwa ebenso viele müssen wir noch verpflichten.“ Gerne spricht der Fußballlehrer, der 25 Jahre Profitrainer war, hier von Wahrscheinlichkeiten, die im Profisport entscheidend sind: „Du kannst nichts planen. Wir können nur die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass wir in der Liga bleiben.“

24.000 Zuschauer

Neben den 24.000 Zuschauern, die regelmäßig ins Eintracht Stadion pilgern, und den Sponsorengeldern helfen dem Funktionär aus Marienheide bei seiner Kaderplanung die deutlich höheren Fernsehgelder. Während Drittligisten mit etwa einer Millionen Euro Vorlieb nehmen müssen, sind es in der Zweiten Liga rund sieben Millionen Euro. Der komplette Personaletat wird bei etwa zehn Millionen liegen.

Für Peter Vollmann ist es bereits der zweite Aufstieg in kürzester Zeit. In der Saison 2019/2020 heuerte er als Sportdirektor beim Drittligisten an und schafften auf Anhieb den Sprung in Liga zwei. Im September 2020 wurde Vollmann zum Geschäftsführer Sport befördert, konnte aber den direkten Wiederabstieg nicht verhindern. In der neuen Saison 2022/23 kommt der Traditionsclub nun in die Zweite Liga, um dort zu bleiben.

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Vollmann hat trotz seiner gesetzlichen Rentennähe noch lange nicht genug: „Ans Aufhören denke ich nicht.“ Dennoch gibt es mittlerweile einige mahnende Beispiele aus dem Profibereich, wie zum Beispiel Max Eberl von Vollmanns Lieblingsclub Borussia Mönchengladbach: „Das größte Problem ist in meinen Augen, dass man nie richtig abschalten kann.“

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