Großer AndrangHit-Markt in Marienheide eröffnet planmäßig

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Groß und modern präsentiert sich der neue Vollsortimenter auf 2100 Quadratmetern Verkaufsfläche.

Groß und modern präsentiert sich der neue Vollsortimenter auf 2100 Quadratmetern Verkaufsfläche.

  • Während eines Empfangs für geladene Gäste, schaute Investor Pilatzki auf vier Jahre , die nicht einfach waren
  • Große Proteste aus der Bürgerschaft und einen langen Weg bis zur Bebauung liegt hinter dem Projekt
  • Zuletzt bahnt sich neuer Ärger in Form eines Eilantrages an...

Marienheide – Trotz allen Widerstands in der Planungsphase hat der Marienheider Hit-Markt am Montagmorgen planmäßig eröffnet. Der Andrang war groß, auf dem Parkplatz wurde es am Vormittag eng. Kritiker der Marktansiedlung, die ein Verkehrschaos in der Bahnhofstraße befürchteten, sahen sich bestätigt. Die ersten Kunden jedoch zeigten sich vor allem erfreut über das neue große Angebot mitten im Ort.

Während eines Empfangs für geladene Gäste im benachbarten alten Bahnhof schaute Investor Hendrik Pilatzki auf vier Jahre zurück, die nicht einfach gewesen seien. „Wir mussten kämpfen“, sagte er mit Blick auf die Proteste aus der Bürgerschaft und den langen Weg bis zum Bebauungsplan. Den anwesenden Ratsvertretern dankte Pilatzki, dass sie trotz der Widerstände Rückgrat gezeigt hätten: „Ich weiß, dass es viel böses Blut gegeben hat – besonders in den sozialen Netzwerken.“ Zu diesem Zeitpunkt wusste Pilatzki, dass sich für seinen Hit-Markt erneut Ärger anbahnt – Spediteurin Claudia Trommershausen klagt gegen die vom Oberbergischen Kreis erteilte Baugenehmigung.

Pilatzki hat Mitarbeiter von Rewe übernommen

Bis zuletzt hatten bis zu 80 Arbeiter an dem Markt gebaut. Allein zwei Wochen hat es gedauert, alle annähernd 30 000 Produkte in den knapp 800 Metern Regale einzuräumen. Als Pilatzki um 9.45 Uhr die Türen für die schon wartenden Kunden vorzeitig öffnen ließ, war drinnen alles fertig. Allein der Fassade und dem Vorplatz war anzusehen, dass der Zeitplan dem Investor keine Luft ließ: Unter anderem fehlten noch die Regenfallrohre, und rund um den alten Bahnhof kurvten Baufahrzeuge mit Material, weil noch nicht alle Autostellflächen fertiggestellt sind. Diese Arbeiten behinderten die Pkw der Kunden, die sich auf dem neuen Gelände ohnehin noch zurechtfinden mussten.

Am Montag feierte die Familie Pilatzki mit geladenen Gästen Eröffnung.

Am Montag feierte die Familie Pilatzki mit geladenen Gästen Eröffnung.

Alle 190 Parkplätze sollen allerspätestens im Mai fertig sein, wenn das ehemalige Rewe-Gebäude für die Drogerie Rossmann umgebaut worden ist. Dann wird Hendrik Pilatzki rund neun Millionen Euro in Marienheide gesteckt haben. Schon gestern lobte Bürgermeister Stefan Meisenberg am Rande der Feierstunde den Invest als „Initialzündung für den gesamten Marienheider Ortsumbau“. Dass Pilatzki sein im September gemachtes Versprechen, am 17. Dezember zu eröffnen, halten konnte, lag auch an Bauingenieur Peter Truskowski vom Engelskirchener Architekturbüro Ralf Rother. Er hatte mit einigen Hindernissen während der nur 14 Wochen Bauzeit zu kämpfen. Weil die Bauwirtschaft derzeit boomt und ausgelastet ist, mussten die 205 Betonfertigteile bei vier unterschiedlichen Werken bestellt werden, so Truskowski: „Als das geregelt war, mussten wir 50 Firmen anfragen, bis wir endlich ein Unternehmen für die Montage gefunden hatten.“ Dann aber lief alles nach Plan, in einer Rekordzeit von 97 Tagen wurde das Gebäude auf einer Grundfläche von 3000 Quadratmetern zusammengesetzt. Truskowski: „Schneller ging’s nun wirklich nicht.“ Erst wenige Stunden vor Eröffnung habe die Kreisbauaufsicht ihr Okay zur Inbetriebnahme gegeben.

60 Mitarbeiter in Marienheide

Rund 60 Menschen beschäftigt Pilatzki im neuen Hit-Markt. Gut ein Drittel davon kommt aus der ehemaligen Belegschaft des Rewe-Markts, der Mitte vergangener Woche den Betrieb eingestellt hat. Alle anderen 40 Stellen wurden neu geschaffen, darunter auch die von Valeria Salma. Die Kotthausenerin bediente am Eröffnungstag die ersten Kunden an der Fleischtheke: „Das Schöne ist, dass ich ganz viele Kunden persönlich kenne.“

An der Fleischtheke bedient Valeria Salma aus Kotthausen.

An der Fleischtheke bedient Valeria Salma aus Kotthausen.

Das Angebot erkundete auch Tamara Blum mit ihrer 15 Monate alten Tochter Josephine. „Der Markt gefällt mir sehr gut. So viel Auswahl hatten wir bislang nicht in Marienheide.“

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