Schützenkönig kommt mit KuchenEin etwas anderes Schützenfest in Müllenbach

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Die Müllenbacher Schützen mit König Robin Schenk (l.) und dem Vorsitzenden Christoph Pietschmann, lieferten den Kuchen aus. Darüber freuten sich sichtlich: (v.l.) Charlotte Schenk, Grete Bahs und Margot Hevendehl.

Die Müllenbacher Schützen mit König Robin Schenk (l.) und dem Vorsitzenden Christoph Pietschmann, lieferten den Kuchen aus. Darüber freuten sich sichtlich: (v.l.) Charlotte Schenk, Grete Bahs und Margot Hevendehl.

  • Als die Verantwortlichen des Schützenvereins Müllenbach am 26. April ihr Schützenfest absagten, arbeiteten sie schon kurz darauf an einem corona-gerechten Alternativprogramm.
  • Immerhin gehört das Schützenfest in Müllenbach zu den größten im Kreis.
  • So gab es am Wochenende zwar keinen Zug und kein Vogelschießen in dem Marienheider Ortsteil, doch die Schützen hatten auch so genug zu tun.

Müllenbach – Kuchen für die Senioren, kleine Geschenke für den Nachwuchs, eine Tombola für die Schützen: Als die Verantwortlichen des Schützenvereins Müllenbach am 26. April ihr Schützenfest absagten, taten sie das schweren Herzens, um schon kurz darauf an einem corona-gerechten Alternativprogramm zu arbeiten. Immerhin gehört das Schützenfest in Müllenbach zu den größten im Kreis. „Uns war direkt klar, dass wir irgendwas machen wollten“, sagt Schützen-Chef Christoph Pietschmann. Denn Schützenfest in Müllenbach bedeute Gemeinschaft von Jung und Alt, was sich auch ohne Festprogramm widerspiegeln sollte.

So gab es am Wochenende zwar keinen Zug und kein Vogelschießen in dem Marienheider Ortsteil, doch die Schützen hatten auch so genug zu tun. „Es gab schnell einige Ideen, die wir angepasst an das Hygienekonzept und in Rücksprache mit dem Ordnungsamt umgesetzt haben“, erklärt Pietschmann.

Überall grün-weiße Fahnen

Traditionell fährt in Müllenbach der Schützenkönig am Freitagabend durch den Ort, um alle einzuladen, zum Fest zu kommen. Pausen legt er an den Schmückstationen ein, wo die grün-weißen Fahnen gehisst werden. Die Ankunft des amtierenden Schützenkönigs Robin Schenk kündigte am Freitag laute Marschmusik an. Alles war ein bisschen weniger als sonst, als er bei Thorsten Kehlbreier, Leiter der Hallenkommission, eintraf, wo sich normalerweise gut 70 Müllenbacher treffen. Dieses Mal waren es nur einige Schützenbrüder und ihre Frauen. Nach kurzem Plausch machte sich Schenk weiter auf den Weg. Überall hingen an den Häusern die grün-weißen Fahnen und wer durch Müllenbach spazierte, tat dies mit grüner Mütze.

Schützenkönig Robin Schenk machte sich auf den Weg durch den Ort.

Schützenkönig Robin Schenk machte sich auf den Weg durch den Ort.

Am Samstagabend beginnt das Schützenfest eigentlich mit dem Platzkonzert, ehe die Schützen zur Kranzniederlegung zum Friedhof marschieren und anschließend der Festkommers stattfindet. Dieses Mal wurde der Kranz schon am Morgen niedergelegt. Dann ging es zwar in die Schützenhalle, doch dort wurde nicht gefeiert, sondern Kuchen verpackt.

Am Samstag wurde auf dem Friedhof der Kranz niedergelegt.

Am Samstag wurde auf dem Friedhof der Kranz niedergelegt.

Obwohl das Beisammensein abgesagt wurde, mussten die Senioren nicht auf ihren Kuchen verzichten, denn der wurde ihnen nach Hause gebracht. In der Schützenhalle packten die Hofdamen 98 Paketchen mit je einem Stück Kuchen, Gabel und Serviette und einem Schnäpschen. Bis nach Windhagen lieferten die Schützen, darunter auch der König und der Vorsitzende, aufgeteilt in acht Autos die süße Fracht aus. Die einzige Voraussetzung war, dass sich vorher angemeldet wurde. Ausgewählt werden konnte aus vier verschiedenen Torten.

Charlotte Schenk, Grete Bahs und Margot Hevendehl aus der Straße „Zu den Rödelteichen“ freuten sich riesig über die Aufmerksamkeit. „Eine schöne Geste seitens der Schützen, wir haben das mit den Kuchengeschenken als sehr schön empfunden“, waren sich die Frauen einig.

In der Schützenhalle verpackten die Hofdamen den selbstgebackenen Kuchen.

In der Schützenhalle verpackten die Hofdamen den selbstgebackenen Kuchen.

Und auch der Nachwuchs wurde beschenkt. 140 Müllenbacher Kinder bekamen gestern Besuch vom Kinderschützenpaar Louis Ramser und Chiara Eck, die ihnen eine Tasche mit Süßigkeiten, Spielzeug und Obst überreichten – als Trostpflaster für das ausgefallene Kinderhoffest.

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Die Schützen selber gingen auch nicht leer aus, für sie gab es eine Tombola. Die Gutscheine im Wert von bis zu 50 Euro wurden in den Betrieben erworben, die wegen Corona lange geschlossen waren. „Wir wollten damit ein Zeichen setzen, dass wir die Betriebe vor Ort unterstützen“, erklärt Christoph Pietschmann und nennt Gaststätten, Reisebüros oder Friseure. Per Video ließ sich die Verlosung verfolgen.

Bei so viel Aktivität kam keine Wehmut auf, dass Schützenkönig Robin Schenk, das Kinderschützenkönigspaar Louis Ramser und Chiara Eck sowie alle anderen noch genau ein Jahr warten müssen, bis es wieder ein „echtes“ Schützenfest mit allem Drum und Dran gibt.

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