Entscheidung in MorsbachDie Kirchstraße wird mit Natursteinband ausgebaut

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Der Streit um die Sanierung der Kirchstraße kommt zu einem Ende. 

Morsbach – Der lange Streit über die Neugestaltung der Kirchstraße in Morsbach soll endlich ein Ende haben. Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses, die am Mittwochabend wegen der Pandemie stellvertretend für den Morsbacher Rat tagten, haben sich auf eine alternative Variante für die Erneuerung der Straße im historischen Oberdorf geeinigt und diese nach Beratungen innerhalb der Fraktionen einstimmig beschlossen.

So stimmten sie für eine Variante, bei der das Stück zwischen den beiden Einmündungen zur Straße „Zur Burg“ und der Einmündung zur Straße „An der Seelhardt“ teilweise mit Natursteinband ausgebaut werden soll – mit der Ergänzung, dass der Verkehr durch geeignete Maßnahmen reduziert werden soll. Diesen Vorschlag hatte die CDU-Fraktion eingebracht und dafür breite Zustimmung erhalten.

In der vergangenen Woche war die Sanierung der Kirchstraße von der Tagesordnung des Bauausschusses genommen worden, mit Blick auf den geplanten Baubeginn im Frühjahr 2021 aber wurde darüber am Mittwoch doch noch beraten. Und das Thema sorgte erneut für Diskussionen in der Sitzung.

Verzögerung im Bau

Hintergrund für die Änderung der ursprünglich geplanten Bauvariante ist die Kritik des Heimatvereins an den Plänen zur Umgestaltung der gepflasterten Straße, insbesondere der neuen Straßendecke. Der Verein hatte sich gegen den einst vorgesehenen Gussasphalt und für die Erhaltung des Kopfsteinpflasters rund um den Koboldbrunnen ausgesprochen. Man sehe zudem „erheblichen Diskussions- und Entscheidungsbedarf bezüglich der Verkehrsführung, Einbahnkonzepten, Sperrung des Durchgangsverkehrs“, hieß es jüngst in einem Brief an Bürgermeister Jörg Bukowski.

Die Gemeindeverwaltung hatte neue Entwürfe für die Umgestaltung der Kirchstraße erarbeitet. Benjamin Schneider vom Fachbereich Bauen informierte am Mittwoch den Haupt- und Finanzausschuss aus Sicht der Verwaltung über die alternativen Varianten. Gleichzeitig warnte er vor dem Risiko, möglicherweise die bis Ende dieses Jahres zugesagte Landesförderung für die Anliegerbeiträge zu verlieren, wenn man sich nicht bis Ende Dezember auf eine Bauvariante einige. 55 Prozent der Beiträge trägt die katholische Kirchengemeinde als größer Anlieger, zudem sollen die Eigentümer der Anliegergrundstücke beteiligt werden.

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Durch eine weitere Verzögerung müssten die Besitzer unter Umständen tiefer in die Tasche greifen, so Schneider. Und Bukowski kritisierte, dass sich dadurch auch der Bau zeitlich deutlich verzögern würde. „Ganz klar ist aber, die Kirchstraße soll weiterhin ausgebaut werden“, betonte Schneider.

Die Fraktionen entschieden sich für die Alternative mit Natursteinband. „Ein drittes Mal anpacken möchte ich das Vorhaben nicht“, hatte Heike Lehmann (CDU) klargestellt. Ob die Lösung für eine Verkehrsreduzierung die geplante Einbahnstraße sein wird, bleibt offen. Auch eine Beschränkung auf bis 3,5 Tonnen schwere Fahrzeuge wurde in Betracht gezogen.  

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