Imkerverein feiert 100. Jubiläum„Der Honigverkauf sichert die Existenz der Bienen“

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So geht das: Ein Imker zeigt Kindern immer gern seine Arbeit.

So geht das: Ein Imker zeigt Kindern immer gern seine Arbeit.

Morsbach – Ohne Bienen gäbe es keinen Honig – und kein Obst und Gemüse. Die Insekten bestäuben rund 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen. Bienen zu erhalten und zu fördern, ist daher die wichtige Aufgabe der Imkerei – ein Hobby, das schnell zur Leidenschaft wird. So war es auch bei Dr. Willi Lensing, erster Vorsitzender des Morsbacher Imkervereins. Dessen 35 Mitglieder betreuen 170 Völker und damit etwa 3,4 Millionen Bienen. Im Vereinslokal „Alt Morsbach“ feierte der Verein jetzt das 100-jährige Bestehen.

Neben einer Ausstellung über die Imkerei und die Bienenentwicklung im Laufe der Zeit, gab es Wissenswertes auch zur Verarbeitung von Wachs. Zu bewundern waren eine Schleuder, ein Imkeranzug, den „Flora“, die vereinseigene Schaufensterpuppe trug einen Smoker und diverse Imker-Werkzeuge. An der frischen Luft gaben die Imker zudem Einblick in einen Bienenstock samt Brut.

Verkauf von Honig, Kerzen und Wachstüchern

„Dabei konnte man sehen, wie lieb die Bienen sind, man kann sie sogar streicheln“, betonte Lensing, der – wie seine Kollegen – seit Jahren nur sanfte Völker züchtet. Mit diesen Bienen könne man sogar schmusen. Abgerundet wurde der Imkertag durch den Verkauf von Honig, Kerzen und Wachstüchern sowie einem Grillstand.

Die kleinen Besucher konnten sich im Kerzenrollen versuchen und an einem Maltisch lag ein Bienen-Malbuch aus, das, wie die Kerzen, mitgenommen werden konnte und viel Lehrreiches rund um die nützlichen Insekten enthält. Denn die Kinder sind die Imker von morgen.

15 bis 20 Kilogramm Honig belohnen den Imker

Zwischen 18 und 90 Jahre alt sind die Mitglieder des im Jahr 1919 gegründeten Vereins, der Jung-Imkern jede Menge Unterstützung zukommen lässt. So kann man etwa ein Jahr Probe-Imkern. Dabei wird den Interessenten gegen einen einmaligen Mietpreis für eine Saison ein Bienenvolk mit Behausung sowie die benötigten Arbeitsgeräte zur Verfügung gestellt und ihnen bei der Pflege des Volkes und der Honig-Gewinnung geholfen.

Letztere ist der Lohn der Arbeit, die hauptsächlich in den Monaten Mai und Juni anfällt. 15 bis 20 Kilogramm Honig sind es laut Lensing pro Volk in guten Jahren. „Der Verkauf des Honigs sichert die Existenz der Bienen“, so Lensing, der sich über das rege Besucherinteresse und die Spenden freute. Zu den Spendern gehörten etwa Bürgermeister Jörg Bukowski, der den Imkertag eröffnet hatte, die Kreissparkasse und die Volksbank, die ein Crowdfunding-Projekt gestartet hat.

„Für jede Spende von fünf Euro legt die VR-Bank zehn Euro drauf“, erzählte der Vorsitzende von dem Vorhaben, bei dem gegen die Varoamilbe resistente Völker gezüchtet werden. Und auch die katholische Kirche überreichte eine Spende, die sie beim Pfingst-Gottesdienst sammelte und die zur Hälfte an den Imkerverein und den Nabu ging.

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