Kurpark Morsbach wird umgestaltetImmer wieder sonntags gab’s Musik

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Dieses Foto entstand um das Jahr 1980. Nach dem Haus im Kurpark waren auch ein Musikpavillon, ein Feld für Freiluft-Schach und das „Haus des Gastes“ hinzugekommen.

Dieses Foto entstand um das Jahr 1980. Nach dem Haus im Kurpark waren auch ein Musikpavillon, ein Feld für Freiluft-Schach und das „Haus des Gastes“ hinzugekommen.

Morsbach – „Müllhalde verwandelte sich in einen Kurpark“, hieß es in der Zeitung vom 14. Mai 1968. Zwei Tage zuvor hatte Morsbachs Bürgermeister Andreas Ley den neuen Park entlang der Wisser seiner Bestimmung übergeben. Noch bis in die 1950er-Jahre hatte hinter dem Rathaus und auf dem Gelände „Auf der Bitze“ ganz Morsbach Müll abgeladen und die Abfälle rauchten. Mit dem Kurpark aber war dort eine Attraktion für den aufstrebenden Fremdenverkehr geschaffen worden.

Stätte der Ruhe und Erholung

Ley konnte bei dieser eher schlichten Feierstunde an einem Sonntagmorgen auch Oberkreisdirektor Dr. Friedrich-Wilhelm Goldenbogen, den Bundestagsabgeordneten Fritz Eschmann und den Landtagsabgeordneten Dr. Horst Waffenschmidt begrüßen. Zudem waren Pfarrer Walter Helmke sowie Vertreter von Rat und Verwaltung anwesend. Erstmals sprudelten die Fontänen des Springbrunnens am Musikpavillon. Bänke, Blumenbeete und Spazierwege waren frisch hergerichtet, sodass sich eine Stätte der Erholung und Ruhe darbot. Morsbachs Gemeindedirektor Hans Stentenbach beschrieb die Entwicklung des Ortes und das Bestreben, diesen für den Fremdenverkehr noch attraktiver zu machen. Schon in den 1920er-Jahren habe man Einrichtungen geschaffen, die zahlreiche Sommerfrischler nach Morsbach lockten. Damals sei es Heinrich Halberstadt, Vorsitzender des Heimatvereins, gewesen, der die Initiative ergriffen hatte, etwas zur Verschönerung des oberbergischen Ortes beizutragen.

So war auf der Jähhardt der alte Holzaussichtsturm entstanden, über dem Wisserbach die romantische Hängebrücke und an der Waldbröler Straße für damalige Verhältnisse eine moderne Badeanstalt. Nach dem Krieg habe sich die Gemeinde, so Stentenbach, zunächst bemüht, Industrie anzusiedeln. Doch auch die zunehmende Zahl auswärtiger Gäste erhielt die nötige Aufmerksamkeit – ein neuer Wirtschaftszweig. Morsbach entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugsziel mit fast 60.000 Übernachtungen im Jahr 1967.

Am 22. November 1974 erhielt Morsbach die staatliche Anerkennung als Luftkurort und setzte bis in die 1980er-Jahre auf den Fremdenverkehr. Der Kurpark wurde in dieser Zeit um ein Wassertretbecken, eine Minigolfanlage, eine Freiluftschach-Anlage sowie um Tischtennisplatten, öffentliche Toiletten, einen Weiher und einen Abenteuerspielplatz erweitert.

Den Titel „Luftkurort“ 1982 zurückgegeben

An den Park reihte sich ein Haus des Gastes, am Kattelberg entstand eine Grillhütte mit Teich sowie in der Jähhardt ein Trimm-dich-Pfad. Das „Haus im Kurpark“ mit Restaurant und großem Saal war bereits im Jahr 1972 eröffnet worden. 2006 wurde es nach einem Brand abgerissen. Im Musikpavillon des Parks fanden im Sommer, immer sonntags, unter der Organisation des rührigen Verkehrsamtsleiters Erwin Weber Kurkonzerte statt.

Mit einem Ratsbeschluss gab Morsbach am 2. Januar 1982 den Titel des „Staatlich anerkannten Luftkurorts“ zurück. Der Name „Kurpark“ sollte indes weiterleben. Als Teil des Integrierten Handlungskonzepts wird der Park jetzt in einen Mehr-Generationen-Park umgewandelt.

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