Abo

Landesstraße 336Millionenprojekt in Morsbach nimmt Fahrt auf

Lesezeit 3 Minuten
Die stark befahrene Kreuzung auf der Morsbacher Stippesoll ab Mai ertüchtigt werden. 

Die stark befahrene Kreuzung auf der Morsbacher Stippesoll ab Mai ertüchtigt werden. 

  • Die Dorfgemeinschaft hofft, dass weniger Verkehr durch den eigenen Ort rollt.
  • Vor allem der Schwerlastverkehr zu den umliegenden Unternehmen bereitet den Lichtenbergern jedoch Kopfschmerzen.
  • Sie fürchten sich davor, dass Fakten geschaffen werden, die sich nie wieder korrigieren lassen.

Morsbach – Die Ausschreibung ist beendet, jetzt werde der Bauauftrag vergeben. Und im Mai, so schätzt Bodo Löttgen, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag, rücken die Bagger an und die Arbeiten am Knotenpunkt der Landesstraßen 336 und 324 bei Morsbach-Hülstert können starten – mit einer Verspätung von etwa sechs Monaten, wie Löttgen einräumt.

Rund 13 Millionen Euro wird das Vorhaben kosten, dass er und Landrat Jochen Hagt im November 2018 im Gummersbacher Kreishaus vorgestellt hatten. „Und dann wird genau das umgesetzt, was wir angekündigt haben“, betont der Nümbrechter Löttgen. 

Menschen hoffen, dass die Morsbacher Straße entlastet wird

Damit reagiert er auf ein Protestschreiben der Dorfgemeinschaft des Nachbarortes Lichtenberg, das diese auch an Landesverkehrsminister Hendrik Wüst und die Leiterin des Landesbetriebs Straßenbau, Elke Bisoke, gerichtet hat. Die Gemeinschaft hofft, dass in Zukunft weniger Verkehr durch den eigenen Ort rollt und dass die Morsbacher Straße eine deutliche Entlastung erfährt. Vor allem der Schwerlastverkehr zu den umliegenden Unternehmen und von diesen weg bereitet den Lichtenbergern Kopfschmerzen.

Alles zum Thema Hendrik Wüst

In dem Brief bringen sie ihren Unmut über das Fehlen eines Kreisverkehrs in den Plänen für die Stippe zum Ausdruck. „Zudem glauben wir nicht, dass ein dringend erforderlicher Bypass eingerichtet wird, um den Verkehrsfluss zu entzerren“, sagt Sprecher Johannes Mauelshagen. „Andernfalls wäre dieses gesamte Vorhaben eine gigantische Geldverschwendung.“ 

Das Land müsste möglicherweise Boden kaufen

Unterdessen versichert Henrike Lange, Sprecherin der Regionalniederlassung Rhein-Berg im Landesbetrieb Straßen NRW, dass der Bypass in den Plänen für die Kreuzung bei Hülstert weiterhin eine Rolle spielt: „Dieser Bypass befindet sich derzeit als eine von mehreren Lösungen in der Prüfung – wir suchen nach dem Optimum.“

Käme dieser Zubringer, müsse das Land möglicherweise dafür Boden kaufen und das notwendige Baurecht schaffen. Die Rede ist von einer separaten Abbiegespur, die von der L 336 auf die L 324 in Richtung Erdingen führt und auf der schwere Lastzüge leichter am Berg anfahren können als bisher.

Werden jetzt schon Fakten geschaffen?

Das aber nimmt der Landesbetrieb nach Angaben Langens erst nach Ende des ersten Bauabschnitts in Angriff; dieser werde etwa anderthalb Jahre dauern und rund zwei Millionen Euro kosten. Der Verkehr werde, von Ampeln dirigiert, weiterfließen.

„Leider werden insgesamt Fakten geschaffen, die sich nie wieder korrigieren lassen“, klagt Johannes Mauelshagen von der Dorfgemeinschaft und wirft dem Landesbetrieb eine mangelhafte Kommunikation vor: Eine Bürgerinformation habe es nicht gegeben, die Dorfgemeinschaft wäre gern zu Wort gekommen.

Auf die Kritik will der Landesbetrieb reagieren

Denn Mauelshagen fürchtet, dass die Kreuzung nach ihrer Fertigstellung „nie wieder angefasst wird, auch wenn der Verkehr weiter zunimmt“. Auf die Kritik aus Lichtenberg werde der Landesbetrieb reagieren, versichert Sprecherin Henrike Langen. „Aber nicht öffentlich.“ Einen Planungsstopp werde es aber auf keinen Fall geben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Zurzeit ist der Landesbetrieb Straßen bereits auf der L 336 unterwegs: Auf der Strecke zwischen Hülstert und der Einmündung zur Morsbacher Straße haben Instandsetzungen auf der Fahrbahn begonnen, später sollen entlang der Straße breitere Bankette angelegt werden. 

Diese dienen laut Löttgen der Sicherheit der Bauarbeiter, „weil der Arbeitsschutz einen Mindestabstand zum fließenden Verkehr fordert“.

Rundschau abonnieren