Nach NagetierbefallWache des Rettungsdienstes in Lichtenberg geschlossen

Lesezeit 3 Minuten
ds_Rettungswache_Lichtenberg1

Nachdem Nagetiere die Wache in Lichtenberg heimgesucht haben, wird das Haus saniert. 

  • Eine endgültige Entscheidung über die weitere Nutzung des Hauses steht noch aus.
  • Wird es im Umkreis Lichtenberg weiterhin eine Rettungswache geben?

Lichtenberg –  Nagetiere und auch Schimmel, so heißt es, haben sich in Morsbach-Lichtenberg über die kleine Rettungswache des Oberbergischen Kreises hergemacht. Diese steht auf dem Gelände einer Spedition, beherbergt einen Rettungswagen und ist seit Mitte Oktober vorübergehend geschlossen. „Zurzeit wird das Haus saniert“, teilt die Spedition mit. Dem Unternehmen gehört das Haus, das die Kreisverwaltung seit 2002 mietet.

Ob für die Gesundheit der Rettungskräfte eine Gefahr bestanden hat und ob es sich bei den Nagetieren um Ratten handelt, wie zu hören ist, lässt das Kreishaus indes offen: Bis gestern Nachmittag sah sich die Verwaltung außer Stande, Nachfragen dieser Zeitung zu beantworten.

Das könnte Sie auch interessieren:

Nach einem kurzen Gastspiel im nahen Gerätehaus des Löschzugs Lichtenberg steht der Krankenwagen seit wenigen Tagen in Reichshof-Erdingen. „Wir wollen natürlich, dass er nach Lichtenberg zurückkehrt und die Wache ebenso dort bleibt“, betont Tobias Schneider, Fraktionsmitglied der SPD im Morsbacher Gemeinderat und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Sozialdemokraten im Kreistag.

Wache steht in Frage

Die Fraktion hatte in der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses für Gesundheit und Notfallvorsorge Antworten aus Gummersbach verlangt, auch zur Zukunft des Standorts. Die gab es schriftlich: Die Wache in Lichtenberg stehe in Frage, heißt es. Grund seien „sowohl der Aspekt aktueller Standards“ als auch die langfristige „Verortung von Rettungswachen im Süden des Kreises“.

Rettungsbedarfsplan

Eine endgültige Entscheidung über die weitere Nutzung des Hauses, so teilen Dezernentin Birgit Hähn und Landrat Jochen Hagt weiterhin mit, hänge zudem am Rettungsbedarfsplan, der gerade überarbeitet werde. Angaben zur Art der Schäden machen sie allerdings nicht.

Zuletzt müsse der Kreistag entscheiden, wenn die Verhandlungen mit den Krankenkassen als Kostenträgern beendet seien. Und anders als die Standorte etwa in Reichshof, Wiehl, Nümbrecht und in Marienheide-Kotthausen, sei die Wache in Lichtenberg keine, die der Kreis im Zuge vorausgegangener Rettungsbedarfspläne selbst errichtet habe. SPD-Mann Schneider: „Wir gehen davon aus, dass es im Umkreis von Lichtenberg weiterhin eine Rettungswache geben wird, in Lichtenberg selbst ist kaum Platz dafür.“ Solche Überlegungen, sagte er, könnten längst weit gediehen sein, „aber sie sind es nicht“.

Medizinisches Versorgungszentrum

Denn im Oktober 2017 waren im Morsbacher Rathaus Pläne gewachsen, ebenfalls an der Industriestraße und damit in der Nachbarschaft der Wache, ein Medizinisches Versorgungszentrum zu bauen.

Diese sahen vor, dass auch der Rettungsdienst dort einziehen könnte. Dazu aber habe sich der Kreis – erneut mit Blick auf den Rettungsbedarfsplan – nicht geäußert, erklärte Bürgermeister Jörg Bukowski noch im vergangenen Mai dem Gemeinderat in einer Sondersitzung zu diesem Versorgungszentrum. Dieses ist als Neubau nun ohnehin Geschichte, „weil es wirtschaftlich nicht darstellbar ist“, wie Bukowski sagt. „Sollte doch noch ein solches Zentrum eingerichtet werden, dann in einer bereits bestehenden Immobilie.“ 

Rundschau abonnieren