Mühlentag in OberbergDiese fünf Museumsmühlen lohnen einen Besuch

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Der Oelchenshammer von außen. 

Oberberg – Am Pfingstmontag ist der 29. Deutsche Mühlentag. Mit Programm dabei sind in Oberberg die historische Mühle in Reichshof-Nespen, die Wasserkraftanlage in Marienheide-Wipperfließ, der Oelchenshammer in Engelskirchen-Bickenbach, der Müllershammer im Freilichtmuseum Lindlar und das Bergisch-Märkische Pulvermuseum in Wipperfürth-Ohl. 

Der Müllershammer in Lindlar

Der Urahn des Recyclings ist im Freilichtmuseum Lindlar zu sehen: Der Müllershammer, doch da steht diese Mühle erst seit 2011.

Dass dieser Hammer so besonders ist, das liegt auch am US-amerikanischen Bürgerkrieg 1861 bis 1865. Erbaut wurde der Müllershammer um 1800 an dem Fluss Leppe. Mit Wasserkraft wurde hier Eisen verarbeitet. Nach dem amerikanischen Bürgerkrieg mangelte es in der Region aber an Baumwolle. Und so trieb der Hammer dann eine überdimensionale Waschmaschine an, um alte Kleidung zu reinigen. Sauber und trocken kam sie dann in einen Reißwolf, der die Lumpen zerkleinerte. So entstand günstige Kunst- oder Reißwolle.

An der Leppe verfiel das historische Gebäude und sollte abgerissen werden. Der Landschaftsverband sicherte den Hammer dann und ließ ihn Stein für Stein abgetragen und im Freilichtmuseum wieder aufbauen.

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Zum Mühlentag kann man sich den Müllershammer in Lindlar in dem Zustand ansehen, in dem er im Jahr 1890 war. Es gibt Führungen durch das Gebäude und die Ausstellung „Textile Wege“, dazu ein Mitmachprogramm für Kinder.

Anfahrt: Parkplatz am Haupteingang: Heiligenhoven 12, 51789 Lindlar. Parkplatz am Eingang Nord: Lingenbach, 51789 Lindlar

Der Oelchenshammer in Engelskirchen

Der Oelchenshammer in Engelskirchen-Bickenbach ist ein klassischer Schmiedehammer und einer der beiden letzten funktionierenden, wassergetriebenen Schmiedehämmer in Oberberg.

Der wassergetriebene Reckhammer im Tal der Leppe ging 1787 in Betrieb. 1865 übernahm die Firma Dörrenberg die Anlage und erzeugte dort bis 1947 Stahl für die Messer- und Scherenherstellung.

Das Wasser der Leppe treibt das Mühlrad an, das seinerseits den Hammer in Bewegung setzt. Im zum LVR Industriemuseum in Engelskirchen gehörenden Oelchenshammer legt der Schmied zwischen 13 und 17 Uhr eine Extra-Schicht ein, die Gäste können den historischen Schmiedehammer hautnah in Aktion erleben.

Anfahrt: Oelchensweg, 51766 Engelskirchen

Die Nespener Mühle

Vielfältige Aktivitäten hat die von Markus Jäger geleitete Nespener Mühle für ihre Gäste ab 11 Uhr geplant, unter anderem spielen "Die Geininger" auf, es gibt frisches Mühlenbrot und Grillspezialitäten und natürlich Einblicke in die bereits 1749 erstmals erwähnte Wassermühle, die bis 1956 betrieben wurde und deren Innenausstattung noch vollständig erhalten ist.

Anfahrt: Im Ufer 1; 51580 Reichshof

Wasserkraftanlage in Wipperfließ

Von einer Turbine aus dem Jahr 1940 wird die Wasserkraftanlage in Wipperfließ unterhalb des Brucherstausees gespeist. Ab 10 Uhr kann die Anlage besichtigt werden. Ab etwa 10.30 Uhr ist eine Radtour zur Wupperquelle in Börlinghausen geplant. Über Holzwipper geht es dann wieder retour zur Bruchertalsperre, wo für die Exkursionsteilnehmer Einkehrmöglichkeit besteht.

Anfahrt: Brucherstraße 53; 51709 Marienheide

Das Bergisch-Märkische Pulvermuseum

Schießpulver wurde früher an der Grenze von Rheinland und Westfalen hergestellt. Die Fabrikantenfamilien Cramer und Buchholz bauten sich an der Straße zwischen Wipperfürth und Kierspe eine stattliche Villa, im Gelände dahinter wurde gearbeitet.

Heute ist in der Villa ein Museum zur Geschichte der Pulverherstellung untergebracht. Am Deutschen Mühlentag hat das Museum von 11.30 bis 15.30 Uhr geöffnet.

Führungen ins Pulvermühlengelände am Neuenhammer werden zu jeder vollen Stunde angeboten.

Anfahrt:  Sauerlandstraße 7, 51688 Wipperfürth

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