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NachwuchsförderungErste Kinderfeuerwehr im Kreis

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ehrte Bürgermeister Gerhard Halbe (3.v.l.) zum letzten Mal in seiner Amtszeit bei der Jahresdienstbesprechung mit Urkunden und Ehrenabzeichen. (Foto: Hillenbach)

ehrte Bürgermeister Gerhard Halbe (3.v.l.) zum letzten Mal in seiner Amtszeit bei der Jahresdienstbesprechung mit Urkunden und Ehrenabzeichen. (Foto: Hillenbach)

Bergneustadt – Für Gerhard Halbe war es das letzte Grußwort an die Freiwillige Feuerwehr in seiner Funktion als Bürgermeister, aber: „Ich scheide aus dem Amt, nicht aus dem Leben.“ Er bekam stehenden Applaus und verabschiedete sich mit den Worten : „Ich bin dann mal weg.“ Allerdings nicht, ohne der Jugendfeuerwehr ein großzügiges Geschenk – Saisonfreikarten fürs Schwimmbad – dazulassen und seinen Nachfolger damit kameradschaftlich unter Zugzwang zu setzen. Denn: „Die Jugend ist unsere Zukunft und damit unser größter Schatz.“

Das war auch der Tenor der Jahresdienstbesprechung der Neustädter Wehr. Folglich stand das aktuelle Projekt, die Kooperation mit der Realschule, im Mittelpunkt des Berichtes von Stadtjugendfeuerwehrwart Stefan Opitz. Nach einer Informationsveranstaltung zur geplanten Feuerwehr-AG hatten sich spontan neun Schüler angemeldet, um zunächst mehr über die Tätigkeit der Freiwilligen Feuerwehr zu erfahren. In Bergneustadt hofft man natürlich auf zahlreiche Anmeldungen, um der Nachwuchssorge aktiv entgegenzutreten.

Und das nächste Projekt steht schon in den Startlöchern: Als erste oberbergische Feuerwehr möchte die Bergneustädter eine Kinderfeuerwehr gründen. Einen Tag im Monat werden so Kinder ab sechs Jahren spielerisch an das Thema Brandschutz herangeführt. Die Werbetrommel hierfür soll alsbald in Kindergärten und Schulen gerührt werden, versprach Opitz.

Zuvor hatte sich Wehrleiter Michael Stricker zufrieden über den Verlauf des vergangenen Jahres gezeigt: „Die Arbeit in unserer ehrenamtlichen Organisation war sehr erfolgreich.“ Und das, obgleich die Feuerwehr mit 149 Einsätzen 50 Mal weniger ausrückte als noch im Vorjahr. Aber: „Nur die Einsätze machen eine Feuerwehr ja nicht aus.“ Ausbildung, Übungen, Arbeitsdienste und Kameradschaftspflege sind wichtige Bereiche, für die viel Zeit aufgewendet wird. Knapp 40 000 Stunden leisteten die Kameradinnen und Kameraden in 2013, 85 Prozent davon waren reine Produktivstunden. Das heißt als statistischer Wert: Jedes Feuerwehrmitglied hat durchschnittlich 155 Stunden oder fast sechseinhalb Tage im Jahr 2013 bei der Feuerwehr verbracht.

Verbunden mit einem Appell an die Aufsichtsbehörden: „Fordern Sie die Ehrenamtler nicht bis ans Ende der Fahnenstange, sondern fördern Sie sie“, machte Stricker deutlich, dass der derzeitige Personalstand von 132 Kameraden und Kameradinnen (nur noch 38 Mitglieder hat die Jugendfeuerwehr) eine Unterdeckung bedeute.

Gerade vor diesem Hintergrund sind die beiden Projekte „Feuerwehr-AG in der Realschule“ und „Kinderfeuerwehr“ wichtige Bausteine für den Weiterbestand der Bergneustädter Freiwilligen Wehr.

Ehrungen:

Feuerwehrehrenzeichen in Silber (25 Jahre): Hauptbrandmeister Holger Reiners, Löschzug (LZ) Kleinwiedenest, Stadtbrandinspektor Michael Stricker (Wehrführung).

Feuerwehrehrenzeichen in Gold (35 Jahre): Unterbrandmeister Markus Girndt (Musikzug), Unterbrandmeister Ralf Röttger (LZ Hackenberg), Hauptbrandmeister Wolfgang Röttger (LZ Dörspetal), Brandinspektor Udo Foerster (LZ Bergneustadt), Brandoberinspektor Holger Erlemann (LZ Dörspetal).

50 Jahre bei der Feuerwehr sind Oberfeuerwehrmann Ulrich Corten (LZ Bergneustadt), Unterbrandmeister Jürgen Batt (LZ Bergneustadt), Oberfeuerwehrmann Manfred Engels (LZ Dörspetal), Unterbrandmeister Siegfried Anders (LZ Dörspetal), Unterbrandmeister Lothar Wüst (LZ Hackenberg), Hauptfeuerwehrmann Gerd Rieger (Musikzug), Hauptbrandmeister Wolfgang Becker (Musikzug).

60 Jahre bei der Feuerwehr ist Oberfeuerwehrmann Manfred Pampuch (Musikzug).

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