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Nicht noch ein SchnellbusWiehl kommt schnell genug zur Regionalbahn nach Köln

Lesezeit 2 Minuten
Auch künftig soll die 316 von Gummersbach nach Dieringhausen fahren, ab Dezember aber als Linie 316b. Die 316 wird weitergeführt nach Engelskichen zum Bahnhof und zum Aggertalgymnasium.

Auch künftig soll die 316 von Gummersbach nach Dieringhausen fahren, ab Dezember aber als Linie 316b. Die 316 wird weitergeführt nach Engelskichen zum Bahnhof und zum Aggertalgymnasium.

Oberberg – Teuer, nur geringe Zeitvorteile und zu wenig zusätzliche Fahrgäste – der Kreisentwicklungsausschuss war sich in seiner Empfehlung an den Kreistag rasch einig: Eine weitere Schnellbuslinie aus dem Südkreis zur Anbindung an die Regionalbahnstrecke 25 in Richtung Köln oder Lüdenscheid wird es nicht geben.

Machbarkeitsstudie hat zu neuen Ergebnissen geführt

Zustimmung gab es dagegen für eine schnellere Verbindung zwischen Köln und Lindlar und eine Ausweitung der Gummersbacher Ovag-Linie 316, die künftig auch nach Engelskirchen fahren soll.

Den Auftrag, in einer Machbarkeitsstudie zu überprüfen, ob ein Schnellbus zwischen Wiehl und Engelskirchen oder Wiehl und Ründeroth wirtschaftlich Sinn macht, hatte der Kreistag Ende 2017 beschlossen. Tatsächlich kommen die Gutachter zu dem Schluss, dass ein besseres Angebot tatsächlich auch zu einem höheren Fahrgastaufkommen führen könnte.

Büro „plan:mobil“ sieht keinen Sinn in einer neuen Schnellbuslinie

Allein: Die Nachfrage entstünde nicht ausschließlich durch Neu-Nutzer, sondern auch durch den Wechsel von anderen Linien, vornehmlich vermutlich der Linie 302, die Wiehl mit den Bahnhöfen Dieringhausen und Gummersbach verbindet. Ein neuer Schnellbus von Wiehl nach Engelskirchen hätte für die Passagiere eine Zeitersparnis zwischen sechs und zehn Minuten bedeutet.

Allerdings würden sie dann in Engelskirchen trotzdem in denselben Zug einsteigen wie die Fahrgäste der Schnellbuslinie 302 in Dieringhausen. Das Büro „plan:mobil“ kommt zu dem Schluss, dass die geringe Zeitersparnis Kosten von jährlich 370 000 bis 415 000 Euro bei einem 60-Minuten-Takt nicht rechtfertige. Das sieht die Politik genauso.

Verlängerung der Linie 316 zieht der Kreis in betracht

Durchaus mehr Effekt erwartet der Kreis von einer Verlängerung der Linie 316 , um die Orte des obereren Gelpetals direkt an den Bahnhof Engelskirchen anzubinden. Das sei für die Bewohner ein wichtiges Ziel, hätten Befragungen durch das Kölner Planungsbüro VIA ergeben.

Die Experten raten darüber hinaus, die bisherige Linienführung der 316 mit täglich sieben Fahrten von Gummersbach zum Bahnhof in Dieringhausen nicht aufzugeben, sondern als „Abzweig“ oder Linie 316b weiterfahren zu lassen. Die Verlängerung nach Engelskirchen bedeutet bei einem Bedienungszeitraum werktags von 5 bis 22 Uhr sowie samstags zwischen 6 und 18 Uhr eine Mehrleistung für das Busunternehmen Ovag von 65 000 Kilometern.

Linie 316 soll bis zum Aggertal-Gymnasium durchfahren

Die konkrete Umsetzung soll kurzfristig geplant werden und zum Fahrplanwechsel im Dezember in Kraft treten. Die „neue 316“ soll nach dem Vorschlag der Gutachter dann auch gleich durchfahren bis zum Engelskirchener Aggertal-Gymnasium.

Ebenfalls zum Fahrplanwechsel soll ein Schnellbus in Betrieb gehen, der Köln und Lindlar in nur 75 Minuten miteinander verbindet. Zusammen mit dem Rheinisch-Bergischen Kreis will Oberberg sogenannte „schienenferne Räume“ schnell und möglichst umsteigefrei an die Rheinschiene anbinden.

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