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25 Millionen Euro teuerSarstedt legt Grundstein für Verwaltungsgebäude in Nümbrecht

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Wie eine stilisierte Flügelschraube wirkt der Verwaltungssitz der Sarstedt AG, der 2021 fertiggestellt sein soll.

Wie eine stilisierte Flügelschraube wirkt der Verwaltungssitz der Sarstedt AG, der 2021 fertiggestellt sein soll.

Nümbrecht – Zur Grundsteinlegung für das neue Verwaltungsgebäude der Sarstedt AG hatte Nümbrechts Bürgermeister Hilko Redenius ein besonderes Geschenk mitgebracht, das noch nachträglich in die Zeitkapsel gesteckt wurde. Es ist eine Kopie der Karteikarten, mit denen Walter Sarstedt im April 1961 sein Gewerbe anmeldete. Sarstedt soll damals zu Fuß „aufs Amt“ nach Nümbrecht gegangen sein. Jetzt – zur Grundsteinlegung für den 25 Millionen Euro teuren Neubau – ist alles etwas größer: Ein Mitarbeiter muss die Karossen der Gäste auf die Stellplätze vor und hinter den weitläufigen Stammsitz des Unternehmens dirigieren.

Mit innovativer Medizintechnik und sozialem Engagement hat Sarstedt in den fast 60 Jahren seiner Entwicklung Geschichte geschrieben, was sowohl Redenius als auch Landrat Jochen Hagt in ihren Grußworten herausheben. Mit dem Neubau wird nun auch ein architektonischer Maßstab gesetzt. An die offene Glasfassade des bis zu 18 Meter hohen, viergeschossigen Rundbaus fügen sich zwei dreigeschossige Flügel in gleicher Glasfassadengestaltung an. Das Ganze hat eine Grundfläche von 4500 Quadratmetern. Der Vorstand sitzt dort, es wird Ausstellungs- und Schulungsräume dort geben, ein Kasino mit 160 Sitzplätzen und zusätzlich 40 Plätze für die Außengastronomie.

Baubeginn verzögerte sich

Entstehen wird das Gebäude nach Plänen des Aachener Architekturbüros „K 2“, dessen Geschäftsführer Joachim Kranendonck an der Grundsteinlegung teilnahm – ebenso wie der Siegener Bauunternehmer Reinhard Quast, der als Generalunternehmer seit dem Jahr 2000 gemeinsam mit der Familie Sarstedt Bauprojekte umsetzt.

Sarstedt in Zahlen

Mit Tablettenröhrchen aus Kunststoff, entwickelt und produziert in seiner Scheune in Nümbrecht-Rommelsdorf, begründete Walter Sarstedt 1961 das Unternehmen, das heute einer der weltweit führenden Anbieter für Produkte der Labor- und Medizintechnik ist. Sarstedt verfügt über 14 Produktionsstätten in Europa, Nordamerika und Australien. Zur Sarstedt-Gruppe gehören 33 Vertriebsgesellschaften. Am Stammsitz in Nümbrecht-Rommelsdorf sind 940 der weltweit 2800 Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu kommen noch 200 in Drabenderhöhe, Gaderoth und Winterborn.

Nach dem Tod von Walter Sarstedt im Jahre 2013 haben seine Kinder Doris und Jürgen Sarstedt das Unternehmen in seinem Sinne weitergeführt und kontinuierlich ausgebaut. (mf)

Auch wenn der Baubeginn sich wegen widriger, weil felsiger Bodenverhältnisse etwas verzögert hat, haben die beiden Inhaber Doris und Jürgen Sarstedt sowie die Manager Hans-Günter Klein (Produktion) und Timo Schretzmair (Finanzen) gemeinsam mit über 900 Mitarbeitern ein großes Ziel vor Augen: Am 1. Mai 2021 spätestens soll das Gebäude stehen – jenem Datum, an dem das 60-Jährige Firmenjubiläum gefeiert wird.

Jürgen Sarstedt, der die Visualisierung des futuristisch anmutenden Baus unter großem Beifall der Gäste enthüllte, skizzierte einige der zahllosen Meilensteine aus der vergleichsweise kurzen, aber überaus erfolgreichen Firmengeschichte in zweiter Generation. Und Sarstedt wagte auch schon einen Blick in die Zukunft, der das Bodenständige und Heimatverbundene der Unternehmerfamilie andeutet: „Bei schönem Wetter sollte man von der Dachterrasse aus einen Blick auf Schloss Homburg genießen können.“

Das dürfte den Bürgermeister wie den Landrat als „Schlossherren“ gleichermaßen gefreut haben dürfte. „Ohne Sarstedt als einen der größten Arbeitgeber in Oberberg“, so Redenius, „wären wir und die Region drumherum nicht da, wo wir heute sind.“

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