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Ausbau bis 2021Nümbrecht bekommt 5,2 Millionen für schnelles Netz

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Nuembrecht

Im Ratssaal informierte die Gemeinde über die Breitband-Förderung.

Nümbrecht – In Elsenroth, Stockheim, Bierenbachtal, Oberbierenbach und Rommelsdorf wird der Breitbandatlas der Bundesnetzagentur neugeschrieben: Gemeinsam haben Nümbrechts Rathaus und nicht zuletzt Bewohner jener Ortschaften nachgewiesen, dass das Datennetz dort keine Download-Geschwindigkeit von 30 Megabit in der Sekunde erreicht.

Das Netz in Zahlen

8800 Wohneinheiten insgesamt wollte die Gemeinde mit Breitband versorgen, ausgenommen bleiben 1500 Wohnungen. In den kommenden acht Wochen soll das Netz fertiggestellt werden.

180 Kilometer misst es dann unter der Erde, weitere 38 Kilometer oberirdisch. Die Länge der Glasfaserkabel beträgt derzeit fast 900 Kilometer. (höh)

„Damit können die Orte nicht länger als versorgt gelten“, betont Bürgermeister Hilko Redenius. Und prompt hat er eine gute Nachricht parat: Für den Ausbau des Netzes stehen der Gemeinde weitere 5,2 Millionen Euro zur Verfügung. „Der Förderbescheid ist uns einen Tag vor Weihnachten ins Rathaus geflattert“, freut sich Redenius über das „schöne Geschenk“, für das zu gleichen Teilen Land und Bund aufkommen.

Ausschreibung der Arbeiten im kommenden Sommer

Nümbrechts Breitband-Koordinator Jan Foerster rechnet damit, dass die Arbeiten für den Ausbau im kommenden Sommer ausgeschrieben werden können, sich im Herbst dann erste Baggerschaufeln durch die Erde wühlen und im Laufe des Jahres 2021 alle Leitungen auf Sendung gehen. Und erneut hofft die Verwaltung, dass die Gemeindewerke Nümbrecht (GWN) auch dafür das beste Angebot vorlegen und den Zuschlag erhalten.

Für das Unternehmen wäre es sozusagen die Ausbauphase 7: Die bisherigen Arbeiten hatten die GWN in sechs Phasen eingeteilt – und die Länge der Zielgerade kann Stefan Muth, Technischer Geschäftsführer, ziemlich genau beziffern: „In etwa 15 Kilometern sind wir fertig.“ Dann führen Glasfaserleitungen in 5720 Wohnungen, insgesamt 1200 Kabelkilometer bringen die GWN unter die Erde oder installieren sie überirdisch. Später sollen 1500 Wohneinheiten in jenen fünf Orten hinzukommen.

Bisher hat Nümbrecht 17,4 Millionen Euro an Fördermitteln für das Breitbandinternet ausgegeben, zugesagt worden waren im August 2017 sogar 27 Millionen Euro. In der Ortschaft Haan erfolgte zwei Monate später der erste Spatenstich für „Luzie“, so heißt Nümbrechts Netz heute. Und noch in der ersten Hälfte des Jahres wollen die GWN mit „Luzie-TV“ starten, einem eigenen Fernsehprogramm.

1500 Wohnungen bleiben vom Ausbau ausgeschlossen

Vereine sollen zum Beispiel die Möglichkeiten bekommen, ihre Veranstaltungen live zu übertragen. Dass der Ausbau in Nümbrecht schon weit vorangekommen ist, hat Bodo Löttgen, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag, am eigenen Leib festgestellt. Der Altennümbrechter erinnert sich: „Es gab Zeiten, da konnte ich zusehen, wie Bits und Bytes einzeln bei mir zu Hause aus der Wand fielen.“

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Einen Wermutstropfen gibt es aber: Leider blieben weitere 1500 Wohnungen in der Nümbrechter Mitte von einem Ausbau durch die Gemeinde ausgenommen, bedauert Rathauschef Redenius. Denn diese sogenannte Nahversorgung mit einer „Bannmeile“ von 550 Metern (gemessen an der Kabellänge) ist seit Jahrzehnten per Gesetz für die Deutsche Telekom reserviert.

Daher appelliert Redenius an Oberbergs Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser (CDU), solche Vorgaben endlich zu überarbeiten und auch die Richtwerte für den Breitbandatlas neu zu definieren.

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