Lange SchlangeKelterei Weber nimmt jetzt wieder Äpfel und Birnen von Privatleuten an

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Gespannt sehen die Kinder Paul und Mia mit ihrer Mutter Sarah Zentara aus Wiehl dabei zu, wie die Äpfel aus dem heimischen Garten in die große Presse kullern. Die in Lindscheid ansässige Saftkelterei Weber erwartet in den kommenden Wochen ertragreiche Ernten.

Gespannt sehen die Kinder Paul und Mia mit ihrer Mutter Sarah Zentara aus Wiehl dabei zu, wie die Äpfel aus dem heimischen Garten in die große Presse kullern. Die in Lindscheid ansässige Saftkelterei Weber erwartet in den kommenden Wochen ertragreiche Ernten.

Lindscheid – Auf eine ertragreiche Apfelernte hoffen im Oberbergischen Kreis nicht nur die Besitzer von Obstgärten und Streuobstwiesen: Die Saftkelterei Weber in Nümbrecht-Lindscheid tut dies seit dem vergangenen Wochenende ebenfalls.

Hatte Inhaber Klaus Weber im August nach ersten Prüfungen befürchtet, dass viele Früchte von Würmern befallen seien, so sah er sich nun angenehm getäuscht: Der sonst eher beschauliche Weiler erlebte am Samstag einen riesigen Ansturm von Menschen – und Äpfeln. Erstmals 2018 waren die Besitzer von Obstbäumen aufgerufen, ihre Ernte abzuliefern und zu Saft verarbeiten zu lassen.

Für die Früchte gibt es fertige Produkte

„Heute kommen die Leute aus ganz Oberberg und den benachbarten Kreisen, um bei uns ihre Äpfel pressen zu lassen“, berichtet Mitinhaber Ruben Weber. Mit Freundin Sophie Wennisch leitet der 25-Jährige die Sammelaktionen. Er ist stolz: „Der Aufwand ist zwar ziemlich hoch, doch am Ende erhalten wir hochwertige Produkte von natürlichen ungespritzten Äpfeln.“ Und trotz der großen Hitze und dem vielen Fallobst sei eine ertragreiche Ernte zu erwarten.

Bevor die Früchte in den Trichter rollten, war Warten angesagt.

Bevor die Früchte in den Trichter rollten, war Warten angesagt.

Auch Sarah Zentara aus Wiehl freut sich über ihre Ernte. Die 34-Jährige konnte mit ihren Kindern Paul und Mia mehr als 460 Kilogramm Äpfel ernten. „Zu Hause stehen sieben Bäume, die wir jährlich abernten. Dabei bleibt so viel übrig, das wir dann immer zur Kelterei fahren.“ Dafür erhält die Wiehlerin Apfelsaft als Lohn. Darauf freuen sich Christian und Melanie Söhnchen aus Weiershagen ebenso. Sie haben sich mit dem Auto in die lange Schlange eingereiht und warten darauf, ihre Früchte in den Sammeltrichter zu schütten. Das Paar findet es „großartig“, seit bald zehn Jahren ein regionales Unternehmen zu unterstützen. „In diesem Jahr haben wir viel Fallobst, so dass wir bisher nur 250 Kilogramm ernten konnten.“

Obst-Annahme

Ab sofort ist die Annahmestelle der Kelterei Weber, Lindscheid 1 in Nümbrecht-Lindscheid, immer montags, mittwochs und freitags von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 18 Uhr sowie samstags von 9 bis 13 Uhr geöffnet.

Birnen nimmt Klaus Weber immer dienstags an – und zwar am 18. und 25. September sowie am 2. Oktober zu den üblichen Zeiten. (mgb)

Klaus Kohldert, der aus Eitorf (Rhein-Sieg-Kreis) angereist ist, um Boskop und Kaiser Wilhelm abzuliefern, erzählt, woran ein reifer Apfel zu erkennen ist: „Er lässt sich meist leichter vom Baum lösen und ist auch etwas größer als andere Äpfel.“ Für den 54-Jährigen bedeutet der Besitz von 40 Apfelbäumen viel Aufwand. „Neben dem Pflücken muss ich meine Bäume regelmäßig pflegen und schneiden“, sagt Kohldert. Trotz der Mühe und des hohen Schädlingsbefalls seiner Obstbäume sei die Ernte auch in diesem Jahr eine gute.

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