Nur am Platz darf die Maske runterSchulen bereiten sich auf das neue Halbjahr vor

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Auch in den Grundschulen spielt die Maskenpflicht eine größere Rolle als noch vor den Sommerferien.

Oberberg – „Popo hoch, Maske hoch!“, heißt es am kommenden Mittwoch für alle 210 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Engelskirchen – und Schulleiterin Sabine Kremer ist zuversichtlich, dass es an ihrer Schule klappt mit der Maskenpflicht. Mund und Nase müssen bedeckt werden, wenn die Kinder im Schulgebäude unterwegs sind. Nur wenn sie im Unterricht auf dem eigenen, festen Platz sitzen, darf die Maske abgelegt werden.

Maskenpflicht schon vor den Ferien geübt

„Unsere Kinder sind schon richtige Experten und machen sich gegenseitig aufmerksam, falls es mal jemand vergisst“, lobt Kremer, denn diese Regelung gab es in Engelskirchen bereits Wochen vor den großen Ferien. „Im Nachhinein bin ich froh über diese zwei Wochen, da konnten wir Erfahrungen sammeln, die uns jetzt den Start erleichtern“, sagt sie.

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Dazu gehören in Engelskirchen feste Lerngruppen, gestaffelte Zeiten beim Unterrichtsbeginn, unterschiedliche Pausenzeiten der Jahrgänge, verschiedene Eingänge für die Klassen, und jedes Kind hat an seinem Platz einen Behälter für seine Maske – ähnlich einer Butterbrotdose. Mehr Kopfzerbrechen bereitet der Schulleiterin die Einschulung der Erstklässler am Donnerstag. „Bisher kamen die Kinder ab Ostern insgesamt acht Mal für zweieinhalb Stunden zum Schnuppern in die Schule. Das musste in diesem Jahr entfallen.

Eltern müssen Maske tragen

Auch die Kindertagesstätten im Oberbergischen stehen vor Herausforderungen. In diesen Tagen kommen die neuen Kinder zur Eingewöhnung zum ersten Mal in ihren Kindergarten, 20 Zwei- bis Dreijährige sind es allein in der Marie-Schlei-Kita des Vereins für soziale Dienste in Bergneustadt. „Wir können nicht erwarten, dass die Eltern sie an der Tür abgeben, daher müssen begleitende Elternteile Masken tragen“, erklärt die dortige Kita-Leiterin Monika Schlich-Lang.

Maske tragen müssen die Erzieherinnen nicht, sie können sich ab sofort bis zum 9. Oktober alle 14 Tage testen lassen. Für die älteren Kinder gilt noch bis zum 17. August der um zehn Wochenstunden reduzierte Betrieb. Sorgen macht sich die Leiterin vor allem wegen der Urlaubsrückkehrer aus Risikogebieten. „Ich kann gut verstehen, dass die Eltern erleichtert sind, wenn wieder Normalität einkehrt. Wir wären auch sehr froh. Aber ich kann noch nicht so recht daran glauben.“ (ms)

Auch die Feier mit Maskenpflicht, Datenblatt und zeitlich versetzter Begrüßung für die beiden neuen Jahrgänge wird anders sein als sonst, und in den ersten Unterrichtstagen, wenn auch schon mal ein kleiner Schulanfänger weint, müssen noch Lösungen gefunden werden, denn die Eltern dürfen die Erstklässler nicht wie sonst zum Klassenraum begleiten: Es soll trotz allem ein schöner Start in den neuen Lebensabschnitt sein.

Frontalunterricht mit Bewegungspausen

„Wir kommen uns vor wie mitten in einem großen Experiment, wir haben ja noch keine Erfahrungen mit dem Neubeginn sammeln können“, seufzt Schulleiterin Kremer. „Ich habe Respekt vor der Aufgabe, aber wir können das schaffen.“

In den Wochen vor den Ferien gab es nur Frontalunterricht. Das soll angesichts steigender Infektionszahlen zumindest erst einmal so bleiben, kündigt die Schulleiterin an. Dafür gibt es zwischendurch reichlich Bewegungspausen auf dem Schulhof – natürlich mit Abstand. Denn im Hinterkopf droht der an die Wand gemalte Teufel einer erneuten Schulschließung. „Das Lernen auf Distanz war sehr schwierig. Zuerst haben wir Unterrichtsmaterial digital bereit gestellt, aber es zeigte sich, dass Eltern Probleme mit dem Herunterladen hatten oder auch keinen Drucker besaßen“, berichtet die Schulleiterin. Schließlich habe man alles per Post verschickt.

Auch Gabriele von Blücher, Schulleiterin der Bergneustädter Sonnenschule auf dem Bursten, ist froh, dass es wieder den für die Grundschule so besonders wichtigen Präsenzunterricht gibt.

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