Altes BurgtheaterIn Gummersbach soll ein Arthouse-Kino Platz finden

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Nach der Eröffnung des neuen Kinocenters könnte das Burgtheater von Roland Wolf als Programmkino betrieben werden.

Nach der Eröffnung des neuen Kinocenters könnte das Burgtheater von Roland Wolf als Programmkino betrieben werden.

Gummersbach – Wenn im kommenden Frühjahr Gummersbachs neues Lichtspielhaus auf dem Steinmüllergelände wie geplant eröffnet, sollen im alten Burgtheater die Lichter nicht ausgehen. Jedenfalls nicht auf Dauer, wie Kinobetreiber Roland Wolf auf Nachfrage dieser Zeitung sagt. Noch ist es nur eine Idee, wie es weitergehen könnte, doch viele Kinofreunde würden daran sicherlich ihre Freude haben.

Wolf würde gerne in Gummersbach ein Arthouse-Kino eröffnen. Also ein Programmkino, auch Filmkunstkino genannt, wo es überwiegend Filme zu sehen gibt, die nicht dem sogenannten Mainstream entsprechen, wie der Gummersbacher sagt. „So ein Angebot gibt es im Rechtsrheinischen noch nicht. Das würde den Standort Gummersbach nach meinem Dafürhalten unglaublich aufwerten“, schwärmt Roland Wolf.

Start noch unklar

Neuland ist ein sogenanntes Arthouse-Kino keineswegs für den Kino-Profi. An seinen Unternehmensstandorten in Bad Tölz und Garmisch-Partenkirchen zeigt Wolf bereits Filmkunstfilme. So ist im „Capitol“ in Bad Tölz aktuell Wim Wenders Dokumentarfilm über Papst Franziskus zu sehen, in dem das Oberhaupt der Katholischen Kirche Fragen zu verschiedenen Themen wie Wirtschaft, Immigration, soziale Ungerechtigkeit, Familie und Glauben beantwortet, die ihm von Menschen überall auf der Welt gestellt wurden. „Das Capitol ist ein besonderes Kino mit großer Tradition, ausgestattet mit einem anspruchsvollen, wertvollen Filmprogramm sowie regelmäßig stattfindenden Sonderveranstaltungen und Events, teils mit Gästen“, heißt es auf der Website des Bad Tölzer Lichtspielhauses.

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Ob und wann ein Gummersbacher Programmtheater loslegen kann, ist noch offen. Stand jetzt soll das neue Kinocenter auf dem Steinmüllergelände im März eröffnet und das alte Burgtheater erst einmal geschlossen werden. Zwei seiner Säle müssten renoviert werden, wenn Wolfs Pläne Wirklichkeit werden sollen.

Mit seiner Erfahrung aus Bayern im Rücken sieht der Gummersbacher allerdings „keine großen Probleme“, auch in Oberberg ein Programmkino zu installieren. Viel Geduld und Geld seien dafür nötig, sagt er. Bei der programmatischen Umsetzung arbeitet Wolf bereits jetzt mit dem Mannheimer Michael Spiegel zusammen.

Neubau im Plan

Während das Arthouse noch Zukunftsmusik ist, hat das neue Kinocenter bereits weithin sichtbare Ausmaße angenommen. Sobald im September der Rohbau dicht sei, gehe es ans Eingemachte, sagt Wolf. Dann werde auch die kinospezifische Technik und die Klima-Anlage eingebaut. Jeder Saal könne klimatisch einzeln angesteuert werden, sagt der Betreiber. Für ein besonderes Klangerlebnis soll die Installation von Dolby Atmos in zwei der sieben Kinosäle sorgen. „Hier können 24 Lautsprecher einzeln angesteuert werden“, erläutert Wolf. Weitere Technik sei erforderlich, damit die Technische Hochschule zwei weitere Säle für ihre Vorlesungen nutzen könne.

Investor Marc Schroeder äußerte sich am Montag erfreut darüber, dass der Baufortschritt planmäßig erfolge. Zum Glück habe es bis dato keine Überraschungen gegeben. Er geht davon aus, dass das neue Kinocenter in der zweiten Märzwoche gleich nach Karneval eröffnet wird.

Während die Praxisräume im Norden des Neubaukomplexes an zwei Gummersbacher Orthopäden vermietet sind – „auch wegen der Nähe zum Rehaktiv im alten Steinmüller-Verwaltungsgebäude“, wie Schroeder sagt – sucht die Investorenfamilie nach wie vor an einem Betreiber des Restaurants im Kinoneubau.

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