Run auf RaketenAuch viele Oberberger haben sich bei Weco mit Feuerwerk versorgt

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Gut 1000 Kunden warteten in der Nacht auf Samstag vor dem Gelände des Feuerwerkherstellers Weco auf Einlass.

Gut 1000 Kunden warteten in der Nacht auf Samstag vor dem Gelände des Feuerwerkherstellers Weco auf Einlass.

Oberberg/Eitorf – Böllern oder nicht am Silvesterabend? Pünktlich zum diesjährigen Verkaufsbeginn fürs Feuerwerk am Samstagmorgen wird die Frage so heftig diskutiert wie nie zuvor. Soll man aus Klimaschutzgründen darauf verzichten, um nicht noch mehr schädlichen Feinstaub zu produzieren? Umweltschützer fordern Böller-Verbote, die Feuerwerkshersteller halten die Diskussion für überflüssig und die Belastungen für die Umwelt für maßlos übertrieben.

Feuerwerksverbote gibt es nur wenige, generell darf in denkmalgeschützten Bereichen –etwa den Altstädten – nicht geböllert werden. Bergneustadt zum Beispiel erlässt alljährlich ein Feuerwerksverbot für den Rathausplatz, seit dort schon vor Silvester mit dem Aufbau des Wintermärchens begonnen wird, das nicht durch Feuerwerk beschädigt werden soll.

Sogar aus dem Münsterland reisen Feuerwerk-Fans an

In Oberberg begann der Feuerwerksverkauf am Wochenende vor allem in Kaufhäusern und Supermarktketten von all dem unberührt. Ob die angepeilten Umsätze tatsächlich erreicht werden, steht erst im neuen Jahr fest, denn bis Ladenschluss am morgigen Silvestertag kann noch verkauft werden.

Mekka für alle Feuerwerksbegeisterten ist alljährlich der Werksverkauf bei der Firma Weco in Eitorf. Auch zahlreiche Oberberger machten sich am Samstag auf den Weg über die Grenze in den benachbarten Rhein-Sieg-Kreis.

„Es war trotz der Kälte richtig gemütlich“

Überpünktlich um 5.51 Uhr begann dort am Samstagmorgen der Verkauf von Feuerwerk. Neun Minuten vor dem offiziellen Start wurde es bei bitterkalten zwei Grad unter Null laut vor dem Absperrgitter an der Bogestraße. An die 1000 Menschen standen zum Teil schon seit 24 Stunden an und zählten von zehn rückwärts runter, bevor der Ansturm auf die 50 und 30 Euro teuren Pakete begann.

„Wir haben im vergangenen Jahr mit 15 Leuten die Whatsapp-Gruppe Weco-Chaos gegründet“, so Meik Hitz aus Troisdorf, der vor zwei Jahren als Erster in der Schlange stand. Der 23-Jährige hat sich mit seinen Mitstreitern gut organisiert. Am Freitagmorgen um 6 Uhr, also 24 Stunden vor dem Verkaufsstart, war Treffpunkt für die Gruppe. „Jeder hat was mitgebracht. Es war trotz der Kälte richtig gemütlich“, so Björn Kubitzek (24), der im vergangenen Jahr die Nummer eins war. Er kommt aus Legden bei Münster und hat mit 180 Kilometern die weiteste Anreise der Gruppe.

Azubis haben um 4 Uhr morgens Kakao verteilt

Unter dem mitgebrachten Pavillon ging es vor den Toren von Weco zu wie in einem Wohnzimmer. Ein Feuer sorgte für Wärme. Ein Beamer mit Fernsehprogramm für die Unterhaltung. Selbstverständlich war auch für Essen und Trinken gesorgt. „Das muss man miterlebt haben“, schwärmt Hitz von den just vergangenen 24 Stunden. Kubitzek lobt derweil den Inhalt der Pakete. „Das lohnt sich richtig. Dafür würde ich im normalen Verkauf einige hundert Euro bezahlen“, sagt er und nimmt als Erster drei große Kartons im Empfang. Mehr gibt es pro Person nicht.

Nicht ganz so lange, aber immerhin schon zwei Stunden vor dem offiziellen Start, sind die Weco-Azubis Maxi Mohr, Jannick Fischer und Lucca Vedder unterwegs. Sie versorgen die Schlange von hinten mit Kaffee, Kakao und alkoholfreiem Punsch. „Wir haben um 4 Uhr angefangen“, berichtet Vedder mit einem Tablett in der Hand.

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