OberbergBreakdown Blues Band bereitet sich auf Auftritt vor

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Die Mitglieder der Breakdown Blues Band: (v.l.) Martin Heiderich, Manuel Marcos, Jörn Frederik Klein, Peter Even und Willi Müller.

Die Mitglieder der Breakdown Blues Band: (v.l.) Martin Heiderich, Manuel Marcos, Jörn Frederik Klein, Peter Even und Willi Müller.

Oberberg – In der seit Jahren leerstehenden Turmgaststätte in Marienheide ist wieder Leben – zumindest in diesen Tagen. Schlagzeugrhythmen, Gitarrenriffs und Bassklänge wummern durch die Wände des alten Lokals. Jörn Frederik Klein (Gesang, Gitarre, Mundharmonika), Martin Heiderich (Keyboard), Manuel Marcos (Gitarre), Willi Müller (Bass) und Peter Even (Schlagzeug) haben sich im ehemaligen Thekenbereich eingefunden, um gemeinsam Musik zu machen und zu proben. Die fünf Musiker bilden zusammen die Breakdown Blues Band und bereiten sich auf ihren Auftritt am 29. Oktober in der Gummersbacher Halle 32 vor. Es ist das erste Konzert seit einem Jahr, das die Band wieder vor Publikum spielen kann. Die Vorfreude ist entsprechend groß.

Lampenfieber hat jedoch niemand, denn die Fünf sind alte Hasen, wenn es darum geht, Musik zumachen. Einige spielen in mehreren Bands oder haben die Musik gleich zum Beruf gemacht, wie Peter Even, der die Musikschule in Gummersbach leitet, und Manuel Marcos, der dort als Musiklehrer tätig ist.

Anfang der 1980er Jahre gründeten Willi Müller und Jörn Frederik Klein die Band – damals noch in anderer Besetzung. 2008 kam Manuel Marcos dazu, 2010 Peter Even und vor sieben Jahren schließlich Martin Heiderich. Was sie alle vereint ist die Liebe zum Blues, den die Band auch auf die Bühne bringt.

„Das Blues-Schema ist gut als Band zusammen spielbar.“

„Ich habe damals die Platte von Muddy Waters rauf und runter gehört, und auch sein Auftritt im WDR-Rockpalast hat mich geflasht. Da wusste ich: ,Das ist die Musik, die ich machen möchte’“, erzählt Jörn Frederik Klein und erinnert sich an die Anfänge. Willi Müller ergänzt: „Das Blues-Schema lässt sich einfach auf Gitarre spielen und ist auch gut als Band zusammen spielbar.“ Obwohl sie in anderen Bands auch andere Genres ausprobiert und gespielt haben, „der Blues ist das Genre, in dem wir uns alle sauwohl fühlen“, sagt Müller.

Es seit die Freiheit des Blues’, die reize. So werden zwar Songs bekannter Bluesmusiker gecovert, allerdings nie eins zu eins, sondern mit eigenen Arrangements. „Die Gitarrenriffs und der Groove des Bass’ bilden den Kern, alles andere drumherum ist frei interpretierbar“, beschreibt Manuel Marcos den Stil der Breakdown Blues Band. Ob Latin-Blues, Jazz-Blues, Funk-Blues, Rock-Blues oder das Original – der Blues ist die Wurzel vieler Genres. Das Tempo des Genres ist demnach vielfältig und ermöglicht der Band zahlreiche Möglichkeiten, sich kreativ auszuprobieren. Dass sie alle schon lange Musik machen, sei ein Vorteil, erklärt Klein: „Für den Blues braucht man nicht nur ein gewisses Gefühl, sondern auch eine gewisse Reife.“

Unangestrengt und gelassen wird auch im Thekenbereich der ehemaligen Turmgaststätte gespielt. Dass die Finger nicht kalt werden, dafür sorgen nicht nur die Riffs, sondern auch das Heizöfchen, das die Band aufgestellt hat, denn die Heizung läuft hier schon lange nicht mehr. Die weiteste Anreise haben Klein und Heiderich auf sich genommen, die mittlerweile in Dortmund wohnen. Zu den Proben finden sie regelmäßig den Weg zurück ins Oberbergische. Dass die Band seit 2014 regelmäßig in Marienheide proben kann, wissen die Musiker zu schätzen. „Schade nur, dass die Zapfanlage nicht mehr funktioniert“, scherzt Peter Even.

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Von größeren Hallen bis hin zu kleinsten Bühnen wie im Wipperfürther Ortsteil Egen, hat die Band schon viele Auftritte gespielt. Das Publikum sei gemischt, auch jüngere Leute fänden sich ab und an vor der Bühne ein und würden ihre Leidenschaft für die Bluesmusik entdecken, berichtet die Band.

Der Bandname orientiert sich übrigens an der Komposition „Chicago Breakdown“ von Jelly Roll Morton, die 1940 von Louis Armstrong veröffentlicht wurde. „Breakdown“ bezeichnet eine Wendung in der Musik. Welche Songs gespielt werden – darüber sei man sich immer einig. Neben Songs wie „How blue can you get“ oder „The very thing“, finden auch immer wieder neue Songs ins Programm.

„Mir wird es nie langweilig werden mit der Band Bluesmusik zu spielen. Ich kann das machen, bis ich umfalle“, sagt Klein.

Am Freitag, 29. Oktober, tritt die „Breakdown Blues Band“ um 20 Uhr in der Halle 32 auf. Vorab spielt „Die Soul Band“. Einlass ist um 19.30 Uhr. Vorverkauf 18,60 Euro, Abendkasse 20 Euro. Es gilt die 3G-Regel.

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