Oberberg – Fußball in Zeiten von Corona: Wenn Schiedsrichter Danny Makkelie heute um 21 Uhr das EM-Eröffnungsspiel anpfeift, beginnt ein Turnier, bei dem vieles anders ist als sonst. Keine vollen Stadien, keine brodelnden Fanmeilen – und das gemeinsame Gucken auch anders aus als bei anderen Turnieren.

„Wir lassen die EM auf uns zukommen und warten erst mal ab, wie sich die Lage entwickelt – und das Wetter“, heißt es aus einer Kneipe in Gummersbach. Und so halten es viele Gastronomen. Im „32 Süd“ auf dem Steinmüllergelände wird es im Innenbereich keine Übertragung der Spiele geben. Im „Gummersbacher Brauhaus“ an der Hindenburgstraße hingegen setzt man auf eine Übertragung der EM-Spiele innen – unter Einhaltung der aktuell geltenden Coronabestimmungen, versteht sich. Das heißt konkret: Abstandsregeln, Maskenpflicht (außer am Platz), negativer Test, Impfnachweis oder Genesenen-Bescheid für drinnen. Bildschirme draußen seien mit Blick auf das noch wechselhafte Wetter zunächst nicht geplant, hieß es. Wenn die Umstände es allerdings hergeben und die Nachfrage da sei, könne aber auch das angeboten werden.

Was genau wann gilt kann sich schnell ändern, die Gastwirte bitten Gäste um Hilfe

So richtig in die Vollen geht in Oberberg niemand. Viele Gastronomen betonen, dass sie die Entwicklung des Inzidenzwertes im Auge behalten wollen.

Auf die Frage, welche Vorschriften er denn genau zu beachten hat, antwortet Theo Giovanidis, Geschäftsführer des Bowlingcenters in Bergneustadt, vielsagend und augenzwinkernd: „Welche Vorschriften meinen Sie? Die ab morgen gelten? Ab übermorgen? Oder nächste Woche?“ Auch bei ihm können getestete Gäste EM-Spiele im Innenraum sehen. Vieles hänge eben von der Entwicklung des Inzidenzwertes ab, weiß er. Er weist auf das Kuriosum hin, dass im Bowlingcenter je nach Verlauf der Inzidenzzahlen möglicherweise gleich drei verschiedene Regelungen gelten: für Gäste der Außengastronomie, für Gäste innen und für Gäste, die zum Bowlen kommen. Seine Bitte: Die Gäste sollen mit darauf achten und sich an die Regeln halten. Derweil teilt der Oberbergische Kreis mit, dass eine Verfügung der Stadt Bonn, die für Unruhe gesorgt hatte und gemäß der EM-Spiele angeblich nur ohne Ton gezeigt werden sollten, jeder Grundlage entbehre. Einen entsprechenden Erlass gebe es in Wirklichkeit nicht.