Projekt „Mehr Natur für Kinderorte“Kinder sollen Natur verstehen lernen

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Generationen zusammenbringen möchte Irmgard Kutsch mit ihrem Projekt „Mehr Natur für Kinderorte“.

  • Anstatt ihr Haus zu renovieren Irmgard Kutsch ihrem Projekt „Mehr Natur für Kinderorte".
  • Kinder sollen mit dem Projekt und der Hilfe von älteren Generationen ihr Wissen über die Natur weiterentwickeln.
  • „Kinder müssen sehen, wie etwas Handwerkliches entsteht, wie unsere Nahrung produziert wird und wie frisch gekocht wird.“, sagt Irmgard Kutsch.

Hunsheim – Eigentlich wollte sich Irmgard Kutsch nach 25 Jahren Natur-Kinder-Garten-Werkstatt zur Ruhe setzen und ihr Haus in Reichshof-Hunsheim renovieren.

Doch die Sorge um die nachfolgenden Generationen hält die 67 Jahre alte Autorin und Naturpädagogin weiter gefangen: „Früher waren die Kinder ständig draußen und haben Bauern und Handwerker bei der Arbeit beobachten können.“ Bei der üblichen Ganztagsbetreuung heute hätten viele den Bezug zur Natur verloren.

Als Förster-Tochter aufgewachsen

Kutsch ist im Forsthaus Windfus als Tochter des Revierförsters aufgewachsen – mit einer Kuh, Schafen, Gänsen, Enten und Kaninchen. „Hier habe ich meine Grundausbildung bekommen“, sagt sie und lacht. „Meine Mutter betreute den Obst- und Gemüsegarten und hatte den allerfeinsten Einmachkeller.“

Im Alter von elf Jahren ist sie der 1963 von Lothar Selbach und ihrem Vater gegründeten Waldjugend Windfus beigetreten und war dort in der Mädchengruppe aktiv.

Wissen über Natur geht verloren

„Wir leben in einer Zeit des Paradigmenwechsels“, überlegt Kutsch. Dazu müssten neue Wege zum wertschätzenden Umgang mit der Natur und in der Gesellschaft gefunden werden.

Das sei nicht ganz unproblematisch, da das Wissen über Naturzusammenhänge seit zwei Generationen mehr und mehr verloren gegangen sei. „Kinder müssen sehen, wie etwas Handwerkliches entsteht, wie unsere Nahrung produziert wird und wie frisch gekocht wird.“

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Dazu bräuchten sie erwachsene Vorbilder, die diese Techniken beherrschen: „Die Lebensgrundlagen zu erleben, ist genauso wichtig wie Lesen, Schreiben, Rechnen oder der Umgang mit dem Handy.“

Projekt „Mehr Natur für Kinderorte“

Mit einer Art „Generationenbündnis“, in dem Ältere gemeinsam mit Erziehern ihre Kenntnisse und Erfahrungen an die Kinder weitergeben, möchte sie an Kindertagesstätten und Ganztagsschulen ihr Projekt „Mehr Natur für Kinderorte“ etablieren.

Dazu habe sie sich beim Kreis die Kooperationsbereitschaft des Amtes für Schule und Bildung, des Kreisjugendamtes sowie die Unterstützung der Biologischen Station Oberberg und der Bergischen Agentur für Kulturlandschaft gesichert.

Wichtige Initiative für naturnahes Leben

Auch Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies ist ein eifriger Befürworter dieses Projekts. „Es ist eine wichtige Initiative, um ein nachhaltiges Bewusstsein für Natur und naturnahes Leben zu entwickeln.“

Die Gemeinde Reichshof lädt daher die Leitungsteams, Elternbeiräte, Fördervereine und Träger der elf Kindertageseinrichtungen in der Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung am Montag, 3. Februar, um 18 Uhr in den Ratssaal des Denklinger Rathauses ein. Auch interessierte Bürger sind willkommen.

Anmeldung bei Ursula Valbert, (02296) 801-101, oder per E-Mail an ursula.valbert@reichshof.de.

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