„MediClin“ in EckenhagenReha-Klinik erfindet sich komplett neu

Lesezeit 3 Minuten
Dr. Bert Bosche ist der Leitende Arzt der neuen Abteilung zur Frührehabilitation in Eckenhagen. Der Intensivmediziner war zuvor an den Unikliniken in Köln, Essen und Toronto tätig.

Dr. Bert Bosche ist der Leitende Arzt der neuen Abteilung zur Frührehabilitation in Eckenhagen. Der Intensivmediziner war zuvor an den Unikliniken in Köln, Essen und Toronto tätig.

Eckenhagen – Die Reha-Klinik erfindet sich neu. Sie heißt ab diesem Monat „MediClin-Klinik Reichshof“. Dahinter verbirgt sich eine bemerkenswerte Neuausrichtung und eine komplett neu eingerichtete Station. 20 Betten in 20 Einzelzimmern stehen ab sofort für die Frührehabilitation neurologischer und neurochirurgischer Fälle bereit.

Möglich wurde diese Abrundung der Angebotspalette durch die Genehmigung von 80 solcher Behandlungsplätze im Regierungsbezirk Köln. „Der Bedarf wächst beständig, auch durch die Alterung der Gesellschaft“, erklärte Stephan Franz, Kaufmännischer Direktor der Klinik, bei der Vorstellung der neuen Station.

Seit April dieses Jahres wurde gebaut, vorhandene Räume wurden umgewidmet: So wurde aus dem kleinen Bewegungsbad ein moderner Trainingsraum. Ein Technikgebäude wurde errichtet für eine bessere Sauerstoffversorgung. Alle Zugänge und Anschlüsse sind für alle 20 Zimmer gleich verfügbar, sodass diese flexibel benutzt werden können. 3,5 Millionen Euro wurden eingesetzt, damit Patienten akut behandelt werden können.

Dr. Jürgen Bonnert ist Chefarzt der Neurologie und erläuterte: „In der neurologischen Phase B (Frührehabilitation) können Patienten mit schweren und schwersten Schädel-Hirn-Schädigungen aufgenommen werden, für deren Behandlung intensivmedizinische Behandlungsmöglichkeiten vorgehalten werden müssen. Die im Akutkrankenhaus begonnene Behandlung wird in der Phase B nahtlos fortgesetzt.“ Es gehe vor allem um Schlaganfall-Patienten, die in der „Stroke Unit“ des allgemeinen Krankenhauses bei höchstens 72 Stunden „Liegezeit“ versorgt werden.

Für die Anschlussbehandlung steht jetzt in Eckenhagen beispielsweise ein hochmoderner Eingriffsraum bereit, auf den Dr. Bert Bosche als Leitender Arzt der Früh-Reha ebenso stolz ist wie auf den brandneuen Computer-Tomographen: „Der gibt uns ein präzises Bild schon in ein bis zwei Minuten.“ Der Intensivmediziner erinnert sich, dass er zu Beginn seiner Arbeit in Ruhe Kaffee trinken konnte, bis ein Bild fertig war. Durch die neue Monitoranlage können Bilder und Befunde dem Personal sofort zur Verfügung gestellt werden.

Der Facharzt für Neurologie und Spezielle Neurologische Intensivmedizin verstärkt das Team der Neurologie. Er war zuvor an den Universitätskliniken Köln, Essen und Toronto (Kanada) tätig. Über seine neurologische und intensivmedizinische Facharztausbildung hinaus war er fünf Jahre in der universitären Neurochirurgie operativ tätig.

Die Einzelunterbringung soll „den höchsten Hygienestandard“ gewährleisten, um unerwünschte Keime möglichst an der Ausbreitung zu hindern – „bis hin zu einem ausgeklügelten Kittelmanagement“, wie Bosche sagt. Sein Kollege Dr. Bonnert weiß, „dass 40 Prozent der Patienten mit einem dieser Keime in die Kliniken kommen“: „Darauf reagieren wir.“ Die Zimmer sind schattenfrei ausgeleuchtet, damit das Personal gut arbeiten kann. 15 Vollzeitstellen wurden geschaffen und sind bereits besetzt. Der Physio- und Ergotherapieraum ist voll ausgestattet, aber in der Frühbehandlung von Hirninfarkt oder Schädel-Hirn-Verletzung wird die Therapie am Bett stattfinden. Behandelt werden unter anderem auch Tumore und Multiple Sklerose.

Um der neuen Ausrichtung Ausdruck zu verleihen, wird die Adresse der Klinik ab Dezember nicht mehr „Zur Reha-Klinik“ heißen, sondern „Berglandstraße“.

Rundschau abonnieren