Christuskreuz in der DorfmitteWildberg weiht neuen Standort ein

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Das Christuskreuz hat in Wildberg endlich einen neuen Platz gefunden, jetzt wurde es von Pfarrer Tobias Zöller (v.l.), Stefan Fassbender, Rüdiger Gennies und Sarah-Sophie Riedel eingeweiht.

Das Christuskreuz hat in Wildberg endlich einen neuen Platz gefunden, jetzt wurde es von Pfarrer Tobias Zöller (v.l.), Stefan Fassbender, Rüdiger Gennies und Sarah-Sophie Riedel eingeweiht.

Wildberg – Wer in die Zukunft blicken will, sollte sich an die Vergangenheit erinnern. Mit Worten wie eben diesen weihte Tobias Zöller, Leitender Pfarrer des Sendungsraums Oberberg-Süd, das Wegekreuz an seinem neuen Standort, etwas unterhalb des Dorfbrunnens, in der Reichshofer Ortschaft Wildberg.

Zuvor unternahm Stefan Fassbender, Vorsitzender des Dorf- und Heimatvereins, einen Ausflug in die Geschichte. So habe Kaiser Heinrich IV. am 29. April 1122 dem Kloster Siegburg, zu dessen Beritt Wildberg gehörte, die Schürfrechte erteilt. In jener Zeit, in der in den Gruben Eisen, Silber und Blei gefördert wurde, sei die Nikolauskapelle entstanden und schon in der Mercatorkarte von 1275 verzeichnet. Das Gebäude, dessen Standort etwa 200 Meter südlich des Kreuzes war, sei gut ein halbes Jahrtausend später so marode gewesen, dass es 1835 abgerissen wurde. Das darin befindliche Kreuz mit gusseisernem Korpus habe danach etliche Plätze im Dorf gefunden. Nun sei es mit Eichenholz aus dem Wildenburger Land restauriert worden.

Stärkung der Ökumene

„Zur Stärkung der Ökumene“ war Beate Ising, stellvertretende Presbyteriumsvorsitzende der evangelischen Kirchengemeinde „Im oberen Wiehltal“, gekommen. Sie schilderte, dass der ehemalige Odenspieler Pfarrer Norbert Zander eine Chronik verfasst habe, der zufolge die Kapelle 1624, also nach Einführung der reformatorischen Lehre im Kirchspiel Odenspiel (1573), evangelisch geworden sei.

Zöller erinnerte in seiner Segnung daran, dass der Querbalken des Kreuzes für den Erdkreis und die Verbindung der Menschen untereinander stehe, der senkrechte Balken den Weg zu Gott weise. Als Symbol des Leidens sei es ein Zeichen der Hoffnung: „Ihr seid behütet, egal in welcher Situation.“ Es sei wichtig, sich an Vergangenes zu erinnern, um einen Ausgangspunkt für die Zukunft zu haben. Dann segnete der Morsbacher das Kreuz.

Freude über die Aufstellung

Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies freute sich über die Aufstellung des historischen Christuskreuzes durch den Dorf- und Heimatverein. Die Gemeinde konnte dieses Vorhaben mit Geld aus einer Ausschüttung der Kreissparkasse Köln unterstützen. Es stelle einen Ort des Glaubens dar und schaffe einen Blickpunkt für Besucher der Feriengemeinde. Auf der Straßenseite gegenüber wurde danach ein neuer Bücherschrank auf dem Spielplatzgelände eingeweiht.

Dieser solle ein Ort des Austauschs und der Begegnung werden und sowohl Einwohner, als auch Besucher zum Stöbern einladen, betonte Fassbender. Die Erstausstattung stamme aus dem Dorf. Mit Blick auf Zöller erklärte er, dass bereits eine Bibel „verschwunden“ sei. Das sei kein Problem, antwortete dieser: „Ich habe noch ein paar im Regal.“

Fassbender schilderte, dass die Gemeinde auch dieses Projekt unterstützt habe. Die Telefonzelle sei in Rostock abgeholt worden und dann in Wildbergs Farben Anthrazitgrau und Weiß lackiert sowie für dunke Stunden und zum Schutz vor Vandalismus mit Solarpanel und Beleuchtung ausgerüstet worden.

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Gennies begrüßte, dass es neben Eckenhagen und Denklingen nun einen dritten Standort zum Tausch von Lesestoff gebe. Ihm gefiel der Spruch „Lesen gefährdet die Dummheit“ auf der Zelle. Es sei wichtig, dass Kinder und Erwachsene das Geschriebene wiederentdeckten. Sarah-Sophie Riedel, Reichshofs Kulturbeauftragte, berichtete, landesweit gebe es 426 Bücherschränke, drei in Reichshof. Sie nahm Enid Blytons „Fünf Freunde beim Wanderzirkus“ aus dem Regal und hoffte, dass dieses Buch Kindern Lust mache, auf Schatzsuche zu gehen.

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