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Frühstück mit MinisterinIna Scharrenbach sagt Förderung für Dorfhaus in Oberagger zu

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Ina Scharrenbach sagt in Oberagger Förderung für das Dorfhaus zu.

Ina Scharrenbach sagt in Oberagger Förderung für das Dorfhaus zu.

  • NRW-Ministerin Ina Scharrenbach war am Samstag zu einem Frühstück ins Dorfhaus in Oberagger eingeladen worden.
  • Dabei hat die Dorfgemeinschaft ihr die Ausbaupläne für das Dorfhaus präsentiert.
  • Denn das Haus ist in die Jahre gekommen.

Oberagger – Ina Scharrenbach weiß, was von jemandem wie ihr erwartet wird, wenn sie am Wochenende vor Weihnachten irgendwo im Land ans Mikrofon tritt. Die CDU-Politikerin aus Unna, seit 2017 Ministerin für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, schmunzelt: „Meistens, wenn ich eingeladen werde, geht es um Geld.“

So auch am Samstagmorgen, als die 43-Jährige zu einem späten Frühstück ins Dorfhaus in der Reichshofer Ortschaft Oberagger gekommen war. Die Dorfgemeinschaft hat ehrgeizige Pläne für den Treffpunkt im Zentrum des 556-Bewohner-Ortes, die der Vorsitzende Thomas von Kossak der Ministerin vorstellte: Das Haus sei in die Jahre gekommen. 1973 war es neben einem Wanderparkplatz an der Stelle errichtet worden, wo „damals das größte Maifest im ganzen Oberbergischen ausgerichtet wurde“, erzählte von Kossak.

So alt ist Oberagger noch gar nicht

Eine Maifeier gebe es immer noch und dazu eine ganze Reihe von anderen Aktivitäten, mit denen die engagierte Gemeinschaft, die in diesem Jahr ihr 60-Jähriges gefeiert hat, den Ort auch in Zukunft beleben wolle. Und das trotz einer alternden Bevölkerung. Wobei Thomas von Kossak sagt: „Wir haben in der Statistik nachgesehen: So alt sind wir hier in Oberagger noch gar nicht.“ Grinsend fügt der 57-Jährige aber gleich hinzu: „Noch nicht.“

Damit das Gemeinschaftsleben weiter funktioniert, haben sich die Aktiven in Oberagger zusammengesetzt und einen Plan ausgearbeitet, was sie gut gebrauchen können. Herausgekommen ist die Planung für das neue Dorfhaus: der Anbau einer Gemeinschaftsküche mit überdachtem Außenbereich, der Neubau eines Pavillons sowie die Komplettrenovierung des in die Jahre gekommenen Dorfhauses. Der Zeitplan sieht vor, dass bis 2023 alles fertig sein soll – eine lange Zeit, die sorgfältig gewählt ist, auch, weil die Aktiven vieles selbst machen wollen.

Trotzdem kommen sie bei ihrer Kalkulation auf Gesamtkosten von 250 000 Euro. Etwa 62 000 Euro wollen sie – inklusive Eigenleistung beim Bau – selbst aufbringen, 25 000 Euro sollen von der Gemeinde kommen.

Eine beträchtliche Lücke

Was bleibt, ist eine Lücke von 162 500 Euro. Und genau da kommen Scharrenbach, ihr Ministerium und die Fördergelder aus dem Dorferneuerungsprogramms für Orte mit bis zu 10 000 Einwohnern ins Spiel. Von früher 6 auf 20 Millionen Euro habe die neue Landesregierung diesen Fördertopf aufgestockt, betonte Scharrenbach, deren Besuch in Oberagger unter anderem der Reichshofer CDU-Fraktionsvorsitzende Axel Osterberg am Rande des Kreisparteitages vor einigen Wochen in Nümbrecht eingefädelt hatte.

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„Ich bin gerne gekommen, auch so kurz vor Weihnachten, um die positiv Bekloppten hier mal persönlich kennenzulernen“, sagte Scharrenbach. Denn Oberagger sei durchaus außergewöhnlich: In den meisten Fällen würden die Kommunen die Anträge stellen. „Hier schafft es der Verein selbst und ist dann auch noch bereit, selbst mit anzupacken.“ Da wollte die Ministerin nicht mit leeren Händen zum Frühstück ins mit über 50 Gästen gefüllte Dorfhaus kommen. Ihre gute Nachricht kurz vor Weihnachten: „Ich habe mir das angesehen. Ich gehe davon aus, dass wir ihrem Antrag entsprechen.“

Ein Weihnachtsgeschenk eher in der Gestalt eines Gutscheins, aber: Die formale Entscheidung, ob der Antrag bewilligt wird, treffe die Bezirksregierung voraussichtlich im Februar, betonte Scharrenbach. Die Freude in Oberagger konnte das allerdings nicht trüben. „Ganz ehrlich, damit haben wir nicht gerechnet“, sagte Thomas von Kossak.

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