Lehrschwimmbecken WildbergerhütteSanierung soll 5,6 Millionen Euro kosten

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Das Lehrschwimmbecken an der Grundschule in Wildbergerhütte muss an vielen Stellen instandgesetzt werden.

Das Lehrschwimmbecken an der Grundschule in Wildbergerhütte muss an vielen Stellen instandgesetzt werden.

Wildbergerhütte – Die vertagte Entscheidung über den zusätzlichen Zuschuss fürs Eckenhagener „Monte Mare“ war Anfang der Woche nicht der einzige Tagesordnungspunkt, bei dem sich der Reichshofer Rat in Sachen Bäder etwas sperrig gab (wir berichteten). Auch das einstimmige Votum des Bauausschusses, erneut einen Förderantrag für die Sanierung des Lehrschwimmbeckens an der Grundschule in Wildbergerhütte zu stellen, passierte dieses Gremium nicht ungeschoren.

5,6 Millionen Euro soll die Sanierung kosten, 2,5 Millionen davon soll es aus Bundesmitteln geben – genauer gesagt aus dem Programm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“. Die Gemeinde selbst muss gut 3,1 Millionen Euro aufbringen. Das Bad ist kein öffentliches, sondern dient als Lehrschwimmbecken allein dem Schwimmunterricht der Reichshofer Kinder, den Vereinen und Kursen der Volkshochschule.

Kosten in die Höhe gestiegen

„5,6 Millionen für so ein Bad?“ – Das konnte sich auch CDU-Fraktionschef Axel Osterberg anfangs kaum vorstellen. Zumal die prognostizierten Kosten seit dem ersten Beschluss in dieser Sache deutlich in die Höhe gestiegen sind. Anderen Ratsmitgliedern ging es nicht viel anders als Osterberg. Weshalb unter anderem Reinhard Krumm (FWO) und Christine Brach (Grüne) die Frage stellten, ob ein Neubau nicht sinnvoller wäre. Bauamtsleiterin Sarah Schmidt rechnete vor: Rund 2,2 Millionen dürfte wohl die Schwimmbadtechnik kosten, die komplett ausgetauscht werden müsse. 1,25 Millionen sind für die eigentlichen Baumaßnahmen angesetzt.

5,6 Millionen Euro soll die Sanierung kosten.

5,6 Millionen Euro soll die Sanierung kosten.

Dazu kommen andere Gewerke, wie zu erfüllende Anforderungen an die Barrierefreiheit und das Gebäudeenergiegesetz sowie Preissteigerungen im Baugewerbe bis hin zur „Kunst am Bau“, die das Bundesförderprogramm ebenfalls verlange. Und natürlich die Planungskosten, für die man üblicherweise heutzutage 20 Prozent der Bausumme kalkulieren müsse. Insgesamt bekomme man am Ende ein fast neues Bad, argumentierte Schmidt. Ein neues Bad in alter Hülle, kam es aus dem Rat zurück.

Kaputte Rohre

Kaputte Rohre

Ein ganz neues Bad käme noch teurer, hielt Schmidt dagegen, und außerdem gebe es die Fördermittel für Sanierungen, nicht für Neubauten. Das wollte Grünen-Sprecherin Brach nicht hinnehmen. Ein so umfangreiche Sanierung sei ja quasi ein Neubau, dann könne der Bund auch gleich einen Neubau fördern. Die Verwaltung wurde mit einstimmigem Beschluss dazu beauftragt, dies beim Fördergeber abzuklären.

Kein neues Thema

Die Frage einer Sanierung des Lehrschwimmbeckens ist keine neue. Schon im Sommer 2018 hatte sich die Gemeinde um Förderung beworben, kam bei einer ersten Auswahl 2019 aber nicht zum Zuge. Als der Bund das Programm im März 2020 aufstockte, wurde der Reichshofer Antrag doch noch aufgenommen und 2,5 Millionen Euro an Unterstützung wurden in Aussicht gestellt.

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Nach einem Koordinierungsgespräch Mitte August stehen die Chancen auf Berücksichtigung jetzt deutlich besser, sobald der Antrag in Höhe der 2,5 Millionen verbindlich gestellt ist und den Nachweis enthält, dass die Finanzierung der verbleibenden Kosten durch die Gemeinde gesichert ist. Letzteres erledigte der Rat ebenfalls einstimmig, die Verwaltung will sich aber gleichzeitig um weitere Fördertöpfe bemühen, um den Eigenanteil von derzeit 3,1 Millionen Euro noch zu senken.

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