VersteigerungNoch kein Interessent für Haus Spielfeld in Sicht

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Fällt am Mittwoch der Zuschlag für das Heim?

Fällt am Mittwoch der Zuschlag für das Heim?

Reichshof-Feld – Zwei Versuche scheiterten, beim dritten soll es nun funktionieren mit der Zwangsversteigerung des ehemaligen Hauses „Spielfeld“ in Reichshof-Feld. Am kommenden Mittwoch, 15. November, 10 Uhr, wird das auf 900000 Euro taxierte frühere Erholungsheim im Amtsgericht Waldbröl (Zimmer 12) zum dritten Mal aufgerufen, Grundpfandrechtsgläubigerin ist die Kreissparkasse Köln. Obwohl bei dem bevorstehenden Versteigerungstermin die Grenzen für die Mindestgebote – sieben Zehntel des Verkehrswertes beim ersten Termin, fünf Zehntel beim zweiten – nicht mehr gelten, hält die Kreissparkasse bislang an ihrer „Schmerzgrenze“ von 350000 Euro fest.

Dass die seit fünf Jahren zunehmend auch durch Vandalismus verrottende Immobilie endlich unter den Hammer kommt, das hofft Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies. Die Gemeinde selbst werde nicht mitsteigern, aber am Mittwoch durch einen Beobachter vertreten sein, sagte er auf Anfrage. Zuletzt hatte die Reichshofer SPD-Fraktion, deren Vorsitzender Ralf Oettershagen ganz in der Nähe des Hauses wohnt, auf das Ausmaß der Plünderungen und Zerstörungen aufmerksam gemacht, darauf sperrte der Kreis das insgesamt über 22000 Quadratmeter große Gelände ab.

Als Emmi-Welter-Heim des Müttergenesungswerks war das Hauptgebäude Anfang der 1970er Jahre errichtet worden, es entstand eine Kuranlage und Mitte der 1970er Jahre eine Halle mit Schwimmbad. Mitte der 1980er Jahre wurde noch ein Kinderhort angebaut, den es aber heute nicht mehr gibt. Das Familienferienwerk Oberberg erwarb das Haus 2007, etablierte dort das gemeinnützige Projekt „Haus Spielfeld“ und organisierte Ferienfreizeiten für benachteiligte Kinder. Sogar einen Klettergarten gab es in dem nahen Waldgelände, das mit annähernd 12000 Quadratmetern den größten Teil der Fläche ausmacht. Die letzten Pläne, dort ein Alten- und Pflegeheim als Außenstelle des inzwischen insolventen Haus Manshagen einzurichten, wurden nie realisiert.

Die Rechtsstreitigkeiten um Schadensersatz sind noch nicht beendet, haben aber mit dem von der Kreissparkasse betriebenen Zwangsversteigerungstermin nichts zu tun.

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