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Zeit und Kohle sind entscheidendWaldbröler ist neuer Grill-Europameister

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Europameister Michael Gudduschat mit Ehefrau Kalliopi und seiner Tochter, daneben Vizemeister Daniel Raeder  (r.) aus Leverkusen. 

Wildbergerhütte – „Außen kross und innen saftig mit schöner dunkelbrauner Kruste – so soll ein Steak sein und der erste Bissen muss überzeugen“, erklärte Oliver Crämer vom Grillteam der „Bergischen Röstaromen“ aus Bergisch Gladbach am Wochenende beim Finale der Grill-Europameisterschaft in Reichshof-Wildbergerhütte.

Nach dem Reglement der internationalen Steak-Cookoff-Association (SCA) wetteiferten elf Steak-Griller darum, der fünfköpfigen Jury ein auf die Sekunde genau perfekt gegrilltes Steak zu präsentieren, das durch schöne Grillroststreifen auf dem Fleisch, dem sogenannten Branding, das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt.

Die Weltmeisterschaft in den USA ist Ansporn

In den vergangenen Monaten kämpften die Grillprofis bei Großveranstaltungen in ganz Europa um die begehrten EM-Punkte. Größter Ansporn für alle Wettbewerber ist es, bei der in den USA ausgetragenen Weltmeisterschaft am kommenden Wochenende mit dabei zu sein. Obwohl Michael Gudduschat als Veranstalter der Events in Waldbröl und Wildbergerhütte nicht selbst teilnehmen durfte, führt er mit großem Vorsprung die Tabellenspitze an. Sein Geheimnis: Die richtige Holzkohle und ein perfektes Timing bei der Zubereitung.

Mittags wurde das von einem Heinsberger Spezialitätenversender gesponserte Fleisch ausgelost – je zwei Scheiben Botswana Dry Age Ribeye-Steak zu 300 Gramm. Danach waren drei Stunden Zeit, das Fleisch auf individuelle Weise vorzubereiten und zu grillen. Manche tackerten es mit der Gabel, um es besonders zart zu machen, andere schwörten auf eine spezielle Marinade oder eine besondere Gewürzmischung, die aber oft ein Geheimnis blieb.

Aussehen, Garstufe, Zartheit und Geschmack

„Ein Steak verzeiht nichts“, meinte Thomas Neumann aus Oberhausen. Der „Steak Champion Austria 2019“ ergänzte: „Das Fleisch, die Zubereitung, Würzung und das Grillen auf die Minute genau sind wichtig – sonst hast du keine Chance.“ Die Jury bewertete in den Kategorien Aussehen, Garstufe, Zartheit und Geschmack. Die Probehäppchen durften nur mit einem Kunststoffmesser abgeteilt werden. Gudduschat kommentierte lachend: „Wenn das Messer beim Schneiden bricht, hat das Steak schon verloren.“ Mit großer Spannung wurde die Siegerehrung erwartet. Die Zeit bis dahin überbrückte DJ Paco Monaco mit aktuellen Party-Hits.

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Auf das Siegertreppchen durften dann „Little Hawk Blackburn“ aus Bielefeld, Tom März aus Krefeld und der Saarländer Ralf Lauer aus Beckingen. Damit stand auch der Europameister 2019 fest: Michael Gudduschat aus Waldbröl mit 50 Punkten Vorsprung vor seinem Freund und Konkurrenten Daniel Raeder aus Leverkusen. Mit nur vier Punkten Rückstand folgte Ralf Lauer auf dem dritten Platz. Sein gewonnenes Preisgeld von 1000 Euro spendete Gudduschat der PXE Selbsthilfegruppe Deutschland, die Betroffene der seltenen Bindegewebskrankheit betreut.

Die rund 20 Top-Platzierten der europäischen Rangliste fliegen nun nach Fort Worth in Texas, um dort am 6. Oktober den Weltmeistertitel auszufechten.

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