Schützenchef sieht keine AlternativeAlle Oberberger Schützenfeste vor der Absage?

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OSB-Präsident Klaus Büser (r.) betont, dass die Schützen völlig konform gingen mit den Vorgaben von Landrat Jochen Hagt.

OSB-Präsident Klaus Büser (r.) betont, dass die Schützen völlig konform gingen mit den Vorgaben von Landrat Jochen Hagt.

Oberberg – Die Corona-Krise hat auch die Volksfeste in der Region erreicht. Bereits am zurückliegenden Wochenende haben sich die Schützen in Gummersbach-Windhagen und Bergneustadt-Belmicke für eine Absage ihrer Feste entschieden. In Bergneustadt und Gummersbach wird aktuell noch beraten. Alles andere als eine Absage wäre allerdings eine Überraschung.

Für den Präsidenten des Oberbergischen Schützenbundes (OSB), Klaus Büser, gibt es in Zeiten von Corona keine Alternative zur Absage aller Schützenfeste im Bereich des OSB. Das hat der oberbergische Schützenchef am Montag auf Nachfrage dieser Zeitung deutlich gemacht.

Schützenfeste machen jetzt keinen Spaß

„In einer Zeit, in der viele Menschen an den Folgen einer Corona-Erkrankung sterben, machen Schützenfeste keinen Spaß“, sagt Büser. Vor Mitte Juli könne er sich ohnehin keine deutliche Verbesserung der Situation vorstellen. Daher laute die Empfehlung des OSB an die Schützenvereine: „Lasst es besser sein.“ Alles andere passe momentan nicht in die gesellschaftliche Ordnung. Die Haltung des OSB gehe zu 100 Prozent konform mit den Maßgaben von Landrat Jochen Hagt sowie denen des NRW-Innenministeriums, betont Büser.

Der Schützenverein Windhagen lässt sein Fest bereits ersatzlos ausfallen, wie dessen Vorsitzender Thomas Ufer mitgeteilt hat. Windhagen hätte am 2. Mai Vogelschießen gehabt und vom 8. bis 10. Mai sein Fest gefeiert. „Da es momentan nicht so aussieht, als dass sich bis zu diesem Datum die Lage normalisiert hat und ja auch erhebliche Vorbereitungen durchzuführen sind, mussten wir so entscheiden“, so Ufer.

Sorge, dass niemand kommt

Nachdem die Belmicker Schützen am Freitag noch bei Bergneustadts Bürgermeister Wilfried Holberg waren, wurde am Wochenende auch dort die Entscheidung getroffen, alles abzusagen. Ihr Fest sollte vom 22. bis 24. Mai stattfinden. „Selbst wenn sich die Lage bis dahin wieder normalisiert hätte, wären vermutlich viele Menschen aus Angst noch nicht gekommen und wir hätten in einem halb vollen Zelt gesessen“, sagt Belmickes Vorsitzender Björn Engel.

Diese Sorge hat auch Bergneustadts Schützenchef Jens-Holger Pütz. „Das Problem ist, dass am Ende keiner kommt, selbst wenn wir dürften.“ Pütz rechnet in den kommenden Tagen mit einer Entscheidung des Vorstands.

Gummersbacher Schützen beraten intensiv

Genau wie Markus Brand, Vorsitzender des Gummersbacher Schützenverein. Dort soll am Wochenende nach Pfingsten gefeiert werden. Ob das gesellschaftliche Ereignis in der Kreisstadt abgesagt werden muss, darüber werde intensiv beraten. Gummersbach gehört nicht zu den Mitgliedsvereinen des OSB.

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Präsident Büser hat für den Bund eine klare Marschroute ausgegeben. Selbst für den Fall, dass sich die Situation ab Mitte Juli noch deutlich ändern sollte, werde der Vorstand des OSB an keinem der Feste in der Region teilnehmen. Das sei keinem OSB-Vorstandsmitglied zuzumuten.

Vor diesem Hintergrund ist es auch nur konsequent, das Bundesschützenfest Anfang August in Lindlar aller Voraussicht nach abzusagen. „Wir stehen mit den Lindlarern bereits im Kontakt. Wenn es bis dahin nicht deutlich besser wird, dann wird auch dieser Termin von uns abgesagt“, betont Büser.

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