Telekom baut ausDatenturbo für 12 800 Haushalte

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– hier auf Trommeln zu Bändern zusammengefasst – gilt als das zurzeit schnellste Übertragungsmedium der Welt. (Foto: dpa)

– hier auf Trommeln zu Bändern zusammengefasst – gilt als das zurzeit schnellste Übertragungsmedium der Welt. (Foto: dpa)

Gummersbach/Bergneustadt – Viele Bürger warten schon lange darauf. Und wenn alles gutgeht, können ab Ende 2014/Anfang 2015 rund 12 800 Haushalte in Gummersbach und Bergneustadt beim Herunterladen im Internet auf Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde (MBit/s) zugreifen – allerdings nur im Vorwahlgebiet (0 22 61). Das verspricht die Deutsche Telekom. Deren Vertreter Gregor Theißen unterzeichnete gestern Nachmittag im Gummersbacher Rathaus eine entsprechende Kooperationsvereinbarung mit den Bürgermeistern Frank Helmenstein (Gummersbach) und Gerhard Halbe (Bergneustadt). Rund 6,68 Millionen Euro lässt sich die Telekom den Ausbau mit Glasfaserkabel kosten.

„Das ist ein Meilenstein für Bürger und Unternehmen. Das Internet ist das Tor zur Welt und heutzutage unverzichtbar“, sagte Helmenstein. Die Telekom werte mit ihrer Investition nicht nur die beiden Städte in einer ländlichen Region auf, sondern jedes einzelne Grundstück, das über einen Anschluss verfüge, ergänzte Halbe. Und beide waren sich einig, dass Gummersbach und Bergneustadt im „kommunalen Ranking“ (Halbe) beziehungsweise im „Wettbewerb zur Rheinschiene“ (Helmenstein) mit einem Datenturbo nur punkten könnten. Soll heißen: Heutzutage zählt bei ansiedlungswilligen Familien, Gewerbetreibenden oder Studenten nicht nur die kinder- und familienfreundliche oder verkehrsgünstige Infrastruktur einer Kommune, sondern eben auch das Tempo, mit dem man im Internet unterwegs sein kann.

Gummersbach und Bergneustadt gehören laut Telekom zu den ersten Städten im Bundesgebiet, die in den Genuss der Breitbandoffensive des Konzerns kommen, in die er bundesweit rund zwölf Milliarden Euro investiert. Als Grund dafür nannte Gregor Theißen von der Telekom Deutschland die gute Zusammenarbeit mit den Kommunen in der Vergangenheit sowie deren „offenes Ohr und nötige Geduld“. An neue Verträge mit Bürgern knüpft die Telekom ihr Projekt nicht, allerdings will sie mit einer eigenen Vermarktungsmannschaft um neue Kunden werben.

In den beiden Städten will das Unternehmen 58 Kilometer Glasfaserleitungen verlegen (kostet laut Theißen 65 000 Euro je Kilometer) und 97 neue Multifunktionsgehäuse aufstellen (je 30 000 Euro). Beim Ausbau soll neueste Technik eingesetzt werden, so dass Gummersbach und Bergneustadt „Vectoring-fähig“ werden. Das sei ein Datenturbo auf dem Kupferkabel, wodurch sich das maximale DSL-Tempo beim Herunterladen auf bis zu 100 MBit/s verdoppele.

Das, so Helmenstein, sei künftig in Gummersbach großflächig möglich. Bernberg gehört etwa dazu (rund 5000 Einwohner), Diering- und Vollmerhausen (10 000), Niederseßmar und Rebbelroth, Frömmersbach und Lantenbach. Nicht mit drin sind Ortsteile wie Windhagen, Hardt-Hanfgarten, Gummeroth oder Herreshagen, für deren Breitbandausbau aber laut Helmenstein Förderanträge beim Land gestellt oder in Vorbereitung seien. Auch in Bergneustadt, dessen Zentrum ebenso wie Hackenberg oder Wiedenest vom Telekomprojekt profitiert, gibt es Ausnahmen. Halbe nannte auch topographische Gegebenheiten als Grund, weshalb der Bereich von Baldenberg bis Belmicke nicht dabei ist.

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