Hilfe aus dem OnlineforumGesamtschüler erfolgreich bei Wirtschaftswettbewerb

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Die Waldbröler Jugendlichen reisen als eines von drei Gewinnerteams aus dem Bezirk West nach Hamburg, um dort am Bundesfinale von „Yes!“, dem Young Economic Summit, teilzunehmen.

Die Waldbröler Jugendlichen reisen als eines von drei Gewinnerteams aus dem Bezirk West nach Hamburg, um dort am Bundesfinale von „Yes!“, dem Young Economic Summit, teilzunehmen.

Waldbröl – Begleitung beim Einkauf, gemeinsame Spaziergänge, eine helfende Hand im Haushalt: Die jungen Leute von der Städtischen Gesamtschule in Waldbröl können sich viele Dienstleistungen vorstellen, die sie über ein Internetforum vermitteln wollen. Dass ihre Idee ankommt, haben sie nun schriftlich: Im September reisen die Jugendlichen als eines von drei Gewinnerteams aus dem Bezirk West nach Hamburg, um dort am Bundesfinale von „Yes!“, dem Young Economic Summit (auf Deutsch etwa „junger Wirtschaftsgipfel“), teilzunehmen.

„Wir haben uns das Thema Altenpflege ausgesucht“, erklärt Diana Demisai (18), warum sie und ihre Mitstreiter Hilfe für Senioren organisieren wollen. „Yes, we care“ (Ja, wir kümmern uns) haben die Jugendlichen ihr Forum genannt, das bisher in fiktiver, aber funktionstüchtiger Form besteht und das sie im Ruhrpott vorgestellt haben – auf Englisch wohlgemerkt, so wollen es die Regeln. „Das haben sie ganz gut gemeistert“, lobt Lehrerin Irene Kaiser ihre Schützlinge, die sie als Coach gemeinsam mit dem Kollegen Benjamin Tappert begleitet. Ausrichter von „Yes!“ sind das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft und die Joachim-Herz-Stiftung (Hamburg) mit Unterstützung unter anderem von der Bundesregierung.

Wer sich „Yes, we care“ anschließt, soll dafür zwar kein Geld bekommen, aber Bonuspunkte, sogenannte Bounties. Diese, so stellen es sich die Schöpfer vor, bewirken Rabatte im öffentlichen Nahverkehr, dienen bei Bewerbungen als Nachweis von sozialem Engagement und verkürzen die Wartesemester vor einem Studium. Das wiederum, und da versteckt sich der wirtschaftliche Ansatz, soll helfen, den Mangel an Fachkräften einzudämmen. „Allein dieses Konzept zu erstellen, das hat schon großen Spaß gemacht“, blickt Daniel Bobrowski (18) zurück.

Zuvor hatten er und seine Mitschüler elf Themen zusammengetragen, die für eine Umsetzung in Frage kamen, dann wurde abgestimmt. „Ich finde es beachtlich, dass sie sich mit dem demografischen Wandel beschäftigen, weil er ihre Generation stärker betreffen wird als zum Beispiel meine eigene“, zollt Lehrerin Kaiser den Jugendlichen ein großes Lob, während Schulleiterin Maria Neunkirchen bereits von einer herausragenden sozialen Leistung spricht, die zum Preisgeld von 1500 Euro geführt habe.

Demokratisch verlief auch die Wahl der Gewinnerprojekte in Essen: Die Teilnehmer vergaben Punkte für die Projekte, von denen drei für die Präsentation in der Hansestadt ausgewählt wurden. Dort sind es dann insgesamt zwölf Konzepte aus allen vier Wettbewerbsregionen. „Und natürlich rechnen wir uns Chancen aus“, betont Lukas Schneider (18). Ihn und seine Mitstreiter habe es übrigens überrascht, dass so viele Menschen jenseits der 60 alleinstehend und vielleicht einsam seien. „Und diese Gruppe wächst“, ahnen sie.

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