Komödie „Chihuahuas“WK-Theater feiert am Samstagabend Premiere

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„Chihuahua“ heißt die Komödie, die das WK-Theater um Regisseur Thorsten Schmidt  ab dem kommenden Samstag mit viel Liebe zum Detail und großem Einsatz auf die Bühne bringt.

„Chihuahua“ heißt die Komödie, die das WK-Theater um Regisseur Thorsten Schmidt  ab dem kommenden Samstag mit viel Liebe zum Detail und großem Einsatz auf die Bühne bringt.

Waldbröl – „Ralf, Du bist mir zu jung“, erklärt Thorsten Schmidt energisch. Maskenbesprechung. Schmidt ist Regisseur der abgefahrenen Komödie „Chihuahuas“, er fordert: „Du nimmst die Grundierung Nr. 3 und deckst die Wangen schwarz ab, damit sie eingefallener wirken.“ Ralf Tenbrake genügt dieser Hinweis – ein erfahrener Schauspieler beim Waldbröler WK-Theater.

Spielplan

Für die Premiere am Samstag, 20. Oktober, in der Aula des Hollenberg-Gymnasiums, Goethestraße, gibt es noch Eintrittskarten. Sie beginnt um 20 Uhr.

Weitere Aufführungen sind geplant für Sonntag, 16 Uhr, sowie für Mittwoch, Freitag und Samstag, jeweils ab 20 Uhr. (mmö)

In der Aula des Hollenberg-Gymnasiums laufen die letzten Vorbereitungen, auch die Generalprobe steht kurz bevor. Und am Samstag ist Premiere. „Kann ich damit meinen Bauch auch schmaler machen?“, hofft Tenbrake. Die Atmosphäre ist entspannt, aber nicht lässig. Kurt Mai, seit fünf Jahren dabei, frotzelt: „Muss ich mich jung schminken?“ Nein, nur die Nase mit Rot behandeln. Mai braucht als „Knut Knott“ eine Säufernase.

Viel Platz für das Schauspiel

Die Bühne wirkt wie eine völlig verlotterte Baustelle. Die kann doch nicht fertig werden – oder? Regisseur Schmidt: „Die ist fertig.“ Geplantes Chaos, eingerichtet von Kaspar Zekorn, Sven Kubeile und Jonas Pardeyke und mit Liebe zum Detail ausgestattet. Es wird effektvoll, so viel sei verraten. Das Team hat das Stück ausgesucht. Für jeden der sechs Darsteller ist viel Raum zum Spielen. Ein Jahr Arbeit folgte. Geprobt wird alle 14 Tage in der Aula. Vor der Premiere natürlich häufiger. Ein Intensiv-Wochenende in Kirchhundem gehört dazu. Nach dem letzten Brocken („Terror“, Ferdinand von Schirach) stürzten sich alle in die Komödie. „Sie will nichts anderes als unterhalten“, sagt Schmidt. „Und das ist für uns sehr entlastend.“

Der Spielleiter besuchte ab 1996 die Theater-AG bei Ulrich E. Hein, der ihn 2005 zu seinem Nachfolger berief. Nun steht für 2019 schon das 30-jährige WKT-Jubiläum an. Gerne würde Schmidt, im echten Leben Richter, auch selbst mitspielen, „aber der Regisseur muss das Stück von außen sehen“. Nebenbei: Da ist es auch sicherer.

Auf der Bühne vollzieht sich Schritt für Schritt die Dekonstruktion einer Idylle. Das Bauernhaus, das Andi (Peter Becker) von seinem Opa geerbt hat, sollte ihm ein Rückzugsort aus der verlogenen Welt der Seifenopern werden. Doch dem TV-Regisseur werden diese Träume zerfetzt, auch vom eigenen Vater (Tenbrake) und sogar von Bine (Elisa Huland), der Freundin, die nichts, aber auch gar nichts unversucht lassen, die Idylle zu zerstören. Britta Faulenbach, Nathanael Schibli (neu dabei) und der Chihuahua tragen entscheidend dazu bei, dass am Ende, tja, wie soll man sagen ...

Für die Technik ist Sven Kubeile verantwortlich.

Für die Technik ist Sven Kubeile verantwortlich.

Offenbar ein turbulenter Spaß, reichlich Situationskomik und eine Abdeckfolie mit erotischen Qualitäten gibt es auch. Schmidt zu Mai: „Kannst Du mal richtig damit rascheln?“ Kann er.

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