Nach zwei ÜberfällenWaldbröler Kickboxer muss für sieben Jahre ins Gefängnis

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Mann mit Handschellen (Symbolbild)

Mann mit Handschellen (Symbolbild)

Bonn/Waldbröl – Für sieben Jahre hinter Gitter und zudem in den Drogenentzug muss ein heute 35 Jahre alter Waldbröler. Vor dem Landgericht in Bonn musste sich der Mann für eine gefährliche Körperverletzung verantworten, die er bereits in der ersten Verhandlung vor einer Woche gestanden hatte.

Gestern verkündete der Vorsitzende Richter Dr. Marc Eumann nun das Urteil der Schöffenjury gegen den früheren Kickboxer. Dieses sah drei Jahre Gefängnis vor. Weil sich der Angeklagte aber auch an einem filmreifen Überfall am Waldbröler Amselweg im Mai 2018 beteiligt hatte, muss er für sieben Jahre in Haft. 

Opfer mit Tritt gegen den Kopf Bewusstsein genommen

Weil der 35-Jährige diesen Schuldspruch akzeptiert, ist das Urteil rechtskräftig, in Köln sitzt er seit Juni vergangenen Jahres ein. Vor dem Landgericht hatte der Mann seinem Opfer aus freien Stücken ein Schmerzensgeld von 14.000 Euro zugesagt.

Am Abend des 14. Oktober 2017 hatte er einen heute 30 Jahre alten Vater vor einer Waldbröler Gaststätte an der Kaiserstraße mit der Faust geschlagen und mit einem Tritt gegen den Kopf das Bewusstsein genommen. Der damals stark alkoholisierte Mann wurde schwer verletzt. Dabei war der Angreifer wohl nicht nüchtern: Vor Gericht gab er an, dass er nachmittags etwa eine halbe Flasche Kräuterschnaps getrunken und gekokst habe. 

Waldbröler ist Gewalt gewohnt

Ein Gutachter erklärte indes, dass allenfalls der Alkohol enthemmend gewirkt habe, die Droge dagegen kaum Einfluss auf das Verhalten des Angeklagten gehabt haben dürfte: Dieser sei abhängig. „Häufige Konsumenten von Kokain befinden sich Stunden nach der Einnahme allenfalls im Wohlfühlbereich.“

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Auch zum Ausmaß der Gewalt nahm der Gutachter Stellung: Gewalt sei der Schuldige aufgrund des Bürgerkriegs in der früheren Heimat Tadschikistan ebenso gewöhnt wie aus dem eigenen Elternhaus. Die angeklagte Tat des einstigen Kickboxers, der auch bei Meisterschaften gekämpft hat, schätzte der Mediziner als „impulsive Grenzüberschreitung ein“.

Der Mann hatte in seinem Auto die Geduld verloren, weil auf der Straße ein Stau entstanden war: Die Fahrzeuge mussten anhalten, weil Freunde das spätere Opfer an der Gaststätte in ein Auto bugsierten.

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