Neue Aufgaben im neuen JahrWaldbröler Pfarrer Jansen hat runden Geburtstag

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Wird heute 70: Pfarrer Klaus-Peter Jansen vor dem Pfarrheim vom St. Michael in Waldbröl. Im kommenden Jahr erhält der gebürtige Düsseldorfer als Pfarrvikar neue Aufgaben.

Waldbröl – Er will kürzer treten, Aufgaben abgeben, weniger Verantwortung tragen. Doch ab dem 1. April 2021 arbeitet Pastor Klaus-Peter Jansen in neun Pfarrgemeinden, heute sind es vier. Klingt paradox, ist es aber nicht unbedingt: „Ich freue mich darauf, dass ich mich dann allein auf die Seelsorge konzentrieren kann und keine Verwaltungsaufgaben mehr erfüllen muss“, erklärt Jansen.

Am heutigen Montag wird der Leitende Pfarrer des katholischen Seelsorgebereichs an Bröl und Wiehl 70 Jahre alt. Und am 3. März kommenden Jahres ist er seit genau 25 Jahren Geistlicher von St.Michael in Waldbröl.

Offen für Religiöses

Doch nicht nur Jubiläen liegen vor dem gebürtigen Düsseldorfer. Am 31. März wird er von seinen Pflichten als Leitender Pfarrer entbunden, ab dem Tag danach, eben dem 1. April, ist Jansen als Pfarrvikar dem dann neuen Sendungsraum Oberberg-Süd zugeteilt.

Den Menschen nah zu sein, das soll auch dann Klaus-Peter Jansen stets das Wichtigste sein. So liege ihm die Trauerbegleitung besonders am Herzen: „In keiner anderen Situation kommt man jemanden so nah wie in dieser“, erklärt Jansen. Allerdings begeistere er sich ebenso für die Ehevorbereitung: „In dieser Zeit sind vor allem junge Paare sehr offen, und das auch für religiöse Fragen.“

Sendungsraum

13 Kirchen und fast 20 000 Menschen gehören zum neuen Sendungsraum Oberberg-Süd der katholischen Kirche, der am 1. April 2021 offiziell gegründet wird. Seine Leitung übernimmt Tobias Zöller, derzeit ist er Leitender Pastor der Pfarrereingemeinschaft Morsbach, Friesenhagen und Wildberghütte.

Im neuen Sendungsraum verschmelzen die bisherigen Seelsorgebereiche Morsbach, Friesenhagen und Wildbergerhütte (fünf Pfarreien) und „An Bröl und Wiehl“ (vier), diesen führt dann ein gemeinsames Pastoralteam um den Leitenden Geistlichen Zöller und den Pfarrvikar Klaus-Peter Jansen.

Nach der Verschmelzung der Seelsorgebereiche Engelskirchen und Oberberg-Mitte zu einem solchen Sendungsraum am 1. September 2016 ist dieser neue Zusammenschluss im Süden nun der zweite im Oberbergischen Kreis. (höh)

Dabei sei er sehr unsicher gewesen, ob er in Waldbröl richtig ist, erinnert sich Klaus-Peter Jansen an das Frühjahr 1996, als er sich für den Wechsel von seiner Heimatstadt Düsseldorf ins Oberbergische entschieden hatte: „Ich bin in einer Großstadt geboren, habe in einer Großstadt gelebt und gearbeitet, da war das schon ein Einschnitt“, sagt Jansen heute.

Damals habe er sich zudem gefragt, ob er mit den Oberbergern klar kommen würde. Das tut er. „Meine Mutter kam aus Münster, mein Vater aus Düsseldorf. Nimmt man die rheinische Fröhlichkeit und die westfälische Stetigkeit, so erhält man die oberbergische Mentalität“, schildert Jansen und lacht. „Ich war überrascht, wie nah sich die Menschen in Waldbröl sind, wie sehr sie sich für einander interessieren.“ Das gebe es in einer Großstadt wohl nicht.

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Seine Pfarrgemeinde St. Michael beschreibt Jansen als sehr lebendig und hilfsbereit. Gut 6000 Gläubige zählt sie heute, davon leben 3500 allein in Waldbröl. Für sie möchte der Geistliche da sein, solange es die Gesundheit zulasse. „Mit 75 aber muss ein Pfarrer den Ruhestand antreten“, erklärt Jansen und ergänzt: Diesen Geburtstag werde er dann feiern, während der Siebzigste ausfallen müsse. „Mir ist auch gar nicht nach Feiern zumute“, gesteht der Gottesmann, dessen Herz für den Karneval schlägt: So hält er für die KG Waldbröl stets die Karnevalsmesse, mehrere närrische Auszeichnungen sind ihm zuteilgeworden.

In der Freizeit hört Jansen klassische Musik und widmet jede andere freie Minute dem Sport: „Ich sehe mir alles an!“ Als Student sei er oft im Rheinstadion gewesen, um Spiele von Fortuna Düsseldorf zu erleben. Studiert hat er in Bonn, Münster und zuletzt in Köln. Am 2. Juni 1977 wurde Klaus-Peter Jansen dort zum Priester geweiht, seine ersten Pfarrstellen hatte er in den Düsseldorfer Stadtteilen Unterrath und Lichtenbroich. Nach dem Wechsel ins Oberbergische wurde er zudem Präses der Katholischen Frauengemeinschaft im Dekanat Waldbröl. Nach seinem größten Projekt gefragt, überlegt er keine Sekunde: „Das war der Neubau der Kirchenorgel 2010 – ein Projekt, das sehr viel Unterstützung erfahren hat.“

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