Tafel Oberberg-Süd750 Weihnachtskisten für den guten Zweck

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Mit 40 Helfern war die Tafel Oberberg-Süd am Dienstag und Mittwoch im Einsatz, um 750 Weihnachtskisten zu verteilen.

Mit 40 Helfern war die Tafel Oberberg-Süd am Dienstag und Mittwoch im Einsatz, um 750 Weihnachtskisten zu verteilen.

Waldbröl – Am Abend sind die Arme ein gutes Stück länger als noch am Morgen. Kein Wunder. Kiste um Kiste wuchten die fleißigen Helfer von der Tafel Oberberg-Süd auf lange Tischreihen im evangelischen Gemeindehaus am Waldbröler Wiedenhof. Und immer wieder pendeln die silbernen Transportkarren zwischen den Kleinbussen vor dem Haus und eben dem Saal, in dem die Weihnachtskisten auf ihre Empfänger warten – prall gefüllt mit Lebensmitteln, Hygiene-Artikeln, Lesestoff und Spielzeug, Weihnachtsgrüßen.

Das Rattern der Rollen an den Karren ist der Soundtrack des Dienstagabends, am Mittwochmorgen dann stehen Tafel-Nutzer Schlange, um ihre Kiste in Empfang zu nehmen. 750 Pakete sind es diesmal, die da für sie in Waldbröl, Nümbrecht, Morsbach und Wiehl bereitstehen.

Dieses Jahr viele Anlässe zum Spenden

Das sind zwar weniger als im vergangenen Jahr – da waren es fast 1040. Aber: „Man kann es wohl nicht anders sagen: Dass wir auch in diesem Jahr so viele Kisten bekommen haben, das ist für mich nicht weniger als ein Wunder“, bekennt Liane Althoff, Organisatorin der Aktion. Denn: „Es gab in diesem Jahr so viele andere Anlässe, für die Menschen gespendet haben“, führt Althoff aus – etwa mit Blick auf das verheerende Hochwasser im vergangenen Juli.

Zum 15. Mal hat die Süd-Tafel in diesem Jahr die kunterbunten Kisten verteilt, gefüllt worden sind diese nicht nur in Waldbröl, Nümbrecht, Morsbach und Wiehl, sondern auch in der Gemeinde Reichshof. „Diese große Hilfsbereitschaft, die rührt uns alle sehr“, betont Liane Althoff.

"Schön, dass Menschen gerade in dieser schwierigen Zeit an andere denken"

40 Helfer hat sie diesmal an ihrer Seite, die nicht nur die Sammelstellen für die Kisten ansteuern, sondern auch Spenden bei Kindergärten und Schulen, bei Unternehmen und schließlich bei Oberbergerinnen und Oberbergern abholen, die nicht gut zu Fuß sind, aber trotzdem Bedürftigen helfen wollen.

Zum ersten Mal dabei ist der 19-jährige Louis Jungjohann, der längst nicht mehr mitzählt, wie oft hin- und hergeflitzt ist, immer eine Kisten in den Armen. „Ich finde es schön, dass sich Menschen gerade in dieser schwierigen Zeit die Zeit nehmen, um an andere zu denken“, erklärt der Waldbröler seinen ehrenamtlichen Einsatz.

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Volker Jagelki sitzt derweil am Lenkrad, er kurvt vor allem durch Wiehl, um dort Weihnachtskisten aufzuladen. Er ist zum zweiten Mal dabei, „aber das erste Mal war lange nicht so intensiv wie dieses“, erklärt der 66-Jährige während einer Verschnaufpause. „Wir sind eine große Familie.“

Eine Familie, die allerdings Einschränkungen hinnehmen muss wegen der anhaltenden Pandemie: Erneut darf das Team um Liane Althoff den Tafel-Nutzern weder Kaffee noch Kuchen servieren, das Adventscafé im Gemeindehaus, längst liebgewonnene Tradition, bleibt geschlossen. Den Empfängern sind zuvor Abholzeiten mitgeteilt worden, damit es entlang der Tische kein Geknubbel gibt. Der Freude aber tut das keinen Abbruch.

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