Warum nach Bladersbach?So landete Heike Roloff in dem alten Waldbröler Dörfchen

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Verliebt in die Natur genießt Heike Roloff die Weiter der Waldbröler Ortschaft Bladersbach.

Verliebt in die Natur genießt Heike Roloff die Weiter der Waldbröler Ortschaft Bladersbach.

  • Heike Roloff ist ein Freigeist.
  • Enge im Leben, sei es räumlich in Form einer Großstadt oder geistig in Form von Engstirnigkeit - das sei ihr eine Qual.
  • Deshalb führte sie das Schicksal in das idyllische 700 Jahre alte Waldbröler Dörfchen Bladersbach.

Bladersbach – Der Mensch ist ein Sinn-Tier. Wer hat im Wolkenhimmel noch keinen Drachen entdeckt oder in der Textur des Marmors elegante Gesichter ausgemacht? Manche Menschen verdrängen diese Gabe. Anderen wiederum ist solche Intuition ein Wink des Schicksals auf dem Weg ins Abenteuer Leben. Heike Roloff ist so ein Mensch. Die Bladersbacherin kleidet ihre Abenteuer in spannende oder lustige Geschichten.

„Ich hatte immer sehr konkrete Pläne“, berichtet sie: „Dann ist es aber ein ganz anderer Weg geworden – ich liebe das!“ Roloff ging gerne an der frischen Luft spazieren, um ihrer Migräneschübe Herr zu werden. Intuitiv suchte sie dabei Kontakt zu Pflanzen, berührte sie – und erfuhr eine spontane Heilung ihres Schmerzes. Nach medizinischen Recherchen stellte sie erstaunt fest, dass der „Ilexstrauch“ tatsächlich als Heilkraut gegen Migräne hilft.

Spontane Idee an der Kuhweide

Roloff erzählt auch von einem Spaziergang entlang einer Kuhweide und ihrer spontanen Idee, eine Ansammlung junger Kühe auf der Weide zu erschrecken. Sie entschied sich dann aber anders und rief den Tieren doch nur ein „Hey!“ zu. Die seien dann, wie eine Bande neugieriger Kinder, auf sie zugelaufen und hätten sie begrüßt. „Kühe haben so viel Power“, findet die in Köln aufgewachsene Oberbergerin.

Da verwundert es kaum, dass die gelernte Heilpraktikerin nicht nur ihre erste, sondern auch die aktuelle Praxis in einem ehemaligen Kuhstall untergebracht hat. „Diese Ställe haben eine kraftvolle Aura. Das tut uns Menschen gut.“ Und was dem Menschen guttut, sei ihre Leidenschaft.

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Verliebt in die Natur

Roloff hat nach dem Abitur zunächst ein Musikstudium absolviert, empfand dann jedoch ihre Arbeit als „Kinder quälen“. So verschrieb sie sich früh der Naturheilkunde. Wieder hatte sie ein konkretes Ziel. Aber ein Stolpern über ein Plakat reichte aus: Sie entschied sich noch einmal anders und absolvierte sechs Jahre eine Ausbildung bei einer Schamanin. Neben Homöopathie sind Familienaufstellungen und geistiges Heilen seither ihre Profession.

Sie sei verliebt in die Natur, sagt sie, und genieße die Weite in der Waldbröler Ortschaft Bladersbach. Enge im Leben, sei es räumlich in Form einer Großstadt oder geistig in Form von Engstirnigkeit - das sei ihr eine Qual. Auch die räumliche Enge in ihrer ersten Wohnung „auf dem Dorf“, auf dessen Wegen schonmal die Lastwagen in den Kurven stecken bleiben, wollte sie mit einem eigenen Haus für Mann und Kinder erweitern.

Das unerwartete Schicksal

„So wunderschön dieses kleine rote Häuschen erscheint – im Bad steht geschrieben ,Hier ist die Decke 1,60m.“ Heike Roloff lacht herzlich. Wieder griff damals das unerwartete Schicksal ein. So hatte die Familie gerade bei einer Tasse Kaffee beschlossen die Suche nach einem neuen Haus abzubrechen, als das Telefon klingelte. Die Nachbarin berichtete damals, dass ihre Mieter aus dem Haus ausziehen, und fragte nach, ob sie das Haus haben möchten.

Es mutet falsch an, dieses über 700 Jahre alte Dorf Bladersbach, am südlichsten Zipfel des Oberbergischen, im charmanten Nirgendwo, als Roloffs Wahl-Heimat zu bezeichnen. Denn sie sucht, findet und folgt den Winken des Schicksals auf ihrem Weg. Heimat ist für Heike Roloff weder angeboren, noch geplant. Heimat sei immer dort, sagt Roloff, wohin die Zeichen und ein gutes Gefühl sie ihrer Bestimmung entgegentragen.

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