Wie ein Filmstar in den FlitterwochenRossenbacher Paar feiert Diamanthochzeit

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Marlene Roller, gelernte Schneiderin, nähte ihr Brautkleid selbst.

Rossenbach – An Liebe auf den ersten Blick erinnern sich Marlene und Herbert Roller, wenn sie an den zweiten Weihnachtsfeiertag 1958 denken. Beide waren zu „Webers Marie“, dem Gasthof zur alten Linde in Holpe, gegangen und tanzten miteinander durch den Abend. „Silvester trafen wir uns auf einem Ball in Bielstein wieder. Ab da waren wir ein glückliches Paar“, berichtet Marlene Roller. Bei einem Spaziergang in Waldbröl machte der junge Mann aus Windeck-Schladern der Rossenbacherin den Heiratsantrag und 1960 waren die beiden verlobt.

Standesamtlich wurde das Paar am 15. Juni 1961 in Waldbröl getraut. Zur kirchlichen Hochzeit am Tag darauf luden sie nach Schladern in die Friedenskirche ein. Das Brautkleid ist bis heute etwas Besonderes – die Braut, gelernte Schneiderin, hatte es aus Schweizer Batist mit Stickerei selbst genäht, später wurden daraus Taufkleider für die Kinder Jochen, Sylvia und Henning. Und noch ein bisschen später trugen diese Kleidchen die Enkel bei ihrer Taufe. Nach der Hochzeit genoss das Paar eine Flitterwoche am Rhein und machte Fotos. Neulich machte Sohn Hennig seiner Mutter ein Riesenkompliment: „Du siehst aus wie ein Filmstar!“

Gründerin des Rossenbacher Frauenchor

Die Eheleute zogen in das Elternhaus der Braut, in dem sich Marlene Roller ein kleines Nähstudio einrichtete und das Paar bis heute wohnt. Herbert Roller war als Postbeamter beschäftigt, ist seit 70 Jahren Mitglied der Postgewerkschaft und organisiert nach wie vor Treffen der Postsenioren. Auch in die Kommunalpolitik brachte er sich als Mitglied der SPD im Waldbröler Stadtrat ein. „Ich glaube, dass viele Waldbröler und die Mitarbeiter des Rathauses mich daher noch kennen.“

Marlene Roller war nicht minder aktiv. Sie ist eine der Gründerinnen des Rossenbacher Frauenchors, der heute More Than Voices heißt, war Teil des Waldbröler Frauenkreises, kümmerte sich mit ihrem Mann um ihre Eltern und um ihre Kinder. Auch an ihre Zeit als Verkäuferin in einem Waldbröler Modehaus denkt sie gern zurück. „Ich hatte unglaublich nette Kollegen, und die Kundinnen schätzten mein Fachwissen als Schneiderin.“

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Schöne Erinnerungen verbinden die Jubilare mit den Busreisen, die sie im Kreis fröhlicher Reisegruppen in Richtung Italien antraten. Diese Touren hätten immer viel Freude gemacht, sind die Eheleute einig. Anlässlich ihrer Diamanthochzeit wird es am Wochenende eine Dankandacht geben und eine kleine Gratulationsrunde innerhalb der Familie.

Die Jubilare

Das Geheimnis ihrer glücklichen Ehe hat mit dem Ehegelöbnis zu tun: „Wir haben uns immer daran gehalten, dass wir uns Treue in guten und in schlechten Zeiten geschworen hatten.“ So sagt Marlene Roller: „Schlechte Zeiten haben wir gemeinsam durchgestanden.“ Und Herbert Roller fügt hinzu: „Wir haben uns immer gegenseitig bestärkt, dass nach diesen schwierigen Phasen das Leben auch wieder richtig schön wird.“

Was macht die Jubilarin aus? „Sie ist wunderbar humorvoll“, sagt Herbert Roller.

Und den Jubilar? „Er hat sich immer fürsorglich und verantwortungsvoll um die Familie gekümmert“, ist Marlene Roller überzeugt.

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