Wegen Corona-KriseOberberger feiern Meistertitel auf heimischer Terrasse

Lesezeit 3 Minuten
Max_Jaeger_Meister_im_Garten

Statt dem Meisterbalkon in Coburg gab es für Max Jaeger die Meisterterrasse in Gummersbach.

  • Der HSC Coburg ist wegen des Saison-Abbruchs Meister der Zweiten Handball-Bundesliga und steigt auf.
  • Doch die Meisterfeier begingen die Oberberger Handballer Marcel Timm und Max Jaeger anders, als sie es sich vorgestellt hatten.
  • Per Videokonferenz stießen sie mit ihrem Trainer und Mannschaftskollegen an.

Oberberg/Coburg – Auf den Titel angestoßen wurde per Videokonferenz, der Autokorso ist in Coburg heute ohne Aussteigen und statt die Meisterschale vor den begeisterten Fans in die Luft zu recken, wird im eigenen Garten mit silbernen Tellern geübt.

So sieht eine Meisterfeier in Zeiten von Corona für die Handballer Marcel Timm und Max Jaeger aus. Beide sind mit dem HSC Coburg in der Zweiten Liga Meister geworden und in die Bundesliga aufgestiegen. Das geschah am grünen Tisch, nachdem die Handball-Bundesliga (HBL) die Saison am Dienstag für beendet erklärt hatte. Der HSC Coburg führte beim Abbruch die Tabelle der Zweiten Bundesliga mit drei Punkten vor dem TuSEM Essen an, dem zweiten Aufsteiger. Dort steht mit Fredrik Genz ein weiterer Oberberger im Tor.

„Es ist ein bisschen schade, dass die Saison jetzt so zu Ende gegangen ist“

„Wir haben auf den Aufstieg hingearbeitet“, sagt Kreisläufer Marcel Timm (22). Im vergangenen Jahr verpassten die Coburger im Saisonendspurt ganz knapp den Aufstieg. Für den Oberwiehler, der im Sommer zu Bundesligist TBV Lemgo wechselt, ist es keine Frage, dass es Coburg diesmal auch sportlich geschafft hätte.

Marcel_Timm_Meister

Handballer Marcel Timm hält die Meisterschalen-Attrappe im Garten der Freundin in Bonn.

Nachdem Timm sich im Januar einen Mittelhandbruch zugezogen hatte, hatte er zuletzt pausieren müssen, wäre jetzt aber pünktlich zum Saisonendspurt wieder einsatzbereit gewesen. „Es ist ein bisschen schade, dass die Saison jetzt so zu Ende gegangen ist“, sagt der 22-Jährige und betont, dass er sich schon einen anderen Abschied gewünscht hätte.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir stehen verdient auf Platz eins und sind in den letzten Spielen souverän aufgetreten“, hat auch der 23-jährige Linksaußen Max Jaeger keinen Zweifel, dass sich Coburg diesmal die Meisterschaft nicht hätte nehmen lassen. Mit Zwillingsbruder Felix, der in der Zweiten Liga bei der HSG Konstanz antritt, hat er im heimischen Garten ein bisschen gefeiert. Gemeinsam halten sich die beiden Handballer auch fit.

Jeder für sich und doch gemeinsam

Direkt nach dem Beschluss der HBL, die Saison zu beenden, hatte HSC-Trainer Jan Gorr seine Spieler zur Videokonferenz gerufen. Jeder für sich und doch gemeinsam hatten die Handballer auf den Erfolg angestoßen. Da Max Jaeger zur neuen Saison zum HC Erlangen wechselt, wird es auch für ihn wohl keinen großen Abschied in Coburg geben.

Max_Jaeger_II_

Gemeinsam trainieren die Handball-Zwillinge Max und Felix Jaeger.

„Das ist kein so großes Problem, denn ich komme ja mit Erlangen zum Frankenderby zurück nach Coburg“, sagt der 23-Jährige. Ob er da gefeiert wird? Spiele gegen den Ex-Verein seien immer etwas Besonderes, und auf das Frankenderby freue er sich umso mehr. Jaeger und Timm sind in Kurzarbeit, trotzdem ist es klar, sich in der Heimat fit zu halten. „Ich gehe jeden zweiten Tag laufen und trainiere mit meinem Bruder im Garten“, erzählt Max Jaeger.

Zudem habe er jetzt auch mehr Zeit, sich seinem Fernstudium der Wirtschaftsinformatik zu widmen. Ansonsten genieße er es, mit seiner Freundin und der Familie zusammen zu sein. Das tut auch Marcel Timm, der in Bonn bei seiner Freundin ist. Beide haben sich im Garten einen Parcours zum Homeworkout zusammengestellt.

Rundschau abonnieren