Weihnachtsmärkte in OberbergBesucher müssen mit Kontrollen rechnen

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Oberberg – Wer sich im Supermarkt umschaut, könnte meinen, dass nächstes Wochenende Heiligabend ist. Marzipankartoffeln, Spekulatius und Printen stapeln sich in den Regalen, die ersten Schokonikoläuse warten darauf, verspeist zu werden. Höchste Zeit, sich im Oberbergischen Kreis umzuhören, wie es in diesem Jahr mit den Weihnachtsmärkten aussieht. Die Corona-Lage ist bislang besser als im Winter vor einem Jahr. Wie sich die Zahlen entwickeln werden, ist aber ungewiss. Dennoch haben viele Kommunen angefangen zu planen. Wir geben einen Überblick über den aktuellen Stand im Verbreitungsgebiet dieser Zeitung.

Gummersbach

In der oberbergischen Kreisstadt wird es auch in diesem Jahr keinen Weihnachtsmarkt geben, berichtet Stadtsprecher Siegfried Frank auf Nachfrage. Bereits zu Beginn des Jahres habe man sich aus pandemischen Gründen gegen den Weihnachtsmarkt in der Altstadt entschieden und werde die Entscheidung trotz derzeit niedriger Sieben-Tage-Inzidenz nicht mehr rückgängig machen. Die Absage habe außerdem einen weiteren Grund. „Der Weihnachtsmarkt hat sonst immer an der evangelischen Kirche stattgefunden. Diese wird aber noch saniert und ist eingerüstet. Für einen Weihnachtsmarkt ist dort aktuell kein Platz“, sagt Siegfried Frank. Alternativstellplätze wie der Bismarckplatz oder das Steinmüllergelände seien zwar im Gespräch gewesen, letztendlich habe man sich in Abstimmung mit dem Citymanagement „GMerleben“ aber dagegen entschieden.

Aufgestellt werden soll in der Gummersbacher Innenstadt – so zumindest die derzeitige Planung – aber auch in diesem Jahr wieder die beliebte Glühweinbude auf dem Lindenplatz.

Engelskirchen

Der Christkindmarkt soll stattfinden – so lautet der feste Plan der Gemeinde Engelskirchen und des Veranstalters XDREAM-Events aus Bergisch Gladbach. Unter welchen Bedingungen und Regeln genau, das ist bisher aber noch in der Schwebe. In der kommenden Woche sollen die ersten Gespräche stattfinden, berichtet Friedhelm Miebach, Projektsteurer der Gemeinde Engelskirchen. „Das hängt vor allem von der Entwicklung der Corona-Zahlen ab“, so Miebach. Der beliebte Christkindmarkt werde voraussichtlich an einen sogenannten G-Nachweis gebunden sein. „Wir planen mindestens mit der 3G-Regel“, sagt Miebach. Wahrscheinlich müsse es dann eine Zutrittskontrolle zum Markt geben, der in den Jahren vor Corona immer frei zugänglich war. Ob der Christkindmarkt auf der Wiese hinter dem Engelskirchener Rathaus vielleicht sogar als Eintrittsveranstaltung organisiert wird und ob überhaupt Kulturprogramm stattfinden kann – diese Fragen sind derzeit noch offen.

Waldbröl

Der Weihnachtsmarkt auf dem Waldbröler Marktplatz findet statt, bestätigt Theodor Schüller von der „Wir für Waldbröl“-GmbH, die von der Stadt Waldbröl und dem Förderverein „Waldbröl erleben“ gegründet worden ist. 40 Stände sollen dort aufgebaut werden, die bereits alle belegt seien. Nicht integriert werde in diesem Jahr jedoch die Markthalle, auch das Programm soll in abgeschwächter Form stattfinden, sagt Schüller. Ein Musikprogramm ist geplant. Ob und inwiefern es eine Kontrolle auf der großen Fläche im Freien geben muss, auf der sonst auch der Wochenmarkt stattfindet, hänge von den bis dahin geltenden Regeln ab, so Schüller. „Natürlich werden wir überall dort, wo es eng wird, das Tragen einer Maske empfehlen.“

Morsbach

Auch die Morsbacher sollen in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt bekommen. Das sehen zumindest die derzeitigen Planungen der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem externen Veranstalter vor. „Geplant ist der Markt zwar, aber in welchem Umfang und in welcher Größe es sein wird, steht noch nicht fest“, sagt Laura Bitzer von der Gemeinde Morsbach. Sonst habe der Weihnachtsmarkt rund um die Kirche St. Gertrud stattgefunden, das soll dieses Mal wegen Corona anders sein. Im Gespräch sei der Milly-la-Forêt-Platz am Rathaus, eine endgültige Entscheidung stehe aber noch aus, so Bitzer. Sie betont: „Wir befinden uns aktuell noch in vielen Gesprächen.“

Nümbrecht

Einen Weihnachtsmarkt in der Form, in der es ihn bisher in Nümbrecht gab, werde es in diesem Jahr nicht gab – so viel steht schon jetzt fest, sagt Steffi Thießen von der Gemeinde Nümbrecht. Was und ob überhaupt etwas stattfinden werde, dazu führen die Verantwortlichen noch Gespräche. Erste Überlegungen sehen eine Art Umtrunk anstatt eines Weihnachtsmarktes vor. Fest stehe aber noch nichts, betont Thießen.

Bergneustadt

Bereit verkündet wurde: Der Nikolaus- und Adventsmarkt am ersten Adventwochenende in Bergneustadt wird in diesem Jahr ausfallen. Ebenfalls abgesagt wurde der Weihnachtsmarkt am und im Bergneustädter Altenheim, teilt Uwe Binner von der Stadt Bergneustadt mit. Die Corona-Lage lasse eine Durchführung im Altenheim nicht zu. Freuen können sich dagegen alle Liebhaber des Kunsthandwerks. Der traditionelle Kunsthandwerkermarkt im Krawinkelsaal soll – Stand jetzt – stattfinden. „Wahrscheinlich unter der 3G-Regel“, vermutet Binner. Letztendlich hänge das von bis dahin geltenden Corona-Regelungen ab, so Binner.

Reichshof

„Ich war beim Ordnungsamt und habe grünes Licht bekommen. Von unserer Seite aus ist geplant, den Weihnachts- und Kunsthandwerkermarkt stattfinden zu lassen“, sagt Sina Klein-Schlegel, Erster Vorsitzende des Heimat- und Verschönerungsvereins Denklingen. Vorab hatte Klein-Schlegel die Aussteller der vorherigen Jahre angeschrieben und das Interesse abgefragt. „Ich habe eine gute Resonanz bekommen“, erzählt sie. Dies habe ihren Entschluss, den Markt stattfinden zulassen bekräftigt. Da dieser an der Burg Denklingen stattfindet, werde es eine Kontrolle über den Impf-, Test- oder Genesenen-Nachweis geben. „Wir werden die Veranstaltung unter 3G durchführen. Wir nehmen einen kleinen Eintritt, um die Nachweise in diesem Zuge am Eingang kontrollieren zu können“, hat sich Klein-Schlegel überlegt, denn: „Wir sind vorsichtig und möchten keinen Corona-Hotspot schaffen.“ Stattfinden soll der Weihnachtsmarkt am ersten Adventswochenende, am Samstag, 27. November, 13 bis 20 Uhr, und Sonntag, 28. November, 11 bis 19 Uhr. Ein Highlight steht auch schon fest: am Sonntag werden die „Flöckchen“ auftreten.

Keine guten Nachrichten gibt es dagegen für die Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsmarkts auf dem Hof von Landwirt Lars Dissmann in Reichshof-Odenspiel. „Wir haben Angst. Wer weiß, was in drei oder vier Wochen ist? Die Kontrollen sind für uns personell nicht machbar“, so Dissmann. Angeboten werde auf dem Hof aber wieder der Weihnachtsbaum- und Glühweinverkauf.

Wiehl

Der Bielsteiner Weihnachtsmarkt am Burghaus war bereits vor einigen Tagen vom Heimatverein Bielstein und der Dorfgemeinschaft Helmerhausen abgesagt worden. Zu groß war die Unsicherheit des Vereins, den Markt während der Pandemie samt Kontrollen auf dem großen Gelände durchzuführen. Ersatzweise wollen die Vereine die Burg wieder in einen großen Adventskalender verwandeln. Ab dem 1. Dezember ist täglich ein geschmücktes Fenster der Burg erleuchtet.

Auch der kleine Weihnachtsmarkt in Marienhagen, der immer in Verbindung zum Glühweinlauf stattfindet, fällt aus, bestätigt Stadtsprecher Volker Dick nach einem Gespräch mit dem Wiehler Ordnungsamt. Der Glühweinlauf findet aber statt. Im Wiehler Zentrum wird es ebenfalls keinen Weihnachtsmarkt geben. Geplant ist laut Volker Dick jedoch, an einem der Adventssamstage – in Verbindung zu einem Late-Night-Shopping-Angebot – einzelne Buden aufzustellen. Wo und wann, stehe aber noch nicht fest.

Marienheide

In Marienheide wird es, wie bereits in den vorherigen Jahren, keinen großen Weihnachtsmarkt geben. „Der Gemeinde ist diesbezüglich nichts bekannt“, teilt Manuela Hambach von der Gemeinde Marienheide mit.

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