„Das ist purer Genuss“Bankkauffrau entwirft Möbel mit einem Auge fürs Detail

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Die von ihr gestalteten Werkstücke zum Wohnen aus Metall zeigt Sabine Bockemühl jetzt in Wiehl.

Die von ihr gestalteten Werkstücke zum Wohnen aus Metall zeigt Sabine Bockemühl jetzt in Wiehl.

Wiehl – Alles fing damit an, dass sie und ihr Lebensgefährte ein Haus gebaut haben und sich eine Treppe aus Metall in dieses Haus wünschten. Doch fanden sie nirgends eine Treppe, die ihnen gefiel. Da entwarf Sabine Bockemühl kurzerhand selbst eine – genau so, wie sie sein sollte.

Gemeinsam mit einem Metallbauer aus der Region setzte sie ihre Entwürfe in die Wirklichkeit um und machte so vor sieben Jahren das erste Mal nähere Bekanntschaft mit dem Werkstoff Metall – mit ungeahnten Folgen.

Schon immer ein Gespür fürs Detail

Die Themen Design und Dekoration sind keine völligen Neulinge mehr im Leben der in Hunstig geborenen 57-Jährigen. Obwohl sie beruflich als Bankkauffrau keine direkten Berührungspunkte mit der Welt des Kreativen hat, bewies sie immer schon ein Händchen für spezielle Arrangements.

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Festliche, von ihr dekorierte Tische trugen nicht den üblichen Blumenschmuck, sondern waren eher mal mit Teelichtern, Silberdraht und bunten Glassteinen verziert. „Mein Credo ist es, mit kleinem Aufwand und besonderen Details große Effekte zu erzielen“, verrät sie.

Eine Treppe als Startschuss der Begeisterung

Ihre festlichen Dekorationen kamen im privaten Umfeld so gut an, dass sie 1993 an ihrem damaligen Wohnort in Offenburg und nach dem Abendstudium der Betriebswirtschaftslehre ein kleines Deko-Unternehmen gründete. Nach ihrer Rückkehr in die oberbergische Heimat vor 26 Jahren führte sie das Geschäft noch einige Jahre nebenher weiter, aber im Hauptberuf blieb sie Bankerin, in Wiehl bei der Sparkasse.

Dabei wäre es vielleicht auch geblieben, wäre da nicht diese Treppe im neuen Haus gewesen wäre und die damit entfachte Begeisterung für Baustahl. Als sich ihr Freund einen Barwagen zum Geburtstag wünschte und sie keinen fand, der ihren Vorstellungen entsprach, entwarf sie selbst einen. Aus Metall, versteht sich. Der „Wagen N° 1“ gefiel dann aber nicht nur ihrem Lieblingsmenschen, sondern auch vielen Besuchern. Und dann fehlte noch ein Beistelltisch, ein Tablett wäre auch noch praktisch, ebenso wie ein Barhocker.

Bockemühl bleibt Vollzeit-Bankkauffrau

So entstand ein Designerstück nach dem anderen. Der Durchbruch kam 2020, als sie ihre Werkstücke bei einer Ausstellung in Köln einem breiten Publikum zugänglich machte. Ihre neue Firma hat Sabine Bockemühl „Art+Style Design“ genannt, und vor kurzem hat sie einen Showroom in der Wiehler Innenstadt (Im Weiher 1) eröffnet.

Die Öffnungszeiten sind beschränkt und individuell vereinbar, denn ihren Beruf als Bankkauffrau übt sie nach wie vor in Vollzeit aus. Beides zu vereinen, sei kein Problem. „Das Entwerfen, den Showroom führen, Kunden treffen und das alles ist für mich keine Arbeit, sondern purer Genuss“, sagt die Designerin.

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