„Made in Oberberg“Marienhagener Firma Eepos ist weltweit erfolgreich

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Erst drei Jahre ist der letzte Umzug her, doch jetzt reicht der Platz schon wieder nicht: Blick in die Eepos-Halle.

Erst drei Jahre ist der letzte Umzug her, doch jetzt reicht der Platz schon wieder nicht: Blick in die Eepos-Halle.

Marienhagen – Erst drei Jahre ist es her, dass das Unternehmen sich mit einem Umzug innerhalb des Industriegebiets von Wiehl-Marienhagen erheblich vergrößert hat. Nun reicht der Platz für Eepos schon wieder nicht mehr aus. Die Entwicklung der jungen Firma, die Kransysteme aus Aluminium entwickelt, ist also mehr als rasant. Eine Besichtigung von Vertretern des Wiehler Stadtrats und des Rathauses haben die Geschäftsführer kürzlich genutzt, um dabei von ihren Erweiterungsplänen zu berichten.

Rund 200 Büroarbeitsplätze sollten es schon werden, sei es über einen Anbau, lieber noch über einen Neubau. Wiehls Bürgermeister Ulrich Stücker sagte den Eepos-Chefs Unterstützung zu: „Denn wir wollen Sie in Wiehl halten.“

In einem kleinen Büro in Gummersbach-Lobscheid hat 2006 alles angefangen, ein Jahr später machten die Unternehmensgründer eigenen Angaben zufolge bereits eine Million Umsatz, 2012 seien es mehr als sechs Millionen gewesen. Heute würden allein am Marienhagener Standort etwa 18 Millionen Euro verzeichnet. In der weltweit aktiven Gruppe mit allen Niederlassungen und mehr als 120 Mitarbeitern sind es 30 Millionen Euro.

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Seniorchef Friedhelm Mücher (67) ist ein gläubiger Christ und meint es ernst, wenn er Umsatzsteigerungen von 45 Prozent als „Wunder Gottes“ preist. Sein eigener Beitrag zum Unternehmenserfolg ist die mitreißende Begeisterung, mit der er über die Produkte seiner Firma spricht.

Eepos bietet seinen Kunden Aluminium-Kransysteme und Mediensäulen an, die Industriearbeitern das Leben erleichtern. Zentnerschwere Werkstücke können diese mit vergleichsweise geringer Kraftanstrengung von Hand bewegen. Das Unternehmen lässt in Spanien und Italien Schienen fertigen, die in Marienhagen nur noch vormontiert und kommissioniert werden.

Seitdem Eepos komplette Montagelinien bei Automobilherstellern – darunter etwa BMW und VW – ausgestattet hat, setzt sich das System zunehmend als Standard durch. Dieses zeichnet sich durch seine Flexibilität aus: Eepos-Kräne können mit allen Arten von Handhabungsgeräten verbunden werden. Damit sich jeder Nutzer damit anfreunden und sie für seine Zwecke anpassen kann, darf er die Konstruktionsdaten im Internet einsehen: „Unsere Kunden können auf dem eigenen Rechner wie mit einer eigenen Entwicklung arbeiten“, versichert Friedhelm Mücher.

Timo Koch ist in der Geschäftsführung für die Entwicklung zuständig. Koch vergleicht das Eepos-Kransystem derweil mit einem Baukasten von „Fischertechnik“: „Die Hälfte der Kräne werden ohne Mitwirkung unserer Monteure aufgestellt.“

Sohn Armin (39) ist seit Anfang an als dritter Geschäftsführer dabei, Bruder Volkhardt (38) leitet den Vertrieb und übernimmt zum Ende des Jahres den Geschäftsführerposten des Vaters. Insofern ist gewährleistet, dass Eepos noch sehr lange ein Familienunternehmen bleibt.

„Industrie 4.0“ ist eine Herausforderung

Auch für Eepos ist die Digitalisierung unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ die derzeit maßgebliche Herausforderung. Im Juni hat die Kransystem-Firma zu einer Tagung eingeladen, bei der Experten über das „Internet der Dinge“, künstliche Intelligenz und Roboter-Technik und die radikalen Auswirkungen dieser Technologien auf das Wirtschaftsleben sprachen. Eepos will mit seinen Mediensäulen und Energieversorgungskästen dafür sorgen, dass diese Entwicklung nicht an den selbst entwickelten Alukransystemen vorbeigeht. Getreu dem Firmenleitspruch: „Leicht. Flexibel. Innovativ.“.

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