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Firmenjubiläum in WiehlDie Bomiger Firma Unitechnik wird 50 Jahre alt

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Bernd Cieplik (o.l.) und Heinz Poppek gründeten die Firma vor 50 Jahren.

Bernd Cieplik (o.l.) und Heinz Poppek gründeten die Firma vor 50 Jahren.

Wiehl-Bomig – So manche große Firma wurde in einer Garage oder einer Kellerwohnung gegründet. Eines der bekanntesten Beispiele ist der US-Konzern Apple. Aber auch die Bomiger Unitechnik arbeitete zunächst in einer Kellerwohnung auf dem Steinberg in Gummersbach, nachdem Bernd Cieplik (80) und Heinz Poppek (87) ihr Ingenieurbüro für die Planung und den Bau von elektrischen Steuerungen am 25. Mai 1971 gegründet hatten.

„Unsere Väter hätten nie gedacht, dass ihr Unternehmen 50 Jahre Bestand haben würde“, sagen Wolfgang Cieplik (54) und Rainer Poppek (58), die in der zweiten Generation die Unitechnik leiten.

Doch das Zwei-Mann-Unternehmen ihrer Väter wächst damals rasch, bald schon müssen Mitarbeiter angestellt werden, um die Aufträge zu erledigen. Die Kellerwohnung in der Ludwigstraße wird gegen ein Ladenlokal in der benachbarten Gimborner Straße aufgegeben, ehe bereits 1975 in der Robert-Bosch-Straße im Industriegebiet Wiehl-Bomig ein für damalige Verhältnisse großer Neubau entsteht (heute Reiku). 1982 und 1989 mündete der Unternehmenserfolg in weiteren Bauaktivitäten in der Fritz-Kotz-Straße, wo das Unternehmen heute noch sitzt.

Gründer hatten den richtigen Riecher

Wie es damals losging, daran können sich Rainer Poppek und Wolfgang Cieplik noch gut erinnern: „Ich weiß noch, als mein Vater sagte, dass er sich selbstständig machen wolle und dass das Geld knapp werden könnte“, sagt Poppek. „Ziel unserer Väter war es, mit der Firma beide Familien ernähren zu können und acht Mitarbeiter zu beschäftigen. In der Gruppe sind es heute 300, am Standort Wiehl 170“, berichtet Wolfgang Cieplik.

Den richtigen Riecher hätten die beiden Gründer gehabt, als sie bei den Steuerungen aus dem Hause Unitechnik auf sogenannte speicherprogrammierbare Steuerungen gesetzt hätten, die eine Revolution in der Automatisierung waren.

Söhne sollen Unternehmen voranbringen

Obwohl Heinz Poppek und Bernd Cieplik zwei grundlegend verschiedene Charaktere seien, hätten sie sich im Unternehmen perfekt ergänzt, sagen die Söhne. „Mein Vater ist immer analytisch gewesen. Dabei war er stets hartnäckig bei der Umsetzung seiner Ziele“, sagt Cieplik. Und Poppek beschreibt seinen Vater als den, „der immer die richtigen Worte gefunden hat und den Menschen zugewandt war“. So haben sie die Firma als das gemeinsame Ziel zusammengeschmiedet.

Und heute? Wie sieht es bei den Söhnen aus? „Ähnlich“, sagen die beiden. Jeder habe seine Stärken. Und das gemeinsame Ziel, die Unitechnik nach vorne zu bringen, eine auch sie. Dabei ist ihnen die Verantwortung gegenüber den Menschen, die oftmals schon seit mehr als 40 Jahren für die Firma arbeiten, ein großes Anliegen ist.

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Die Steuerung und die Automatisierung von Anlagen jedweder Art ist bis heute die Kernkompetenz bei Unitechnik. Wobei für mittelgroße Logistikprojekte nicht nur die Steuerung aus Bomig kommt. Mittlerweile plant das Team komplette Anlagen. „Wenn ein Mittelständler ein Logistikproblem hat, kann er zu uns kommen und wir lösen das gemeinsam“, sagen Cieplik und Poppek. Im Jahr 2017 erhielt Unitechnik von Ethiopian Airlines den Auftrag zur Planung und Realisierung eines neuen Cargo-Terminals am Flughafen in Addis Abeba. Die Anlage ist das größte Frachtzentrum Afrikas und mit 32 Millionen Euro der bis dato größte Auftrag für Unitechnik.

Neben dem Standort Bomig ist Unitechnik mit weiteren 100 Mitarbeitern in Eisenhüttenstadt am Start. Weitere 20 Mitarbeiter gibt es in Dubai. Was die Nachfolge angeht, sagt die beiden, dass sie ihren Kindern die Entscheidung überlassen wollen, ob es eine Übergabe des Staffelstabs an die dritte Generation geben wird.

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