KlimaschutzReichshofer Initiativen bringen nachhaltiges Leben in Wiehl voran

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Ines Pack vom Kräuterhaus in Wiehl-Oberholzen servierte solidarisch produzierte Schnittchen.

  • Die Interessengemeinschaft Lebenswertes Oberholzen hat für das Wiehler Dörfchen ein Bürgerauto angeschafft.
  • Das Elektro-Auto ist aber nicht die einzige Initiative für nachhaltiges Leben in Oberholzen.
  • Das wurde bei einer kleinen Feierstunde in Oberholzen deutlich.

Wiehl-Oberholzen – Wenn sich neue Fahrer finden, könnte der Reichshofer Bürgerbus künftig auch bis nach Drabenderhöhe fahren. Vereinsvorsitzender Johannes Heister versichert: „Wir haben noch Fahrten frei.“ Mobilität und Klimaschutz sind keine Themen, die an kommunalen Grenze stoßen – darüber waren sich alle einig, die am Mittwochmorgen im Wiehler Dörfchen Oberholzen zu einem kleinen Festakt zusammenkamen.

Mit Musik und Schnittchen gefeiert wurden gleich drei nachhaltige Projekte: Der Start des neuen Bürgerautos der „Interessengemeinschaft lebenswertes Oberholzen“ (Iglo), die Einweihung der Wiehler Ausgabestelle der Solidarischen Landwirtschaft (Solawi) und eben der relative Erfolg des interkommunalen Bürgerbusses.

Nur eine Linie läuft gut

2017 ist der letzte Versuch gescheitert, in Wiehl einen eigenen Bürgerbusverein zu organisieren. Vor mehr als einem Jahr hat dann der Verein aus der Nachbargemeinde Reichshof begonnen, diese Lücke zumindest teilweise zu füllen, nämlich mit zwei wöchentlichen Fahrten durch das östliche Stadtgebiet. Die Linie, die immer mittwochs von Denklingen über Oberwiehl und Oberholzen nach Wiehl fährt, wird gut angenommen.

Bei der zweiten Fahrt von Wald über Pergenroth nach Wiehl sind es bisher nur wenige Fahrgäste. Vielleicht wird die Route deshalb noch einmal geändert. Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies und sein Wiehler Amtskollege Ulrich Stücker, die am Mittwoch gemeinsam im Bürgerbus anreisten, stimmen allemal darin überein, dass diese grenzübergreifende Zusammenarbeit fortgesetzt werden soll. Stücker sagt: „In der Zukunft der Mobilität und damit auch in unserem Konzept wird das Ehrenamt sicher eine Rolle spielen.“

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Willkommen in Oberholzen: Johannes Heister chauffierte die Bürgermeister Rüdiger Gennies (M.) und Ulrich Stücker in das Wiehler Dörfchen.

Mit einer Busfahrt pro Woche wird das Mobilitätsbedürfnis der wenigsten oberbergischen Dorfbewohner zu stillen sein. Und da kommt der neue Oberholzener Iglo-Verein ins Spiel.

Elektro-Kleinwagen für Mitglieder der Interessengemeinschaft

Die Initiatoren Jürgen Körber und Barbara Degener nahmen einen symbolischen Scheck über die Summe von 8009 Euro entgegen, die über ein von der Volksbank gefördertes Crowdfunding-Projekt zustanden gekommen ist. Damit wird ein Elektro-Kleinwagen mitfinanziert, der bereits seit einem Monat den Vereinsmitgliedern zur Verfügung steht.

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Wie beim Bürgerbus bedarf es auch bei dieser Mobilitätsvariante noch geduldiger Überzeugungsarbeit, berichtet Barbara Degener: „Noch sind wir weniger als zehn.“

Zu den von Anfang an überzeugten Nutzern gehören das Oberholzener Kräuterhaus und der Reichshofer Solawi-Verein. Dieser wird den Wagen nutzen, um seine solidarisch produzierten Lebensmittel nach Oberholzen zu bringen und den „Ernteteilern“ aus Wiehl die Fahrt nach Eiershagen zu ersparen.

15 der 130 Solawi-Kunden stammen aus der Stadt und müssen nun weniger Zeit und CO2 investieren, wenn sie ihre Gemüseration am Kräuterhaus in Empfang nehmen. So greifen die verschiedene Initiativen ineinander, freut sich Barbara Degner. Sie weiß: „Wir müssen zu einer Lebensweise kommen, die mehr Rücksicht nimmt auf die natürlichen Ressourcen.“

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