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Neue NutzungBielsteiner Bad in Wiehl soll zur Kletterhalle werden

Lesezeit 3 Minuten
Hallenbad Bielstein

2017 wurde das Hallenbad geschlossen. 

  • Dies ist ein Artikel us unserem Archiv vom 21.02.2022.

Wiehl – 2017 ist das Bielsteiner Hallenbad nach 45 Jahren Schwimmbetrieb stillgelegt worden. Die altersbedingten Schäden hätten eine aufwendige Sanierung erfordert. Die Stadt entschied sich damals stattdessen für den Neubau der „Wiehler Wasser-Welt“. Nun hat die SPD-Ratsfraktion einen neuen Plan für Bielstein. Sie möchte dort eine Kletterhalle einrichten.

Der Bauausschuss des Stadtrats hat die Verwaltung einstimmig beauftragt, eine Machbarkeitsstudie zu erarbeiten. Darin soll aber auch der Aufwand den Kosten gegenübergestellt werden, die mit der bloßen Instandhaltung der Halle oder mit einem Abriss verbunden wären.

Gebäude muss ohnehin unterhalten werden

Die SPD argumentiert in ihrem Antrag, dass das ungenutzte Hallenbad aufgrund der Einbindung in die Baustruktur des Schulzentrums und der Turnhalle ohnehin gewartet und geheizt werden muss. Warum dann nicht mehr aus dem Gebäude machen? „Mit erwartbar geringem Aufwand kann hier ein dringend benötigter Indoor-Anlaufpunkt für Wiehler Jugendliche geschaffen werden.“

Bouldern (von englisch boulder für „Felsblock“) ist das Klettern ohne Sicherung in einer Höhe, aus der man noch ohne Verletzungsrisiko zu Boden springen kann. In Lindlar wurde 2017 für diesen Zweck eine Halle des früheren Mondi-Industriekomplexes umgenutzt. Die SPD sieht in einer solchen Halle ein Angebot besonders für Schüler und vereinsungebundene Jugendliche.

Ein Vorbild sei der beliebte Skaterpark. „Aus den Reihen der Lehrerschaft der TOB heraus laufen bereits Gespräche über die Bildung eines möglichen Trägervereins.“ Der Bielsteiner Sekundarschullehrer Axel Hemke setze sich als Initiator für das Projekt ein.

Vom Eichhardt-Projekt ist Geld übrig

Die Machbarkeitsstudie könne man aus den frei werdenden Mitteln für das nun über eine Landesförderung finanzierte Eichhardt-Vereinsheim finanzieren. Durch den Anschluss an das Energiesystem der Sporthalle seien die Betriebskosten überschaubar, heißt es im Konzept der SPD. Durch Kurse oder Vermietung der Nebenräume könnten einem Trägerverein Einnahmen zufließen. Sportvereine und Anbieter von Yoga oder Physiotherapie hätten die Möglichkeit, in Gruppen zu üben. Über eine Kooperation mit dem Deutschen Alpenverein und mit Hilfe von Sportstudenten könne man die Betreuung des Kletterbetriebs gewährleisten.

Andreas Zurek, städtischer Fachbereichsleiter für Hochbau, bemühte sich, die Euphorie zu bremsen. Die erforderliche Sanierung von Fenstern, Technik und sonstiger Bausubstanz sei mit erheblichen Kosten verbunden. „Nicht ohne Grund haben wir uns damals entschieden, in Wiehl ein neues Bad zu bauen.“ Sicher müsse man sich Gedanken über die Zukunft des Hauses machen, nur sei der Aufwand einer Wiederinbetriebnahme eben nicht „gering“, wie der SPD-Antrag behaupte.

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Thomas Noss (CDU) mahnte ein Gesamtkonzept für das Schulzentrum an. Christian Kahl (FDP) würde dort gern neuen Wohnraum schaffen. Michael Pfeiffer (CDU) setzte sich am Ende erfolgreich dafür ein, dass ein Rückbau zumindest geprüft wird, nannte den SPD-Vorschlag dennoch „beeindruckend“.

Dr. Sonja Wegner (Grüne) lobte den SPD-Vorschlag als „charmante Idee“ und forderte: „Wir müssen auch mal Geld in die Hand nehmen für die jungen Leute.“ Bernd Teuber (SPD) sagte: „Verrotten lassen ist keine Alternative.“

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