Schulen in WiehlMehr Fairplay auf den Sportplätzen

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Mit fair gehandelten Bällen spielen künftig (v.l.) Elias, Philipp, Till und Jona vom  Grundschulverbund Wiehl/Marienhagen.

Wiehl – Fairness hat im Sport eine besondere Bedeutung. Da passt es, dass die Schulen im Wiehler Stadtgebiet jetzt neue Fußbälle mit Fairtrade-Logo bekommen haben. Mit der Aktion bringt sich Wiehl als Fairtrade-Stadt in Erinnerung.

Jede Schule erhält fünf Bälle, auf die ihr Name und das Fairtrade-Logo aufgedruckt sind. Auch der BSV Bielstein bekommt einige, da unter seinem Dach eine Inklusionsmannschaft spielt. Finanziert wurde der Kauf der 60 Bälle durch die Stadt Wiehl, den Stadtsportverband und die Carl-Hans-Stiftung. Bürgermeister Ulrich Stücker findet: „Das ist eine tolle Gemeinschaftsaktion.“ Die ersten Bälle überreichte er dem Grundschulverbund Wiehl/Marienhagen. Handgefertigte Fußbälle stammen oft aus Pakistan, wo die Näher und Näherinnen meist nur einen Bruchteil des gesetzlichen Mindestlohns verdienen. Durch Fairtrade erhalten sie bessere Arbeitsbedingungen und Geld für gemeinsame Projekte.

Die Wiehler Steuerungsgruppe für Fairtrade hatte die Initiative zu der Aktion ergriffen. Gruppensprecher Michael Adomaitis hofft: „Vielleicht gibt es in diesem Zusammenhang eine Möglichkeit, an den Schulen im Unterricht das Thema fairen Handel anzusprechen und was es für die Menschen bedeutet.“ Nun, da die Corona-Krise abflaut, wollen die Aktivisten wieder loslegen und suchen nach neuen Unterstützern. Um den Titel „Fairtrade Town“ zu halten, bedarf es einer Mindestzahl an Partnern aus Vereinsleben, Handel und Gastronomie, die in Wiehl zwar noch gewährleistet ist. Weil aber ein Lebensmittelmarkt und ein Café den Betrieb eingestellt haben, sind es nun weniger als zu Beginn vor zwei Jahren. Auf jeden Fall gibt es viel Luft nach oben, findet Adomaitis. Darum wollen er und seine Mitstreiter verstärkt bei Festen und Messen für ihre Sache werben: „Wir freuen uns über jede Einladung.“

Gruppe braucht neue Helfer

Zudem braucht die Gruppe neue Helfer. Wenn es mehr Personal gebe, könnten die Wiehler zum Beispiel den Betrieb eines eigenen Weltladens angehen, wie es die Gummersbacher Gruppe in der City und in Derschlag mit Erfolg tut. Auch in Engelskirchen sei die Fairtrade-Arbeit schon viel weiter, müssen die Wiehler Fairtrade-Freunde anerkennen. Darum streben sie zugleich eine engere Vernetzung in Oberberg an.

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Bei den Wiehler Schulen seien bisher nur das Bonhoeffer-Gymnasium und die Kükelhaus-Förderschule mit von der Partie, bedauert Michael Adomaitis. Auch die Kitas könnten sich beteiligen und auf fairen Kaffee für die Erzieherinnen und faire Schokolade für die Kinder umstellen, schlägt der Gruppensprecher vor. „Wir setzen auf alle Einrichtungen, die als Multiplikatoren in die Privathaushalte hineinwirken.“

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