Verkehrschaos am MorgenSchülerzahlen steigen – Helen-Keller-Förderschule muss wachsen

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Rund um die Schule kommt es oft zum Verkehrskollaps. Eine Rundstraße um den Komplex soll für Entspannung sorgen.

Rund um die Schule kommt es oft zum Verkehrskollaps. Eine Rundstraße um den Komplex soll für Entspannung sorgen.

Oberbantenberg – Dass an der Helen-Keller-Schule in Wiehl-Oberbantenberg mehr Kinder unterrichtet werden als ursprünglich vorgesehen, macht die Verkehrssituation anschaulich. Täglich wird die schmale Zubringerstraße Hömeler Weg von Fahrzeugen verstopft, in denen die Kinder mit Behinderung gebracht werden. Und: Im Schulgebäude gibt es zu wenig Räume.

Pläne, den Verkehr zu entzerren und die Schule zu erweitern, hat der Oberbergische Kreis als Schulträger jetzt dem Schulausschuss vorgestellt. Der sprach sich einstimmig dafür aus, als erste Maßnahme übergangsweise ein kleines Containerdorf mit zwei Klassenzimmern und Nebenräumen zu errichten.

Weitere Steigerung der Schülerzahlen erwartet

Die Helen-Keller-Schule befindet sich mit der vom Landschaftsverband getragenen Hugo-Kükelhaus-Förderschule in einem Gebäudekomplex am Rande eines Wohngebiets. Der Kreis bewirtschaftet den gesamten Komplex. Bei ihrem Bau Mitte der 1990er Jahre war die Schule für elf Klassen konzipiert. Doch aktuell werden dort 168 Schüler in 14 Klassen unterrichtet. Beinahe alle sind maximal gefüllt, die 14. Klasse ist behelfsmäßig in einem Differenzierungsraum untergebracht. Mit einer weiteren Steigerung der Schülerzahlen sei zu rechnen.

Dass ein Erweiterungsbau mit vier Klassen und Nebenräumen notwendig ist, sei also klar, erklärte Kreisdirektor Klaus Grootens – doch die schwierige Topographie mache eine Planung nicht einfach.

Container als Zwischenlösung

An der Stirnseite grenzt der Schulkomplex an Wohnbebauung, dahinter liegt ein kleiner Wald auf einem abfallenden Gelände. Eine Aufstockung des Gebäudes käme vielleicht infrage, wagte Grootens ein Gedankenspiel. Um grundsätzliche Möglichkeiten einer Erweiterung zu prüfen, will sich der Kreis nun gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinlands und dem damaligen Architekten Peter Bussmann beraten. Für die Planungen stehen 250 000 Euro im Haushalt bereit. So groß ist auch die Summe pro Jahr für die Interimslösung Containerklassen, die an einer Ecke des Schulgeländes am Hömeler Weg errichtet werden und zu den Herbstferien bereitstehen sollen. An derselben Stelle hatte schon die Hugo-Kükelhaus-Schule 2004 übergangsweise zwei Containerklassen aufgestellt, bevor sie einen Erweiterungsbau in Betrieb nahm.

Um dem Verkehrschaos an der Schule Herr zu werden, haben beide Schulen Unterrichtsbeginn und -ende jüngst noch mal um zehn Minuten auseinander geschoben. Viel gebracht habe das nicht, erklärte die Verwaltung. Die mehr als 60 Fahrzeuge täglich, auch Taxen und Kleinbusse, stauen sich zeitweise den Hömeler Weg hinab. Für Krankenwagen und Feuerwehr gäbe es im Ernstfall kein Durchkommen. Deswegen hat der Kreis mit dem LVR und der Stadt Wiehl einen Plan abgestimmt, der in Verlängerung des Hömeler Wegs eine Rundstraße um das Schulgebäude vorsieht. An deren Ende sollen Parktaschen für wartende Fahrzeuge entstehen, getrennt nach beiden Schulen.

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Außenstelle ist keine Option

Für den Ausbau eines bisherigen Schotterwegs und andere Arbeiten geht der Kreis von 350 000 Euro Kosten aus. In ersten Gesprächen habe der LVR signalisiert, die Kosten zu 51 Prozent mittragen zu wollen. Dass die Rundstraße das Verkehrsaufkommen auf dem Hömeler Weg nicht geringer machen wird, räumte Kreisdirektor Grootens ein: „Optimal wird es nie sein, wir müssen mit den Umständen leben.“

Das Raum- und Verkehrsproblem mit einer Dependance an anderer Stelle zu lösen, halten Kreis und Schulleitung für unrealistisch. Die Anforderungen an eine Förderschule mit Klassenzimmern, Differenzierungsräumen, Wasch- und Fachräumen seien zu speziell, um einfach eine Außenstelle in einem leerstehenden Gebäude einzurichten.

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